Nationalpark Hainich


TourTipp Hainich

Nationalpark Hainich
Nationalpark Hainich
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Nationalpark Hainich

Mit 7.500 ha gehört der Nationalpark Hainich zu den mittelgroßen Nationalparks in Deutschland. Namensgeber für den Nationalpark in der gut doppelt so große - und damit das größte zusammenhängende Laubwaldgebiet Deutschlands - der Hainich.

Der Nationalpark wurde erst 1997 gegründet, der südliche Teil des Parks diente bis dahin als Truppenübungsplatz. Mit über 5.000 ha nutzungsfreie Laubwaldfläche ist es das größte sich selbst überlassene Waldgebiet Deutschlands.

Seit 2011 zählt der Nationalpark Hainich zum UNESCO Weltnaturerbe „Buchenurwälder und Alte Buchenwälder der Karpaten und anderen Regionen Europas“. Dazu zählen in Deutschland zum Beispiel die Buchenwälder im NP Jasmund (Rügen) und in Serrahn (NP Müritz).

Würden in Deutschland die Wälder sich selbst überlassen, hätten wir zu rund 90 % Buchenwald, heute bestehen nur noch rund 5% der Wälder vorzugsweise aus Buchen.

Flora und Fauna im Nationalpark Hainich

Vor allem geht es um den Schutz der nur in Europa vorkommenden Rotbuche in einem Natur(ur)wald mit ihrem Lebensraum - kaum ein anderer Buchenwald ist in seiner Größe so unzerschnitten und urtümlich wir die Wälder im Hainich. Alt- und Totholz, Kleingewässer und Magerrasen bieten einen Lebensraum für über 180 Vogelarten, unzähligen Pflanzen und Pilze.

Besondere Waldbewohner sind die Wildkatzen, rund 40 Tiere leben im Nationalpark und bilden einen wichtigen Grundstein für die weitere Verbreitung. Aber auch seltene Fledermäuse, schützenswerte Spechte und Käfer bewohnen den urtümlichen Wald.

 

Nationalpark Hainich
Totholz - neuer Lebensraum in den alten Buchenwäldern

Nationalparkzentrum Thiemesburg / Baumkronenpfad

Im östlichen Teil des Nationalparks liegt das Nationalparkzentrum Thimesburg. 2005 ist dort der zweite Baumwipfelpfad Deutschlands entstanden. Neben allgemeinen Informationen zum Nationalpark sind dort die Ausstellungen „Geheimnisse des Hainich“ und „Wurzelhöhle“ zu sehen. Aufgrund des Baumwipfelpfades finde ich persönlich das Gelände jedoch ziemlich touristisch - Souvenirläden, Eisstände und Grillbuden warten auf die zahlreichen Tagesgäste, dazu wird im September 2020 noch ein Abenteuerspielplatz eröffnet.

 

Wildkatzendorf Hütscheroda

Im Wildkatzendorf Hütscheroda dreht sich alles um den scheuen Waldbewohner. In der Wilkatzenscheune ist eine Ausstellung über Luchs und Wildkatze, im Wildgehege können die Katzen beobachtet werden. Der 7 km lange Rundwanderweg „Wildkatzenpfad“ führt zum Teil durch das alte Militärgelände durch den erst 20 Jahre alten neuen „Urwald“. Besonders der Aussichtsturm Hainichblick zeigt eine schöne Rundumsicht bis in den Thüringer Wald.

Nationalpark Informationen

Lauterbach
Informationspunkt im Westen des Nationalparks in der Jugendherberge Lauterbach. Ausgangspunkt der Wanderungen Bummelkuppenweg (7km) und Urwaldpfad (2km).

Kammerforst
Ganz im Norden des Nationalparks liegt das kleine hübsche Dorf Kammerforst (Ausgangspunkt Betteleichenweg 12 km). Das dortige Informationszentrum ist in einem alten Gebäude untergebracht (Straße der Einheit, vor Ort ausgeschildert).

Behringen
Am Rande des Nationalparks ist im Schlosshotel Behringen ebenfalls eine offizielle Informationsstelle.

 

In der Umgebung

Die Wartburg bei Eisenach liegt nur ca. 20 Kilometer südlich des Nationalparks. Von der aus bieten sich auch weitere lohnenswerte Zeile im Thüringer Wald an.

Die Landeshauptstadt Erfurt ist in weniger als eine Stunde über die A4 zu erreichen. Das eindrucksvolle Ensemble aus Dom und Severi Kirche sowie die malerische Krämerbrücke sind defintiv einen Besuch wert.

Nur ein kleines Stück weiter entfernt liegt Weimar mit dem Deutschen Nationaltheater und dem Bauhaus-Museum. Vor den Toren Weimars liegt die Gedenkstätte des KZ Buchenwald.

Im Norden wartet die mittelalterlicher Stadt Mühlhausen mit malerischen Fachwerkhäuser und der historischen Stadtmauer auf.

Mein Fazit Nationalpark Hainich

Insgesamt finde ich den Nationalpark Hainich noch eher als ein Geheimtipp. Die Wege sind vorbildlich ausgeschildert, an den Wanderparkplätzen gibt es große Info Tafeln, aber bis auf das Nationalparkzentrum am Baumkronenpfad ist der Tourismus doch eher verhalten. Es gibt nur wenige Einkehrmöglichkeiten, aber die sind dafür umso liebevoller geführt - auf den Wanderwegen trifft man selten andere Menschen.

Alle die eine abgeschiedenen Natur und eine herzliche Gastfreundschaft suchen sind hier genau richtig. Unbedingt empfehlenswert.

Tipp: an einer der zahlreichen Infostellen nach dem Flyer „Urwald mitten in Deutschland entdecken“ ausschau halten. Auf dem kostenlosen Faltblatt ist eine Übersichtskarte des Nationalparks mit allen Wanderwegen und einigen Hintergrundinfos.

 

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