EifelSpuren Pingenwanderweg
EifelSpuren - Der Pingenwanderweg
Eifeler Bergbau Historie bei Kall in der Nordeifel.
Die EifelSpuren sind ein Ableger der EifelSchleifen deren Rundwanderwege zu einem lokalem Thema Bezug nehmen. 18 Themenwanderungen sind so zwischen Euskirchen und Dahlem in der Nordeifel entstanden, darunter so klangvolle Touren wie „Wasser für Köln“, „Westwall“ oder „Ritter, Römer, Rüben“.
Heute machen wir uns auf die EifelSpur Pingenwanderweg, eine rund 12 Kilometer lange Rundtour bei Kall. Das Pingen mit Erz und Bergbau zu tun haben ist uns schon klar, auch wenn wir die eingestürzten Gruben (genau das sind die Pingen) so nicht wirklich erkannt hätten.
Über 2.000 dieser eingestürzten Mini-Bergwerke sind in der Umgebung von Kall verzeichnet. Leicht abbaubares Eisenerz, reichlich Holz aus den Wäldern für die Verhüttung und zahlreiche Bachläufe für das erforderliche Wasser machten den Erzabbau im ausgehenden Mittelalter in der Nordeifel interessant. Rund 10% der europäischen Eisens kam damals aus dieser Region.
Tourbeschreibung EifelSpur - Pingenwanderweg
Wir parken etwas ausserhalb von Kall an der Straße Richtung Gemünd. Kurz hinter dem römischen Steinbruch ist auf der rechten Seite ein Wanderparkplatz. Von hier aus ist der Rundwanderweg bereits ausgeschildert. Es sind nur ein paar Schritte zurück und wir queren die Landstraße an der Kläranlage.
Wir laufen die Tour gegen den Uhrzeigersinn, das entspricht auch der Reihenfolge der Hinweistafeln entlang des Weges.
Die letzten Häuser von Kall lassen wir schnell hinter uns und auf einem Waldpfad geht es sanft bergauf. Es ist Mitte April, wilde Frühlingsblüher zieren den Wegesrand und außer den zwitschernden Vögeln ist es still. Niemand ist sonst hier unterwegs, außer später in Kall sehen wir auf der ganzen Rundtour keine anderen Wanderer.
Auf der Anhöhe biegen wir links in südlicher Richtung auf einen breiten Forstweg ab. 140 Meter Höhenunterschied gegenüber dem Ausgangspunkt an der Urft haben wir überwunden. Es geht etwas bergab und wir verlasen den breiten Forstweg. Ein Holzernter ist dort einmal durch den Wald gepflügt, vom Weg ist kaum etwas über. Der kleine Bach hat sich in knöchelhohen Schlamm verwandelt, die Wanderschilder wurden am Wegesrand deponiert.
Ein verblichenes Schild macht uns auf die Gefahren aufmerksam, noch heute fallen alte Grubenstollen zusammen, man sollte also wie immer auf den Wegen bleiben, hier ganz besonders. Wir sind im Grubenfeld Stahlberg angekommen. Vom breiten Hauptweg zweigt die Beschilderung immer mal wieder ab und führt zu im Wald versteckten Pingen. Längst sind Bäume auf den alten Schächten gewachsen, aber die Mulden sind noch gut erkennbar. Ohne Hinweisschilder könnte man sie auch für Bombentrichter halten.
Der Weg führt durch den Wald weiter abwärts, am Waldrand machen wir auf einer Bank in der Sonne Pause. Vor uns sind die Häuser von Goldbach zu sehen. Nach kurzer Rast laufen wir weiter und queren die Landstraße nach Schleiden. Vorbei an den letzten Häusern von Goldbach queren wir den Kallbach.
Der Pingenwanderweg führt nun auf schmalen Pfad wieder Bergauf zum Grubenfeld Concordia. Schnell ist die Anhöhe erreicht. Am Wegesrand liegen bunt bemalte Eifelsteine, die kleinen Kunstwerke kann man mitnehmen, man muss sie nur an anderer Stelle wieder „auswildern". Dazu gibt es auch eine eigene Facebook Gruppe „Eifelsteine“ in der man die Funde posten kann.
Es geht nun abwärts nach Kall. Der Pingenwanderweg führt quer durch den Ort an der kleinen Kirche vorbei. Wir überqueren die Urft und Landstraße. Ein Pfad führt steil bergauf und wir laufen entlang ein paar Felsen hoch über dem Ort. Kurz vor dem Wanderparkplatz führt der Pfad wieder zurück ins Tal, noch ein paar Schritte entlang der Landstraße und wir haben den Ausgangspunkt erreicht.
Unser Fazit
Die Wegführung der EifelSpur Pingenwanderweg ist abwechslungsreich, ein Großteil der Tour führt über schmale Pfade durch Wald und Wiesen und ist sehr gut ausgeschildert. Einzig in Kall hätten wir uns ein paar mehr Wegweiser gewünscht.
Ein Großteil der Strecke verläuft durch den Wald, so das die Tour auch im Sommer angenehm zu laufen ist.
Und die Pingen? Man lernt etwas über die Geschichte der Eifel. Die Tafeln am Wegesrand erklären anschaulich den Bergbau und die Verarbeitung des Erzes in der Region. Es sind keine Mitmachen-Stationen, Begeisterungsstürme bei Kindern sind also kaum zu erwarten.
Die Tour ist aufgrund der Streckenführung auf jeden Fall empfehlenswert und alles andere als eine eintönige Wanderung auf breiten Wirtschaftswegen.
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