TourTipp Lüneburger Heide • April 2020

Der Totengrund

Es ist wohl dem Egestorfer Pastor Wilhelm Bode zu verdanken, das der Talkessel „Totengrund“ am Wilseder Berg in der Lüneburger Heide heute zu den schönsten Teilen der Heide gehört. Bode kaufte bereits 1906 den nördlichen Bereich des 30 ha großen Talkessel mit Spendengelder auf um ihn langfristig schützen zu können. Erst fünfzehn Jahre später wurde der Landstrich zur Keimzelle des neu gegründeten Naturschutzgebietes Lüneburger Heide.

Die Heide ist eine Kulturlandschaft die über Jahrhunderte vom Menschen erschaffen wurde. Ohne ein ständige Beweidung wären die offenen Flächen längst dicht bewaldet.  Es ziehen noch heute die Heidschnucken (eine heimische Schaf-Art) durch die Heide und grasen junge Bäume und Sträucher ab. Das die Besenheide von den Schafen verschmäht wird macht die Faszination der Landschaft aus -  jedes Jahr im Herbst verwandeln winzige lila Blüten die Heide in ein besonderes Farbspektakel.

Das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide

Das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide zählt zu den größten und ältesten Naturschutzgebieten in Deutschland. Über 23.000 ha stehen aktuell unter Schutz, rund 26% der Fläche ist die typische Heidelandschaft. Damit sind es die größten zusammenhängenden Heideflächen in Europa.

Besonders das in Deutschland vom Aussterben bedrohte Birkhuhn ist in der Lüneburger Heide heimisch.
Aber auch der Wolf wurde in der Vergangenheit wieder öfters gesichtet.

 

Niederhaverbeck - Wanderung Wilseder Berg und Totengrund

Ausgangspunkt der 15 km langen Tour ist der große Parkplatz in Niederhaverbeck. Dieser Platz darf gleichzeitig als Wohnmobilstellplatz genutzt werden. Große Wanderkarten und Infoschilder erleichtern die Orientierung, am Waldrand des Parkplatzes ist ein kleines Café. An den Infoschilder zweigt ein Weg in den Wald ab, dem wir vorbei an einem Landgasthof folgen.

Am Ende des Pfades geht es links weiter Richtung Heidetal. Wir folgenden dem Hauptweg Richtung Totengrund Wilsede. Schon nach kurzem Weg (etwa 4 km) sehen wir den Talkessel Totengrund. Der Sommer war extrem heiß und trocken (2018), eine echte Heideblüte hat es dieses Jahr nicht gegeben.  Mitte September sehen wir nur noch vereinzelt lila Büsche am Wegesrand. Dennoch ist die Landschaft abwechslungsreich und Weg schön zu laufen.

Nach der Umrandung des Talkessels stehen wir auch bald darauf in Wilsede. Hier ist das Heide Museum „Dat Ole Hus“, ein Café und Restaurant für die Stärkung. Pferdekutschen fahren von hier zum Wilseder Berg. Wir wandern weiter, und stehen kurz darauf auf dem Wilseder Berg. Mit 169 Meter ist das kein wirklicher Aufstieg. Wir sind fast die einzigen auf dem Gipfel, es ist Samstag Vormittag und das Wetter durchwachsen - an schönen Tagen drängen sich hier die Touristen.

Auch ohne lila Blütenzauber ist die Aussicht von hier oben wirklich schön. Ein Gipfelstein mit Entfernungsangaben zu umliegenden Orten und ein Gedenkstein an Carl Friedrich Gauß stehen auf dem Plateau. Für seine Landvermessung des Königreichs Hanover benutzte Gauß auch den Gipfel des Wilseder Berges als Landmarke.

Wir laufen weiter Richtung Fürstengrab, dort steht ein hölzerner Ausichtsturm. Von oben sind noch gut die Furchen der früheren Landwirtschaft im Gelände erkennbar. Rund 13 km sind wir jetzt gelaufen und die Tour neigt sich dem Ende. Vorbei an einer alten Scheune folgen wir dem Weg und kommen bald darauf am Landgasthof neben dem Parkplatz aus.

Im kleinem Café am Parkplatz gibt es einen frischen Café und selbst gebackenen Kuchen - auch hier ist nichts los.

Unser Fazit der Wanderung Totengrund - Wilseder Berg - Niederhaverbeck

Die Tour ist recht einfach zu laufen, die Wege sind überall breit und gut ausgeschildert. In Wilsede und am Wilseder Berg ist an manchen Tagen recht viel Tourismus, aber abseits der Hotspots kann man die Landschaft in Ruhe genießen.  Neben dem Pietzmoor zählt diese Strecke für mich zu den schönsten der Lüneburger Heide, auch der Heidschnucken Fernwanderweg folgt dem Tour ein ganzes Stück.

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