TourTipp Schleswig-Holstein • Februar 2022

Heiligenhafen

Heiligenhafen liegt zwischen Kiel und Lübeck am Ende der Howachter Bucht auf der Halbinsel Wagrien. Die Fehmarnsundbrücke nach Fehmarn ist von der Seebrücke schon in Sichtweite.

Besucht man zum ersten mal Heiligenhafen wird man zunächst vom Ostsee-Ferienpark am Ende der Bucht erschlagen. Ein Betonklotz mit 1.700 Ferienwohnungen, Geschäften, Meerwasserschwimmbad und Saunalandschaft inkusive - Bausünde par excellence.

Vor dem Ort liegt eine Landzunge die den Binnensee umschließt. Der westliche Teil Steinwarder ist mit Urlaubsunterkünfte bebaut, im östlichen Teil erstreckt sich das Vogelschutzgebiet Graswarder. Davor erstreckt sich der 5 Kilometer lange Sandstrand mit Seebrücke, der die Urlauber im Sommer anlockt.

Sehenswertes in Heiligenhafen - ein Rundgang

Als wir gestern Abend auf dem Wohnmobilstellplatz vor dem Ostsee Ferienpark angekommen sind, wäre ich am liebsten direkt weiter gefahren. Bettenburgen sind nicht ganz meins und es gibt sicherlich schönere Ausblicke an der Ostsee. Aber irgendwas muss es ja in Heiligenhafen geben, nur für den Anblick kommen keine Urlauber.

Am nächsten morgen starten wir unsere Tour und laufen vorbei am Hotelkomplex zum Ostseestrand. Anfang November wirk das alles etwas verlassen und nur ein paar Strandspaziergänger sind unterwegs.

Rund 5 Kilometer lang ist der Strand von Heiligenhafen und zieht sich von hier bis zur Spitze der Landzunge.

Biegt man am Strand links Richtung Westen ab, erreicht man in einem Kilometer den Leuchtturm und die Steilküste. Dort führt ein Weg die Klippen entlang bis zum Campingplatz Blank Eck (5 Kilometer), danach beginnt der Truppenübungsplatz Putlos (Sperrgebiet).

Wir laufen Richtung entlang des Strandes der nur von ein paar Holzbuhnen unterbrochen wird zur Seebrücke. Im Sommer wird der Strand sicherlich gut besucht sein, heute sitzen nur ein paar Kormorane auf einer Buhne und warten auf den nächsten Fisch.

Von der große Strandbrücke hat man einen guten Blick auf Fehmarn und die Fehmarnsundbrücke. Der Kinderspielplatz und die Bar haben geschlossen, aber es ist auch fast stürmisch an diesem Novembermorgen.

Hinter der Seebrücke liegen noch ein paar kleinere Häuser, dann beginnt das Vogelschutzgebiet Graswarder. Im Sommer werden Führungen durch das Schutzgebiete angeboten, bis zum Aussichtsturm sind es von der Seebrücke noch etwa 2 Kilometer.

Wir biegen Richtung Hafen ab. Hier ist ein kleines Touristenzentrum entstanden. Cafés, Restaurants und die üblichen Boutiquen wechseln sich ab.  Mit ein wenig Sonnenschein kommt hier maritimes Flair auf, auch wenn das alles samt Neubauten sind.  Eine kleine Brücke trennt den Binnensee vom Jachthafen, dann stehen wir an dem großem Parkplatz am Hafen.

Weiter entlang des Jachthafens kommt man in den Fischereihafen. Direkt am Hafen liegt die große Fischhalle, dort gibt es Fischbrötchen und frischen Fisch wie Dorsch und Kutterscholle fangfrisch zu kaufen.

Das der Yacht- und Fischereihafen recht groß ist liegt in der Geschichte von Heiligenhafen. Ab 1803 verkehrte von hier der Fährverkehr nach Dänemark und wurde erst mit dem Bau der Fehmarnsundbrücke nach Putgarden verlagert.

 

 

Zurück am Übergang zum Steinwarder biegen wir in die Altstadt von Heiligenhafen ab.

Die Altstadt von Heiligenhafen

Die Brückenstraße führt vom Parkplatz am Jachthafen zum Markt. In den alten Fischerhäusern sind Restaurants und Läden, weit weniger touristisch als das Viertel an der Seebrücke -  hier geht es ruhig zu.

Etwas zurückgesetzt liegt die evangelische Stadtkirche aus dem Jahre 1250 (mehrfach umgebaut). Am Markt spielt ein Glockenspiel mehrfach täglich, ein paar Geschäfte säumen den Platz.

An einer kombinierten Glühwein Bratwurstbude machen wir Pause. Die Geschäfte und Restaurants haben an dem Sonntag morgen noch alle geschlossen. Nach der Stärkung laufen wir über die Straße „Am Strande“ zurück zum Binnensee.

Hier führt eine hübsche Promenade entlang des Sees zum Ferienpark. Man kann den ganzen Binnensee einmal umrunden, die Wegstrecke beträgt dann gut 4 Kilometer. Abends werden verschiedene Punkte am See illuminiert.

Entlang der Promenade liegen ein paar Kinderspielplätze, etwa verdeckt hinter Bäumen liegt links das große Gelände der Fachklinik Heiligenhafen.

 

Nach rund 4 Stunden sind wir am Ausgangspunkt zurück, der Wind hat uns ganz schön durchgepustet.

In der Umgebung

Schon in Sichtweite liegt die drittgrößte Insel Deutschlands Fehmarn.  Ewige lange Sandstrände locken jedes Jahr unzählige Urlauber an. Von Heiligenhafen ist es nur ein Katzensprung über die Fehmarnsundbrücke, allein die Brücke ist schon sehenswert. Irgendwann gibt es einen eigenen Artikel zu Fehmarn, das steht relativ weit oben auf unserer Bucket List.

Sector A (Turm A) in  Großenbrode  Klaustorf

Zu Zeiten des kalten Kriegs wurde die deutsche Ostgrenze in 6 Sektoren unterteilt. In jedem Bereich stand ein Aufkärungsturm  mit Abhöranlagen die weit in das fremde Gebiet lauschen konnten. Mittlerweile sind viele der Anlagen entmilitarisiert und dienen als Aussichtspunkt.

Der Turm in Klaustorf ist 75 Meter hoch und wird heute als Aussichtsplattform genutzt der Ostsee-Erlebniswelt genutzt. Die Erlebniswelt gehört zum Meereszentrum Fehmarn (in Burg), ermäßigte Kombitickets für beide Häuser sind erhältlich. Die Ostseeerlebniswelt Heiligenhafen hat im Winter geschlossen.

Die weiteren Aufklärungstürme liegen in:

Turm B auf dem Thurauer Berg bei Dannenberg (Elbe), Turm C auf dem Stöberhai bei Osterode (Harz), Turm E auf dem Schneeberg bei Wunsiedel (Fichtelgebirge) und Turm F auf dem Hohen Bogen bei Bad Kötzting (Bayerischer Wald).

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