Reiseberichte 2020

Mit dem Wohnmobil durch den Bayerischen Wald - von Regensburg nach Passau

Unser zweiwöchiger Urlaub im Bayerischen Wald beginnt mit einem erholsamen Wochenende an der Wied im Westerwald. Mit Freunden verbringen wir hier noch das Wochenende mit Wanderungen durch die schönen Wälder entlang der Wied bevor wir uns aufmachen in den Woid wie ihn die Einheimischen - oder besser die Woidler - ihn nennen.

Durch zunächst wird es gar nicht so rau und wild wie der Bayerische Wald gerne geschildert wird, denn wir beginnen unsere Tour in Regensburg. Gute 4 Stunden brauchen wir von der A3 Rasthof Fernthal bis nach Regensburg. Das ist deutlich weniger als ich gedacht habe, für mich lag der Bayerische Wald immer unendlich weit weg.

 

Regensburg

Deutschlands Stadt mit der meisten Mittelalterlichen Bausubstanz - so versucht unser Reiseführer etwas verkrampft unser Interesse auf Regensburg zu lenken. Wir kommen am späten Nachmittag an, der Campingplatz ist rund 3 Kilometer ausserhalb an der Donau. An diesem Abend reicht es nur für das erste bayrische Bier - Regensburg muss bis zum nächsten Morgen warten.

Wir laufen entlang der Donau vorbei an Flussbadestränden und Skulpturen in die Stadt. Es ist noch sommerlich warm und natürlich wählen wir den Weg über die steinerne Brücke in die Altstadt. Die Brücke gilt als eine der ältesten Steinbrücken Deutschlands und am ihrem Ende machen sich die typischen Touristenländen breit. Doch nur eine Straße weiter haben wir den Mief der Souvenir Buden überwunden und stehen etwas überrascht in einer lebendigen Stadt.

Die Einkaufsstraßen im Zentrum sind gut besucht von einer bunten Mischung aus barfüßigen Studenten und adrett gekleideten Städtlern, Kneipen und Cafés jeder Couleur säumen die Straßen. Im Dom ist grade Andacht und so laufen wir zunächst zum Schloss von Thurn und Taxis zur Emmaran Kapelle. Die Kirche wurde von den Brüdern Asam in einem prunkvollem Barock aus gold und weiß gestaltet. Das Schloss der Adelsfamilie - die übrigens Ihren Reichtum als Erfinder der Post im 15. Jahrhundert verdanken, ist nur zum Teil durch eine Führung zu besichtigen, der größte Teil des Anwesens ist heute noch bewohnt und bleibt dem neugierigen Besucher verschlossen.

Zurück im Zentrum schauen wir am altem Rathaus und der Tourist Information vorbei und genießen das bunte Treiben in der Stadt. Zu Mittag machten wir Stopp in einer Salatbar die hipper erschien als das gereichte Essen.  Eine Dombesichtigung darf natürlich bei einem Stadtrundgang nicht fehlen, Goliath Haus und der römische Wehrturm folgen etwas später.

Am Nachmittag haben wir genug von der Stadt und laufen zurück zum Camper. Erst am Abend nach Sonnenuntergang nehmen wir die Räder und fahren nochmal für ein paar Fotos an die steinerne Brücke.

Walhalla, ein zur kurzer Waldwipfelweg und ein See im nirgendwo.

Am Morgen packen wir ein, unsere Tour mit den Wohnmobil durch den Bayerischen Wald startet. Doch noch nicht so ganz, zunächst geht es zu Deutschlands Ruhmeshalle - die Walhalla. Hoch über der Donau wurde unweit von Regensburg im antiken griechischem Stil 1830 von König Ludwig I. von Bayern die Walhalla gebaut. 130 Büsten deutscher Persönlichkeiten stehen in dem eindrucksvollem Gebäude, der letzte Zugang deutschsprachiger Persönlichkeiten waren Heinrich Heine und Sophie Scholl. Wer in die Walhalla aufgenommen werden soll kann übrigens jeder vorschlagen, die Entscheidung trifft alle paar Jahre die Bayrische Staatsregierung.

