Vogelsang IP
Ehemalige NS Ordensburg - heute Internationaler Platz
Vogelsang IP
Die Vogelsang wurde von den Nationalsozialisten zwischen 1934 bis 1936 erbaut und als Schulungsstätte für den Nachwuchs genutzt. Unter Denkmalschutz stehen heute über 50 tsd Quadratmeter bebaute Fläche und damit ist die Vogelsang hinter den Parteitagsbauten in Nürnberg das zweit größte Bauerbe der Nationalsozialisten in Deutschland.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Gebäude und das Umland von den Briten als Truppenübungsplatz benutzt, ab 1950 von den belgischen Streitkräften. Ab 2005 wurde das sogenannte Areal Camp Vogelsang von den Belgiern aufgegeben und es Bestand zunächst die Gefahr, das der Ort zu einer Art Wallfahrtsstätte für Nationalsozialisten und Rechtsradikale würde.
Heute nennt sich der geschichtsträchtige Ort "Vogelsang Internationaler Platz" und das Gelände wird vielfältig genutzt.
Mit der Ausstellung zur Geschichte der Vogelsang unter den Nationalsozialisten, dem Nationalpark-Zentrum Eifel, einem Besuchercafé, dem alten Hallenbad und einem Programmkino in den ursprünglichen dafür gedachten Gemäuern ist neues Leben in dem Gelände erwacht ohne die Geschichte zu verschleiern.
Das Gelände der Vogelsang erkunden
Wer das Gelände erkunden will, läuft am besten ab dem Besucherzentrum über den 2,2 km langen „Plateau-Rundgang“. Der gut ausgeschilderte Weg führt entlang der Bauwerken zwischen der Einfahrt und dem Besucherzentrum und viele Hinweistafeln geben Aufschluss über die geschichtliche Nutzung der einzelnen Gebäude.
Unterhalb des Besucherzentrums beginnt der „Hang-Rundgang“. Vorbei an den alten Kameradschaftshäuser, Sportanlagen und Freilichtbühne führt der 1,3 km lange Weg mit starken Steigungen und Treppen durch das untere Areal der Vogelsang.
Einen Überblick über das Gelände und eine tolle Aussicht auf den Nationalpark und Urftsee erhält man vom ursprünglichen Wasserturm - Tickets für den Aufstieg gibt es im Besucherzentrum.
Forum Vogelsang IP
Der erst 2016 fertiggestellte neue Bau des Forums Vogelsang im Zentrum der Anlage ist das Besucherzentrum. Von hier aus erreicht man die beiden Dauerausstellungen zur NS-Dokumentation Vogelsang „Bestimmung Herrenmensch“ und der Nationalpark-Eifel Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“.
Vom großem (Selbstbedienungs-) Café mit Terrasse hat man einen schönen Ausblick über den Nationalpark und die am Hang liegenden historischen Gebäude.
Ausstellung Nationalpark-Zentrum Eifel
Die barrierefreie Ausstellung „Wildnis(t)räume“ zeigt auf 2.000 qm die Besonderheiten des Nationalpark Eifels. Die interaktive Ausstellung ist barrierefrei und für jede Altersstufe geeignet.
Täglich 10 bis 17 Uhr, 8 €, 4 € ermäßigt, Familienticket 18 €, keine Hunde erlaubt.
Ausstellung „Bestimmung Herrenmensch“
Die Dauerausstellung dokumentiert die NS Zeit der Vogelsang. Viele Film- und Fotoausschnitte und zahlreiche Objekte zeigen verschiedene Perspektiven auf die damalige Nutzung des Geländes. Neben allgemeinen Informationen über die Geschichte und den Alltag auf der Ordensburg werden einzelnen Lebenswege der hier geschulten Männer nachgezeichnet.
Täglich 10 bis 17 Uhr, 8 €, 4 € ermäßigt Familienticket18 €, keine Hunde erlaubt.
Kombiticket mit der Ausstellung Nationalpark-Zentrum Eifel:
12 €, ermäßigt 6 Euro, (an verschiedenen Tagen innerhalb eines Jahres einlösbar).
Wüstung Wollseifen
1946 wurde die Vogelsang und weite umliegende Teile vom britischen Militär zum Truppenübungsplatz erklärt. Damit mussten die 500 Bewohner von Wollseifen ihr Dorf innerhalb weniger Wochen aufgeben.
In der alten Dorfschule befindet sich eine Ausstellung über die Geschichte des Dorfes - die ehemalige Dorfkirche dient als Ort der Stille.
Im Ort stehen einige Rohbauhäuser, die während der Militärzeit zu errichtet wurden und zur Häuserkampfausbildung genutzt wurden. Hier wurde unter anderem 2001 von den Natopartner für den Kosovo Einsatz trainiert. Von den ursprünglich 52 Häusern blieben 21 erhalten, der Rest wurde nach Aufgabe des Truppenübungsplatzes abgerissen.
Durch das Neffgesbachtal für der beschilderte Weg von der Vogelsang zur 3,5 km entfernten Wüstung.
Victor-Neels-Brücke
Die Stahlhängebrücke überquert am Fuße des Vogelsang IP den Urftsee und verbindet die ehemalige NS Ordensburg mit dem beliebten Urftseeweg Gemünd - Urftstaumauer - Rurberg. Vor dem zweiten Weltkrieg gab es an dieser Stelle eine Fährverbindung.
Die 124 Meter lange Brücke wurde 2009 eröffnet und ist nach dem Kommandant der belgischen Streitkräfte im Camp Vogelsang benannt.
Der rund 700 Meter lange Weg von der Vogelsang hinab zum Urftsee ist mit bis zu 16% Gefälle recht steil und kaum für Rollstuhlfahrer zu empfehlen.
Geschichtlicher Überblick
100 ha Gesamtanlage
1934 Baubeginn als eine von vier Ordensburgen zur Schulung des NSDAP Kader
1936 Fertigstellung und beginn des Lehrbetriebs
1942 Nach Kriegsausbruch Nutzung des Geländes durch Adolf-Hitler Schulen
1945 Besetzung durch die US Arme
1946 Übergabe an das britische Militär, Erweiterung zum Truppenübungsplatz „Camp Vogelsang“. Das Dorf Wollseifen wird zwangsgeräumt
1950 Nutzung durch das belgische Militär, Kaserne „Van Dooren“, Truppenkino und weitere Gebäude wurden gebaut
Ende 2005 Aufgabe des Truppenübungsplatzes und Rückgabe des Geländes an den Bundesrepublik Deutschland
2006 Eröffnung für Besucher
2009 Bau der Victor-Neels-Brücke
2016 Eröffnung des Forums Vogelsang mit den Dauerausstellungen zur NS-Dokumentation und dem Nationalpark-Zentrum Eifel
Anfahrt / Busverbindungen
Mit dem Auto
An der B266 bei Morsbach zweigt im Kreisverkehr die Zufahrt zur Vogelsang IP ab. Es gibt ausreichend Parkplätze, ab der Zufahrt gebührenpflichtig (4 € / Tag, Stand 2020). Der Hauptparkplatz ist direkt am Forum, dazu der Straße ca. 1 km ab der Einfahrt folgen (ausgeschildert).
Buslinien:
L 63 (Simmerath - Einruhr - Vogelsang) oder
SB 82 (Nationalparkshuttel) Kall - Gemünd - Vogelsang
Tipp: Das Auto in Gemünd auf dem Wanderparkplatz abstellen und mit dem Nationalpark Shuttle zur Vogelsang. Zurück geht es über die Victor-Neels-Brücke und dann entlang dem Urftsee/Urft zurück nach Gemünd (Strecke 7 km).
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