Nordpfad Dör't Moor
Nordpfade / Lüneburger Heide

Nordpfad Dör't Moor

Die Nordpfade sind eine Premium-Wanderregion südlich von Bremen und Hamburg. Bis zum Kerngebiet der Lüneburger Heide um Schneverdingen sind es rund 30 Kilometer, der nächste Ort in der Umgebung ist das beschauliche Rotenburg an der Wümme.

24 Wanderwege zwischen 5 und 32 Kilometer Länge und  ein130 Kilometer Radnetz hat die Region zu bieten. Meist geht es hier flach zu – die Landschaft ist geprägt von weiten Wiesen und Feldern, Mooren und Seen und kleinen hübschen Dörfern. Im Frühjahr und Herbst machen in der Region viele Zugvögel Rast auf Ihrer Reise.

Nordpfad Dör’t Moor

Der Wanderweg Dör’t Moor wurde 2021 von Lesern der Zeitschrift „Wandermagazin“ zum Wanderweg des Jahres gewählt. Auch wenn ich diesen Auszeichnungen eher skeptisch gegenüber stehe – ist es nicht eher so, das der Weg gewinnt, für den der örtliche Tourismusverband die meiste Werbung macht – so hat mich die Region doch neugierig gemacht.

Und so kam es zu einer Begegnung mit den Nordpfaden viel früher als geplant, wir haben auf unserem Weg an die Ostseeküste etwas ausserhalb von Rotenburg Wümme für ein paar Tage einen Zwischenstopp eingelegt.

Wanderweg Dör’t Moor - ein Tourbericht

Die 10,4 Kilometer lange Wanderung beginnt am Parkplatz des Großen Bullensee, rund 8 Kilometer von Rotenburg Wümme entfernt. Der See ist im Sommer ein beliebter Naturbadesee, aber auch zu andren Jahreszeiten von Spaziergängern oft besucht. Der Parkplatz am Seeufer ist riesig, kaum vorstellbar das es hier im Sommer mal richtig voll wird. Heute morgen, es ist ein Montag Anfang Juni, ist kaum etwas los.

Wir laufen die Tour gegen den Uhrzeigersinn und zunächst führt unser Weg Dör’t Moor es ein kurzes Stück am Bullensee vorbei. Der Weg zweigt recht bald vom See ab (kurz vor der DLRG Station) und schlängelt sich über Pfade und Stege durch den Wald zum kleinen Bullensee.

Wow, denke ich mir, das ist mal ein traumhafter Start, ob der Dör’t Moor Weg aber das Level halten kann?

Dör’t Moor - am Großen- und Weißem Moor

Der kleine Bullensee steht komplett unter Naturschutz und nach wenigen Schritten verlassen wir See und Pfad - es geht weiter auf recht breiten Waldwegen.  Zunächst durch einen hübschen Wald mit alten Bäumen am Wegesrand, später öffnet sich die Landschaft und vor uns liegen die Hochmoore. Das ist weit unspektakulärer als gedacht, die Hochmoore bestehen aus einer weiten offenen Wiesenlandschaft, das es sich hierbei um ein seltenes Moor handelt ist für den Laien kaum wahrnehmbar.

Nach gut 3 Kilometern erreichen wir einen alten Schafstall mit Picknickplatz. Alte Wirtschaftsgeräte stehen vor den rund 250 Jahre alten Gebäuden. Wir machen einer erste Pause.

Über eine kurzes Wiesenstück kommen wir wieder auf den Hauptweg und laufen entlang des Moors weiter. Schon von weitem sehen wir den Wegabzweig, das Land ist flach. Eine NABU Schutzhütte informiert über die Fauna und Tiere im Moor, eine Spaziergängerin kommt uns mit Ihrem Hund entgegen, sonst sind wir alleine unterwegs.

Nach gut 6 Kilometern ändert der Dör’t Moor Wanderweg wieder seine Richtung, es geht nun zurück zum Bullensee. Auch wenn wir hier wieder über endlose grade Waldwege laufen wird die Landschaft noch einmal richtig schön. Neben dem Weg liegen kleine Moortümpel, Wollgras und absterbende Bäume im Moor zieren die Landschaft. Hier kommt schon eher ein „Moorfeeling“ auf im Gegensatz zu den weiten Grasflächen der Hochmoore.

Fast am Endpunkt zweigt der Weg noch einmal auf einen kleinen Pfad ab - auf rund 500 Metern länge wurde ein Moorerlebnispfad eingerichtet. Der Pfad schlängelt sich durch den Wald, entlang des Weges stehen Infotafel über die Bewohner des Moors.

Dann erreichen wir auch schon das Ufer des großen Bullensees. Vorbei am Badestrand sind es nur noch wenige Meter bis wir den Ausgangspunkt am Parkplatz erreicht haben.

Unser Tourfazit Wanderung Dör’t Moor

Zunächst einmal, klar wir sind in Norddeutschland - die Landschaft ist flach, die ganze Tour liegt bei 50 Höhenmeter. Wer also im deutschen Mittelgebirge öfters wandert und nach der nächsten Wegbiegung eine spektakuläre Aussicht erwartet - nein, der Ausblick auf der Tour wird sich nicht viel ändern …

Persönlich war ich ein wenig von der Moorlandschaft enttäuscht, es sind halt große „Wiesen“.  Während zum Bespiel im Hohen Venn an der deutsch/belgischen Grenze in den Hochmooren die Wege oft auf Holz-Stegen verlaufen, sind es auf dem Dör’t Moor  breite Forstwege die um das Moor herumführen.

Erst im letzten Abschnitt kommt man an Moortümpeln mit den typischen Wollgräsern vorbei. Eindrucksvoller Moorlandschaften sieht man zum Beispiel im Pietzmoor in der Lüneburger Heide.

Insgesamt aber eine schöne und durchaus empfehlenswerte Tour in der Heide- und Moor-Landschaft Norddeutschands.

Nordpfad Dör't Moor

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