Weihnachten im Harz

Zwischen Glühweinstand und Brocken - ein Reisebericht.

Weihnachten in Ilsenburg

Mit dem Wohnmobil über Weihnachten im Ilsetal / Harz - ein Reisebericht.

Wir haben Heiligabend frei -  5 Tage dir wir nutzen wollen um nochmal in den Harz zu fahren. Letztes Jahr im Sommer waren wir schon einmal für ein paar Tage dort, aber die Aussicht auf Schnee und da wir längst nicht alles im Harz gesehen haben (kann man das überhaupt?) macht den Harz zu unserem favorisiertem Ziel über die himmlischen Tage.

Wir wollen es aber etwas ruhiger angehen lassen - entgegen unseren normalen Touren an dem wir fast jedem Abend woanders stehen, haben wir diesmal den Stellplatz in Ilsenburg fast für die ganze Zeit reserviert. Am Ende der Tour wollen wir nochmal nach Altenau, aber dazu später mehr.

Es ist Samstagmittag als wir los kommen, das Navi sagt die Ankunftszeit gegen 19 Uhr voraus. Die A1 und A44 sind unsere Ausfallstraßen Richtung Osten und an diesem Nachmittag staufrei. Mit Weihnachtsgeschenken bepackte Autos ziehen an uns vorbei, wir verlassen die A7 erst Richtung Goslar. Vorbei am Parkplatz Brockenblick geht es direkt nach Ilsenburg. Zum Stellplatz muss man einmal durch den Ort, einfach in Richtung Nationalpark fahren.

Auf dem Platz stehen nur ein paar Camper, wir können hier frei wählen. Anmeldung & Co erfolgt am nächsten Morgen und nach einer kurzen Gassi Runde und Abendessen liegen wir schon eingekuschelt in den Decken.

Weinachtsmarkt Quedlinburg

Wir verräumen das Geschirr und starten den Motor des Wohnmobils - es geht nach Quedlinburg zum Weihnachtsmarkt. Bekannt ist Quedlinburg vor allem für seinen Weihnachtsmarkt in den Höfen. Dann werden zig Buden in den Altstadthöfen aufgebaut und oft von den Anwohnern oder nahe gelegen Restaurants beschickt. Quedlinburg läuft dann wahrscheinlich über von Besuchern, zwei Tage vor Heiligabend ist nur noch auf dem Weihnachtsmarkt am Marktplatz betrieb.

Gut eine halbe Stunde fahren wir über Wernigerode nach Quedlinburg und haben auf anhieb Glück unser Mobil in Altstadtnähe zu parken.

Wir schlendern durch die Gassen des hübschen Quedlinburg, auf dem Weihnachtsmarkt versuchen wir die Kälte mit einem Glühwein zu vertreiben. Oben vom Schloss hat man einen schönen Blick über die Stadt und die Harzer Wälder.

 

Am Abend planen wir unsere Tour für den nächsten Tag, wir wollen mit der Brockenbahn zum Gipfel und dann über den Heinrich-Heine Weg zurück wandern. Von Ilsenburg zum Bahnhof in Wernigerode fährt ein Bus und die Bahn.  Leider sind die Fahrpläne so verwirrend geschrieben das wir nach einiger Zeit aufgeben… Kurzerhand bestelle ich ein Taxi für den nächsten Morgen …

Am Brockengipfel ist es extrem ungemütlich, der scharfe Wind treibt die Schneeflocken fast wagerecht vor sich her, vom Bahngleis ist der Gipfel im Schneetreiben nicht zu sehen. Wir flüchten zum Brockenwirt und wärmen uns an einem heißen Kaffee. Danach geht es winddicht eingepackt wieder raus um möglichst schnell vom Gipfelplateau wegzukommen.

Sobald wir im Wald sind lässt der Wind merklich nach und es macht Spaß hier oben im Schnee zu laufen.
11 Kilometer und 900 Höhenmeter liegen jetzt vor uns.

Nach rund einem drittel der Tour sind wir schon soweit im Tal das der Schnee verschwunden ist, es klart sogar etwas auf. Der Weg führt größtenteils über Betonplatten, während der deutschen Teilung war das hier Grenzgebiet und wahrscheinlich ein Patrollienweg, ohne Schnee fast etwas langweilig.

Über einen schmalen und steilen Pfad kommen wir an den Ilsefällen vorbei und dem Heinrich-Heine- Gedenkstein. Wir stempeln unseren Wanderpass ab und sind danach auch schon bald wieder zurück am Stellplatz.

Die Tour hat Spaß gemacht, wenn auch mit dem Zug nicht ganz billig, mit Taxi haben wir fast 100 Euro bezahlt.

Am Nachmittag sind wir zurück in Blankenburg und stärken uns am Parkplatzkiosk mit einer Bratwurst und Kaffee. Über die Autobahn geht es nun vorbei an Wernigerode und Ilsenburg nach Altenau in den Oberharz. Unser Ziel ist die Kristalltherme, eine kleine aber wirklich schöne Therme mit Saunalandschaft.

Kristalltherme Altenau

Wir waren hier schon einmal im Sommer, da war die Therme recht leer und nur ein paar Wohnmobile auf dem Parkplatz. Heute am ersten Weihnachtstag ist es richtig voll. Der Abschnitt für die Wohnmobile ist komplett belegt und auch auf dem normalen Parkplatz steht schon eine ganze Reihe. Wir finden irgendwo eine Lücke, für einer Nacht ist uns die Lage ziemlich egal und wenig später liegen schon im heißen Solebecken der Therme.

Zurück am Torfhaus ist es merklich voller geworden - Ausflügler bestaunen die Aussicht, Instagramer posen bis zur Lächerlichkeit vor der weißen Landschaft. Es klart für einen Moment auf und die Wolken geben den Brockengipfel frei.

Wir haben Glück und finden einen Tisch mit hübscher Aussicht in einem der zahlreichen Restaurants und Buden vor Ort. Ein letzter Kaffee und wir müssen uns vom Harz verabschieden.  Irgendwann kommen wir bestimmt wieder, den Goetheweg von Torfhaus zum Brocken möchte ich einmal wandern.

Kommentare