TourTipp Schleswig-Holstein • Juni 2018

Tönning

Tönning erlebte seine wirtschaftliche Blüte zur Zeit des Eider-Kanals, der 1784 eröffnet und bis 1890 die Kieler Förde mit der Nordsee verband. Das denkmalgeschützte große Packhaus aus dem Jahr 1783 am historischen Hafen erinnert an diese Zeit. Heute ist Tönning ein malerisches Städtchen mit verwinkelten Gassen und einladenden Cafes rund um den historischen Hafen. Die St.-Laurentius-Kirche die auf das 12 Jh. zurückgeht überragt den großen Marktplatz.

 

Geschichte

Die Blüte Tönnings begann mit der Käseproduktion die Einwanderer aus den Niederlanden in großem Stil aufzogen. Um 1610 wurden drei Millionen Pfund Käse durch den Tönninger Hafen verschifft, und das ganz ohne industrielle Hilfsmittel oder moderne Frachter. In späteren Jahren wurden vor allem Weizen, Tiere, Fleisch und Wolle umgeschlagen.

1784 wurde der Eider-Kanal als erste Verbindung zwischen Nord- und Ostsee fertig gestellt. Ab 1803 wurden für einige Jahre in Tönning die kompletten Waren der Hamburger Händler umgeschlagen, da Tönning zu Dänemark zählte und nicht von der Blockade Napoleons betroffen war.

Mit der Eröffnung des Nord-Ostsee Kanals im Jahre 1895 wurde es ruhig in Tönning - 1972, knapp hundert Jahre später, wurde zum Hochwasserschutz das Eidersperrwerk errichtet so das der Hafen auch für die letzten Krabbenkutter seine Bedeutung verlor.

Heute ist Tönning ein liebevoll verschlafenes Nest dessen stolze Geschichte am alten Packhaus, den schönen Fachwerkhäuser oder bei der St.-Laurentius-Kirche aufflackert. Das hier mal drei Millionen Pfund Käse umgeschlagen wurden lässt mich schmunzeln, während ich bei einem Kaffee die Ruhe am Hafen genieße.

Der Hafen

Der Hafen wurde bereits 1603 in der jetzigen Form ausgehoben. Auf der einen Seite steht das riesige Packhaus (heute Museum) entlang der anderen Hafenseite hübsch restaurierte Häuser aus der Blüte Tönnings. Nach dem Bau des Eidersperrwerkes verlor der Hafen an Bedeutung, die Krabbenkutter liegen fast alle heute im neuen Hafen am Sperrwerk. Auch mit Sperrwerk besteht hier immer noch Ebbe und Flut, vor Sturmfluten muss hier jedoch niemand mehr Angst haben.

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