Vom Großparkplatz sind es nur ein paar Stufen hoch und steht vor dem wahrlich eindrucksvollem Gebäude. Der Eintritt in die Halle kostet 4 Euro, die sind es aber allemal wert und die tolle Aussicht über das Donautal gibt es gratis dazu.

 

Nach dem kurzen Abstecher fahren wir Richtung Osten in den Bayerischen Wald ins Höllenbachtal bei Postfelden. Das Naturschutzgebiet liegt rund 2 Kilometer von Rettenbach entfernt. Vom Wanderparkplatz laufen wir eine rund 7 Kilometer lange Tour durch das Tal und rund um den kleinen Stausee. Der Bachlauf ist recht hübsch, aber nicht wirklich außergewöhnlich. Unser Hund freut sich über Wald und Wasser, am frühen Nachmittag sind wir am Parkplatz zurück.

Unser Wohnmobil Tour durch den Bayerischen Wald geht weiter zum Baumwipfelweg nach Maibrunn. Der Aussichtsturm am Wipfelpfad ist noch im Bau und soll im Herbst fertig gestellt werden. Der Wipfelpfad ist der Einzige den ich kenne auf dem Hunde erlaubt sind. Wir laufen den recht kurzen Weg, die Aussicht reicht weit ins Donautal.

Den Abend und die Nacht verbringen wir an einem kleinem See in der Nähe.

 

sector-f - eine Wanderung im Grenzgebiet.

Vorbei an Cham dringen wir tiefer in den Bayerischen Wald vor zum Hohen Bogen. Auf dem 8 Kilometer langen Höhenzug nahe der tschechischen Grenze steht auf dem Gipfeleine alte Abhörstation. Der Fernmeldesektor F wurde 2004 stillgelegt, heute dient ein Turm zeitweise als Aussichtsplattform.

Die Straße zum Wanderparkplatz ist schon recht abenteuerlich und wir sind fast froh, das an diesem Morgen der Berg wolkenverhangen ist. So ist auf der kleinen Zufahrtsstraße die sich 5 Kilometer den Berg hoch quält kaum Verkehr, ein Ausweichen bei Gegenverkehr ist nur vereinzelt möglich. Ab dem Wanderparkplatz geht steil aufwärts. Wir laufen durch die Wolken über einen Steinweg ständig bergauf, fast 200 Höhenmeter liegen zwischen uns und dem Gipfel.

Bad Kötzing

Die Anlage ist verschlossen, aber auf dem Aussichtsturm wären wir den Wolken auch nur ein Stück näher gewesen, die Sicht ins Tal ist gleich null. Entlang der autofreien Straße laufen wir wieder zurück, der Himmel klart langsam auf.

Wir fahren nach Bad Kötzing und machen halt an der Wolframlinde. Der Baum ist über 800 Jahre alt und zählt zu den ältesten in Deutschland. Ein weiterer Zwischenstop führt zur Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Weißenregen. Die kleine opulent barocke Kirche stammt von 1765 und steht weit sichtbar auf einem Hügel. Im Biergarten nebenan testen wir den bayrischen Wurstsalat der nicht ganz unseren rheinischen Geschmack trifft.

Für die Nacht bleiben wir mit auf dem Stellplatz des Freizeitbades in Bad Kötzing und liegen am Abend entspannt in der Saunalandschaft des Schwimmbads.

Der Berg ruft - Wanderung zum großen Osser

Heute geht es auf unsere erste richtige Wandertour, wir wollen hoch zum großen Osser. Nach unserer Planung sind auf den ersten 3 Kilometern 550 Höhenmeter zu überwinden, dagegen war die Tour gestern zum sector-f ein Spaziergang.

Wir parken auf dem kleinen Wanderparkplatz in Lohberg, nur rund 10 Autos stehen hier, dagegen ist am Arber Massentourismus. Der Weg ist gut ausgeschildert, durch den Wald geht es immer bergauf.  Der letzte Abschnitt verläuft über Felsrippen und ist mit Seilen gesichert.

