Wochenende an der Ahr


Reiseberichte 2018

Altenahr
Blick auf Alenahr
August 2018

Ein Sommerwochenende an der Ahr

Datum: August 2018
Campingplatz: Victoria Station / Altenahr-Kreuzberg

Der Hitze entfliehen - falls noch nicht die Klimakatastrophe eingetreten ist wird uns der Sommer 2018 in Erinnerung bleiben - leere Flüsse, trockene Felder, kein Regen von April bis September.

So wollten wir im August für ein Wochenende raus aus der Stadt, frische Luft, etwas Abkühlung, vielleicht ein wenig Sightseeing .....

Unsere Wahl war die Ahr, für uns nur ca. 1,5 Stunden entfernt, die Füße in die Ahr kühlen, den Kopf von Arbeit und Hitze frei bekommen.

Ein kurzer Telefoncheck und unser Platz war auf dem Campingplatz Vicoria Station in Altenahr reserviert.

Camping Victoria Station

Wir hatten den Platz für zwei Nächte telefonisch reserviert, Anfang August ist ein freier Platz auf beliebten Campingplätze auch in Deutschland nicht mehr selbstverständlich. Vor Ort waren wir dann doch recht überrascht wie viel Platz noch frei ist. Der Campingplatz ist riesig, kleine Hecken und Büsche unterteilen das Gelände in verschiedene Bereiche.

Hier war echtes Sommerfeeling angesagt, die Kinder plantschten in der Staustufe der Ahr, andere saßen auf ihren Campingstühlen mitten im Bachbett.

Wir haben uns einen ruhigen Platz am ende des Geländes direkt an der Ahr ausgesucht und verbrachten den Nachmittag halb dösend abwechselnd am Fluss oder im Schatten der Markise - unser neuer Sonnenschutz, ein Netzgitter das man in die Markise einziehen kann hat sich bewährt.

Altenahr

Wir hatten gar nicht auf dem Schirm das in Altenahr an diesem Wochenende ein Stadtfest ist. Am Campingplatz sagte man uns das das geplante Feuerwerk wegen Waldbrandgefahr ausfällt, aber das Stadtfest unbedingt ein Besuch wert ist.

Wir nahmen unsere Räder und radelten am morgen gemütlich die 2km entlang der Ahr von Kreuzberg nach Altenahr. Der Abschnitt ist besonders schön, da dort keine Straße am Flussufer entlang führt.

Altenahr hatte sich richtig rausgeputzt, die Durchgangsstraße war gesperrt und überall hatten die Gastwirte hübsch dekorierte Tische und Stände auf der Straße. Dazu ein kleiner Mittelaltermarkt, Bratwurstbuden und Geschenkestände. Wir schlenderten durch das Dorf, und während an normalen Tagen hier der Verkehr braust, konnte man heute in Ruhe die hübschen Fachwerkhäuser bestaunen. Unser Tipp: besucht Altenahr an einem der Stadtfestwochenenden wenn die Durchgangsstraße gesperrt ist.

Blick auf Altenahr

Vom Ortszentrum ist es nur ein kleiner Spaziergang hoch zur Burgruine Are. Dort oben weisen Infotafeln auf die ursprüngliche Bestimmung der heutigen Felsbrocken hin - nicht wirklich spektakulär, aber eine schöne Aussicht über Altenahr und dem Rotweinwanderweg.

Im Ort kehrten wir noch beim Italiener ein und verbrachten den Rest des Tages mit faulenzen im Schatten.

Radioteleskop Effelsberg

Es war inzwischen Montag geworden und nach all dem nichts-tuen wollten wir noch etwas von der Umgebung sehen. Unweit von Altenahr versteckt sich in den Eifeltälern das Radioteleskop Effelsberg. Mit einem Durchmesser von 100 Metern und 7.850 qm Antennenfläche gehört das Teleskop zu den größten beweglichen Teleskopen der Erde. Das Max-Plank Institut beobachtet dort nicht die grünen Männchen von fernen Galaxien, sondern erforscht Schwarze Löcher, Sternenstaub und Radio- und Magnetstrahlen

Das Bauwerk ist schon ziemlich imposant anzusehen, Hinweistafeln vor Ort erklären die Zusammenhänge, Vorträge gibt es am Wochenende im benachbarten Pavillon.

