Erfurt


TourTipp Hainich und Umgebung

Erfurt
Altstadt Erfurt
ca. 1 Tag

Erfurt

Erfurt steht zu unrecht etwas im Schatten der beliebtesten Städte - viele bevorzugen entweder die großen Metropolen oder die weit bekannten Kulturstädte wie Potsdam oder Weimar. Dabei hat die thüringische Landeshauptstadt durchaus etwas zu bieten und zählt zu den am besten erhaltenen und größten mittelalterlichen Stadtkernen Deutschlands.

Die Krämerbrücke ist Europas größte bebaute Brücke, bereits im frühen Mittelalter hatten die Händler dort ihre Stände errichtet.

Entkommt man den quirligen schönen Altstadtgassen steht man vor dem riesigem Dom und der benachbarten Serverikirche mit dem eindrucksvollem Treppenaufgang. Über 20 Kirchen sind in der Altstadt von Erfurt verteilt, dazu die älteste erhaltene Synagoge Europas (von 1904) und eine erhaltene Mikwe (jüdisches Ritualbad ) aus dem 13. Jahrhundert.

Erfurt ist seit 1392 Universitätsstadt und war in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts die bedeutendste Uni im Römisch-Deutschem Reich. Martin Luther war einer der bekanntesten Studenten Erfurts. 1816 wurde die Universität geschlossen und erst 1994 neu gegründet.

Neben der Universität und dem Maschinenbau ist Erfurt für den Erwerbsgartenbau bekannt. Um 1900 hatte Erfurt eine weltweite Führungsposition, heute zeugt der egapark an der Cyriaksburg von dem geschicktem Umgang mit Pflanzen.

Erfurt liegt nur ca. 50 km vom geografischen Mittelpunkt Deutschlands entfernt (je nach Berechnung, einen Mittelpunkt gibt es etwas nord-westlich bei Niederdorla)  und zwischen den Städten Weimar und Gotha. Das Stadtgebiet ist relativ flach, nur im Süden reichen die Höhenzügen des Willroder Forst an Erfurt heran.

Um den Erfurter Dom

Tritt man aus dem Schatten der kleinen Altstadtgassen wird man fast von dem riesigen Platz vor dem Dom und der Serverikirche erschlagen. Ein Obelisk steht etwas verloren auf dem großem Asphalt und erinnert an den Mainzer Erzbischof und Stattherrn Friedrich Karl Joseph von Erthal zu dessen Ehre 1777 die 18 meter hohe Stele aufgestellt wurde.

Die breite Treppe zum Domberg hinauf wird im Sommer für Open-Air Aufführungen genutzt. Der Dom selbst scheint durch die Stützbögen mit der Treppe verwachsen zu sein am ende der Treppe sind die Kircheneingänge nahezu Tür an Tür. Im mittleren Turm des Doms hängt die Glocke Maria Gloriosa, die größte frei schwingende mittelalterliche Glocke der Welt. Heute wird sie nur nich zu hohen kirchlichen Festen geläutet und kann bei einer Turmführung besichtigtet werden. Sehenswert ist der barocke Hochaltar und das detailreich geschnitzte Chorgestühl im Mariendom.

Neben dem Domplatz erhebt sich die Zitadelle Petersberg, heute die einzige weitgehende erhaltene barocke Stadtfestung Europas. Vom ursprünglich an dieser Stelle im Jahre 706 gegründetem Kloster ist nur noch die St. Peter und Paul Kirche erhalten.

Krämerbrücke

Die Krämerbrücke ist sicherlich das Wahrzeichen Erfurts. Die 120 meter lange Brücke über die Gera ist auf beiden Seiten mit Häusern bebaut und zählt als längste überbaute Brücke Europas. An der schmalen Gasse über der Brücke sind rechts und links kleine Geschäfte, man merkt kaum das man über eine Brücke geht. Erst von außen, am besten aus nördlicher Richtung erkennt man die Brücke.

Bereits 1117 wurde der Bau erstmalig erwähnt, schon auf der damaligen Holzbrücke hatten die Händler ihre Stände. Nach einem großem Stadtbrand wurde die Brücke 1325 aus Stein errichtet und in den Jahren danach entstanden die Fachwerkhäuser.  Ursprünglich standen an beiden Brückenköpfen eine Kirche als Mautstelle für die Händler.

Auch heute ist noch ein reges Treiben auf und an der Brücke. Ausgefallene Geschäfte sind in die Fachwerkhäuser eingezogen, auf der nördlichen Seite hat sich ein kleiner Park mit Außengastronomie entwickelt. Die nur für Touristen ist die Krämerbrücke der Treffpunkt in Erfurt.

Der Fischmarkt

Ein weiterer zentraler Punkt Erfurts ist der unweit der Krämerbrücke gelegene Fischmarkt. Cafés und Bars breiten im Sommer Ihre Tische neben dem neugotischem Rathaus und der Kunsthalle „Zum roten Ochsen“ aus. Im Sitzungssaal des Erfurter Rathauses sind historische Stadtansichten zu sehen, im Festsaal und in den Aufgängen alte Wandgemälde aus der Geschichte Erfurts,  auch das neugotische Treppenhaus ist beachtenswert. Auf dem Platz steht eine Statue des Heiligen Martins.

 

Weitere Sehenswürdigkeiten

Unzählige Mühlen waren viele Jahrhunderte im Stadtzentrum an der Gera aktiv. Eine davon ist heute technisches Denkmal und steht gegenüber der Rathausbrücke.

Die Tourist Information ist zwischen Fischmarkt und Krämerbrücke am Benediktplatz.

Die Anger ist die Haupteinkaufsstraße. Zum Teil flankiert von historischen Gebäuden und Brunnen und mündet am Hirschgarten / Thüringer Staatskanzlei. Der Hirschgarten wird 2020 für die Landesgartenschau in Gera 2021 neu gestaltet.

In der Stadt stehen mehrer lebensgroße Figuren des Kika Senders der in Erfurt seine Zentrale hat.

Unser Tourfazit Erfurt

Auch wenn wir gar nicht so wirkliche Stadtmenschen auf unseren Touren sind hat Erfurt Spaß gemacht. Die Altstadt ist recht überschaubar, kaum Großstadtlärm, und ein bezauberndes Flair aus alten Gassen und der Krämerbrücke.

Einiges war bei unserem Besuch in Juli 2020 noch eine Baustelle, aber die Stadt putz sich grade raus für die Landesgartenschau 2021.

Für die Altstadt sollte man zwei Tage einplanen, wer Museen und Umgebung erkunden will entsprechend mehr.  Aus unserer Sicht - empfehlenswert.

 

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