Auf dem Gipfel machen wir das erste mal Bekanntschaft mit dem kalten Böhmerwind, ein kräftiger Wind bläst kalte Luft und Wolken aus dem Böhmerwald herüber. Wir sind froh über unsere winddichten Regenjacken im Gepäck und über den heißen Eintopf auf der Hütte am Gipfel. Der Gipfelgrad ist gleichzeitig die Grenze, überall stehen Hinweisschilder auf deutsch und tschechisch - kontrolliert wird hier allerdings nicht mehr.

Der Abstieg verläuft dann gemächlicher ins Tal, sobald wir die Gipfelregion hinter uns gelassen haben lässt der Wind nach und die Sonne wärmt uns wieder auf. Rund 11 Kilometer ist der Rundweg, am Gipfel trifft man ein paar Menschen, sonst sind wir im Wald alleine unterwegs.

Nach der Tour fahren wir vorbei am Arber nach Bodenmais. Der Stellplatz dort ist uns aber viel zu eng uns zu voll. Wir tanken Wasser nach und suchen uns für die Nacht einen ruhigen Wanderparkplatz ausserhalb des Naturschutzgebietes.

 

Bayerisch Eisenstein

Es gibt sie noch, diese fast verlassenen Orte in denen man den Eindruck hat, die Weltpolitik spielt hier keine Rolle. Dabei war das in dem verschlafenem Grenzort Bayerisch Eisenstein nicht immer so. In Zeiten des kalten Krieges war hier die harte Grenze die quer durch den Bahnhof verlief. Eine Grenzmauer war durch Bahnhof und Gleise gebaut, auf deutscher Seite das Ende der Welt, auf tschechischer Sperrgebiet.

Seit 1991 rollen hier wieder die Züge über die Grenze bis nach Prag. Im deutschen Teil des Bahnhofs ist ein historisches Restaurant und eine Ausstellung zur Geschichte und dem Nationalpark, im tschechischen Teil ein Zigaretten Kiosk.

Nach unserem Spaziergang durch den Ort und einem Kaffee am Bahnhof fahren wir rüber zum großen Arber. Der markante Gipfel ist von Bayerisch Eisenstein schon zu sehen.

Am Arber

Die Wanderung gestern zum großen Osser steckt uns noch etwas in den Beinen, und so nehmen wir die Gondel zum Gipfel. Oben am Arber ist es im Vergleich zu unseren letzten Tagen im Bayerischen Wald richtig voll, Mountainbiker, Wanderer, Tagestouristen und Selfie Jäger, eine bunte Mischung tummelt sich auf dem Gipfelplateau.

 Wir laufen den zwei Kilometer langen Gipfelrundweg und genießen die tollen Aussichten über den Bayerischen Wald. Von hier oben sieht man den Osser, die Türme vom sector-f und den kleinen Arber See tief unten im Tal.

Nach gut zwei Stunden nehmen wir die Gondel zurück ins Tal. Die Nacht verbringen wir auf dem Wohnmobilstellplatz an der Talstation. Außer einem klarem Blick in den Sternenhimmel gibt es hier eigentlich nichts, aber der ist dafür umso schöner.

Zwiesel und Bodenmais

Unsere nächste Station auf unserer Wohnmobiltour durch den Bayerischen Wald ist für die nächsten zwei Nächte der Campingplatz Tröppelkeller in Zwiesel. Der kleine Campingplatz am Ortsrand ist wirklich schön und wir werden herzlich aufgenommen. Hier gibt es keine abgesteckten Parzellen, eine große Wiese, ein paar Hecken, Naturcamping eben.

Am Nachmittag laufen wir nach Zwiesel, es ist fast noch zu heiß für eine Stadttour und wir werden wieder in unserer Annahme bestärkt, der Bayerische Wald ist vor allem Natur. Auch wenn hier vieles in den letzten Jahren renoviert und rausgeputzt wurde, kommen die Dörfer und Städte bei weitem nicht an der Flair der Allgäuer Dörfer heran - dafür ist die Gegend vielleicht auch zu harsch und zu karg.