Ahrweiler und Regierungsbunker

Wir fuhren zurück nach Altenahr und von und flussabwärts durch die Weinregion an der Ahr. Vorbei an der Bunten Kuh, einem eindrucksvollem Felsen im Tal erreichen wir Ahrweiler.

Eigentlich hatte ich bisher immer einen Bogen um Bad Neuenahr - Ahrweiler gemacht: Kurhaus, Spielcasino etc sind nicht wirklich meine Welt. Vom Ortsteil Ahrweiler der Doppelstadt waren wir aber positiv überrascht. Geschäftiges Treiben in kleinen Gassen mit malerischen Fachwerkhäusern hatten wir nicht erwartet. So gingen wir eine Runde durch die Altstadt und beschlossen Ahrweiler nocheinmal zu besuchen.

Mehr über Ahrweiler findet ihr auf dem Tourenvorschlag Eifel - Ahrweiler.

Etwas oberhalb von Ahrweiler liegt in den Bergen noch ein ganz besonderes Gebäude - der alte Regierungsbunker. Zig Kilometer Stollenanlage einer alten Silbermine wurden dort in einen hochmodernen und angeblichen atombombensichern Regierungsbunker investiert. Erst Ende des kalten Krieges wurde die Anlage zurückgebaut, heute besteht in einem kurzen Tunnelabschnitt ein Dokumentationszentrum.

Regierungsbunker
Dokumentationsstätte Regierungsbunker

Bad Neuenahr

Von Ahrweiler ist es nur ein kurzes Stück bis Bad Neuenahr.

Weniger Kurhaus und Spielbank sondern viel interessanter fande ich vor die Geschichte ...

Wer die A61 Nachts entlang fährt sieht auf der Höhe des Ahrtals eine kleine beleuchtete Kapelle am Berg. Ich kenne die schon seit meiner Kindheit, wusste aber nie warum und wieso die dort steht.

Die Geschichte fängt an mit einem erfolglosem Winzer der einen Weinberg kauft. Da die Reben nicht wachsen will er der Sache auf den Grund gehen und buddelt in seinem Weinberg. Er stößt auf eine Heilquelle, dessen mineralhaltiges Wasser das Wachstum der Weinstöcke bremsen. Anstelle Wein wird nun Wasser abgefüllt und zum dank baut er eben diese Kapelle am Berg. Später entstehen daraus die bekannten Appollinaris Werke die unterhalb der Autobahn liegen und Neuenahr nutz das Heilwasser zu seinem Aufstieg zum Bad.

So oder ähnlich ist zumindest die Kurzversion dieser Geschichte.

Uns bleibt nur ein kurzer Stopp am Kurhaus und wir entscheiden noch nach Maria Laach zu fahren.

Maria Laach

Unseren ursprünglichen Plan am See schwimmen zu gehen mussten wir wegen hoffnungslos überfüllter Parkplätze aufgeben. So parkten wir auf dem Klosterparkplatz und besichtigten das geschäftige treiben der Benediktiner.

Der ganze See mit samt Campingplatz, Fischerei, Bio-Bauernhof, Kunsthandlung etc gehört zum Kloster (teilweise verpachtet). Auf dem Besucherparkplatz ist ein Bio-Laden, daneben eine Imbissbude, auf dem Klostergelände eine Gärtnerei, Hotel, Shops .... selten eine so kommerzielle Ausschlachtung alter Gemäuer gesehen.

Wir wandeln eine Zeit durch das kühle Kloster und laufen danach noch ein Stück entlang des schönen Sees.

Von hier aus ging es dann am späten Nachmittag wieder nach Hause.

Dteails zur Wanderung um den See und Maria Laach findestDu unter Toruvorschläge Eifel - Maria Laach.