Zwiesel ist Heimat der bekannten Zwiesel Kristallgläser - Weltmarktführer für Kristallglasserien - die Glasfabrik steht direkt am Ortsrand. Als Attraktion wurde vor dem Gelände eine große Pyramide
aus 93.665 Weingläsern aufgebaut.

Aber Zwiesel ist aus touristischer Sicht vor allem wegen dem Bahnhof interessant. Ab hier fährt die Waldbahn nach Bodenmais und auf einer anderen Strecken nach Bayerisch Eisenstein mit Umsteigemöglichkeit nach Viechtach. Die Bahnen nehmen auch Fahrräder mit und mit der Kurkarte ist die Benutzung kostenlos.

Die Rieslochwasserfälle

Am nächsten Morgen laufen wir vom Campingplatz zum rund zwei Kilometer entfernten Bahnhof und nehmen die Waldbahn nach Bodenmais, von dort laufen wir direkt zu den Rieslochfällen. Die Tour durch die Waldschlucht zählt zu den schönsten um Bodenmais, bis zu 15 metern stürzt sich Riesbach in die Tiefe. Nach Regenfällen kann sich der Bach in eine braunes, tosenden Ungetüm verwandeln, jetzt in der heißen Trockenperiode ist es nur ein kleiner plätschernder Bach des sich die Klippen herunter stürzt.

Wir laufen durch die gut ausgeschilderte Schlucht und dann bis zum Aussichtspunkt Schweiklruh, und von dort in einem großen Bogen nach Bodenmais zurück. Am Ende der Wanderung machen wir nich einen Abstecher zur JOSKA Glaswelt, die ist zu einem Touristen Magnet mit Biergarten, Café und natürlich riesigem Glasverkaufscenter gewachsen. Hier gibt es vom Glas Dekoschild, Gartenkugeln und Trinkglas alles.

Wir laufen danach noch eine Runde durch Bodenmais, was auf dem zweiten Blick schöner ist als nur die Touristenläden an der Hauptstraße und fahren dann müde mit der Waldbahn zurück nach Zwiesel.

Ein Wald aus Glas, die Steinklamm und das Nationalparkzentrum Lusem

Von Zwiesel ist es nicht weit bis zur Burgruine Weißenstein. Neben dem alten Gemäuer aus dem Jahre 1100 steht dort ein Glaswald. Von der einstigen Burg ist wirklich nicht mehr viel über, einen echten Glaswald haben wir uns auch anders vorgestellt. Es wirkt mehr wie ein paar gläserne Baumskulpturen auf einer Wiese vor der Ruine.

Wir wollen nun endlich in den Nationalpark Luft schnuppern und fahren wieder weiter östlich zum Nationalparkzentrum am Lusen. Unterwegs kommen wir in Spiegelau vorbei, und ich komme ins grübeln. Irgendwas hatten wir doch vorher gelesen - ein Blick ins Navi zeigt uns eine Wandertour durch die Steinklamm, wir machen halt.

Den Rundweg durch die Steinklamm laufen wir im Uhrzeigersinn, das kann ich auch nur empfehlen. Die Steinklamm ist nur ca. 3 Kilometer lang, der Rest führt schön, aber im Vergleich zur Klamm eher unspektakulär durch den Wald. Wir haben also zunächst den Waldabschnitt vor uns, umrunden den See und machen nach 2/3 der 8 Kilometer langen Tour Rast an der Großen Ohe die hier aus der Klamm kommt.

Ab hier ist der Weg ein schmaler Waldpfad der durch die Klamm führt. Große Felsblöcke versperren immer wieder dem Fluß und Pfad den direkten Weg, nicht anspruchsvoll zu laufen aber ein schönes Naturparadies. Nach drei Kilometern stehen wir an den ersten Häusern von Spiegelau, die Klamm ist hier genauso schnell vorbei wie sie aufgetaucht ist. Eine schöne Tour, doch nun endlich ab zum Nationalpark.

Nationalparkzentrum Lusen

Großparkplätze am Nationalparkzentrum mit Parkplatzleitsystem deuten darauf hin wie beliebt das Fleckchen ist. Aber kein Wunder, neben dem Baumwipfelpfad, dem Nationalparkzentrum mit kostenloser Ausstellung ist hier auch ein Tierfreigehege (kostenlos) in dem viele Familien Nationalparkluft schnuppern. Jetzt am Nachmittag ist es schon recht leer, aber noch Zeit genug um über den Baumwipfelpfad zu wandeln.

Mauth-Finsterau

Wir fahren an das südliche Ende des Nationalparks nach Mauth-Finsterau. Hier kurz vor der Tschechischen Grenze ist die Welt scheinbar zu Ende, leere Wanderparkplätze, kaum Tourismus und ein fast vergessener Campingplatz am Nationalpark. Ich hatte vorher Bedenken das der Campingplatz der direkt an den Nationalpark grenzt überfüllt sein könnte - als wir ankommen stehen da grade mal vier Camper auf der Wiese.

Am späten Nachmittag laufen wir noch den kurzen Rundweg Birkhuhn durch den Nationalpark.  Der Weg führt durch die unberührten Wälder und das Finsterauer Moor. Eine schöne Runde die Lust auf mehr macht.

Am nächsten morgen ist der Sommer fast ein wenig vorbei. Nebel zieht durch die Wälder und es ist deutlich kühler geworden. Wir wandern eine größere Tour durch den Nationalpark. Gegenüber vom Campingplatz ist der Wanderparkplatz Wistlberg. Von hier geht es über ehemalige alte Klause entlang des Reschbachs zur Reschbachklause. Der alte Stausee wurde früher einmal dazu genutzt genügend Wasser in den Bach abzuleiten, um das Holz ins Tal flößen zu können. Wir laufen weiter zum 1263 Meter hohen Siebensteinkopf. Eine kurze Rast am Gipfel, dann führt uns der Weg zur Autostraße nach Tschechien auf der nur der Wanderbus fahren darf. Die Landschaft ist wirklich schön, unberührte Wälder und schmale Pfade. Über das Moor geht es nach gut 10 Kilometern zurück zum Campingplatz.

 

Passau

Auf unserer Wohnmobiltour durch den Bayerischen Wald verlassen wir nun den Nationalpark und die Einsamkeit, es geht nach Passau. Die Entfernung sind überschaubar, keine Stunde brauchen wir in das Donautal. Der Stellplatz an der Ilzbrücke ist hoffnungslos voll, wir fahren weiter zum Bahnhof. Der Parkplatz liegt direkt im Zentrum, allerdings auch direkt an den Bahngleisen. Endlose Güterzüge rollen hier vorbei, für eine Nacht ist das erträglich.

Den Nachmittag und Abend verbringen wir in der hübschen Altstadt von Passau, besuchen den Dom und bummeln durch die Gassen.

Am nächsten morgen laufen wir nochmal in die Altstadt, bei einem Milchkaffee in der Sonne auf einer der zahlreichen Terrassen kommt ein wenig italienisches Flair auf. Die Sonne wärmt uns kräftig auf, die Szenerie mit den umliegenden hübsch restaurierten alten Häusern könnt auch in Bozen oder Meran sein.

Gegen Mittag verlassen wir Passau und fahren wieder in den Wald. Es ist unsere letzte Station auf unserer Wohnmobiltour durch den Bayerischen Wald, wir fahren tief in den Südosten in das Dreiländereck.

Dreiländereck - Lackenhäuser

Auf dem Knaus Campingpark werden wir herzlich begrüßt, die Sommerferien sind inzwischen in allen Bundesländern vorbei und es geht auch hier ruhiger zu. Wir suchen uns einen schönen Stellplatz, unser Hund freut sich nach dem Asphalt in Passau wieder über eine Wiese.

Am Abend kommt kalter Böhmerwaldwind über die Berggipfel, es pfeift und schaukelt fast die ganze Nacht. Am Morgen ist mit den ersten Sonnenstrahlen der Spuk auch schon wieder vorbei.

Wir wandern zum Gipfel des Dreisessel. Der Weg ist gut ausgeschildert und verläuft auf einem kleinem Pfad durch den Wald. Nach 5 Kilometern und 500 Höhenmetern stehen wir oben an der gut besuchten Hütte. Viele Radfahrer und Ausflügler kommen hier hoch. Über den Grenzsteig geht es noch ein Stück höher zum Plöckenstein, kurz danach stehen wir am eigentlichem Dreiländereck. Hier ist die Grenze zwischen Tschechien, Österreich und Deutschland.
Die Beschilderung zurück nach Lackenhäuser ignorieren wir und laufen stattdessen Richtung Schwarzenberg. Der Abstieg entlang des kleinen Baches verläuft an der deutsch-österreischen Grenze und ist viel schöner als der ausgezeichnete Weg über breite Forststraßen. Vom Wanderparkplatz in Schwarzenberg geht es zurück auf deutsches Gebiet und kurz darauf sind wir wieder am Campingpark.
12 Kilometer und 600 Höhenmeter sind wir an dem Tag gelaufen.

Kelheim

Am nächsten morgen verlassen wir den Bayerischen Wald, unser Urlaub neigt sich dem Ende und wir wollen noch einen Zwischenstopp in Kelheim machen.

Auf dem Stellplatz in Kelheim findet grade ein Food-Truck-Festival statt, wir stellen uns zu anderen Campern auf einen Parkplatz am Donauufer. Die Wanderung von Gestern haben wir noch etwas in den Beinen und wollen mit dem Schiff durch den Donaudurchbruch zum Kloster Weltenburg fahren.

Wenn auch ziemlich touristisch, soll die Tour wirklich schön sein. Leider müssen wir umplanen, die Donau hat Niedrigwasser und die Schiffe können nicht fahren. Wir nehmen statt dessen die Bimmelbahn und fahren hoch zur Befreiungshalle. Die von König Ludwig I. von Bayern gebaute Halle für die Siege über Napoleon ist eindrucksvoll, kommt aber für unser Empfinden nicht ganz an die Walhalla dran.

Bei sommerlichen Temperaturen schauen wir uns noch die hübsche Altstadt von Kelheim an, hier könnte man durchaus länger verweilen.

 

Kloster Weltenburg

Heute ist unser letzter Urlaubstag. Recht früh fahren wir auf dem Stellplatz in Kelheim los zum Kloster Weltenburg. Im riesigen Biergarten ist noch nichts los, wir sind die ersten Gäste. In der barocken Kirche ist das fotografieren leider verboten. Wir laufen noch ein Stück zum Schiffsanleger, vom Donaudurchbruch sieht man hier leider recht wenig.

Bevor wir auf der Autobahn die Heimreise fortsetzten, machen wir noch einen kurzen Stop im nahen Abensberg. Hier steht eins der verrückten Hundertwasser Häuser. Leider kommt man nur in das Haus mit einer einstündigen Brauerei Führung, soviel Zeit haben wir nicht. Eine letzte Stärkung im Biergarten mit Brotzeitteller und bayrischen Brezeln, dann verschwinden wir schon auf die A3 Richtung Norden.

Unser Fazit - Wohnmobiltour durch den Bayerischen Wald

Entlang der Donau liegen die sehenswerten Städte wie Regensburg und Passau, auch Straubing und Deggendorf die wir nicht besucht haben. Im Bayerischen Wald selber ist es vor allem die Natur die begeistert. Die Orte und Dörfer im Wald sind nur selten ein echtes Highlight, dafür endlose Wander- und Radrouten. Um den Arber und an den Nationalparkzentren geht es recht touristisch zu, aber schon wenige Kilometer von den Hotspots entfernt ist man alleine unterwegs.

Trotz „Corona Sommer“ ist es nirgendwo überfüllt, man trifft freundliche und offene Menschen. Wohnmobilstellplätze sind noch eine Mangelware im Bayerischen Wald, hier gibt es sicherlich Nachholbedarf.

In Kombination mit den Donaustädten ist der Bayerische Wald auf jeden fall eine Tour wert, kein Geheimtipp mehr, aber im Vergleich mit anderen Landschaften Deutschlands noch relativ ruhig.

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