Liebeschlucht Wanderung Zell
Liebesschlucht Wanderung Zell / Mosel
Bei der Wegbezeichnung „Liebesschlucht Wanderung“ konnten wir einfach nicht widerstehen. Der Rundwanderweg bei Zell an der Mosel ist mit knapp neun Kilometern kurz genug für unseren Hunde-Jungspund, mehr darf er leider noch nicht laufen. Liebe, eine Schlucht und zum Abschluss ein gutes Glas Wein, was braucht man mehr für einen perfekten Tag?
Zell / Mosel
Der Rundweg Liebesschlucht Wanderung beginnt in Zell an der Mosel. Zell liegt ungefähr 80 Kilometer flussabwärts von Trier, nur ein paar Kilometer weiter beginnen die steilsten Weinberge Europas in der Moselschleife bei Bremm.
Zell hat eine typische Altstadt eines Moseldorfes, enge Gassen, alte Winzer mit Ausschank, genug Gastronomie, um hier ein paar Tage zu verbringen.
Es ist ein sonniges März-Wochenende. Die steilen Schieferhänge heizen das Tal immer um ein paar Grad mehr auf, als es in der Eifel oder im Hunsrück der Fall ist. Genau das Richtige, um den grauen und kalten Winter endlich hinter uns zu lassen.
Wir stehen mit dem Camper auf dem Wohnmobilstellplatz in Zell, eine Kurzübersicht findet ihr hier: Stellplatz Zell / Mosel.
Tourbericht Liebesschluchtweg / Zell
Wir starten die Runde am Kreisverkehr der Autobrücke, dort, wo die schwarze Katze, das Wahrzeichen von Zell, steht. Zunächst geht es recht unspektakulär in ein Seitental der Mosel. Der Weg ändert sich aber recht schnell vom langweiligen Bürgersteig zum Waldweg, der letztendlich auf einem Pfad endet.
Es geht ständig bergauf entlang des Zeller Baches. Nach einer Weile wird das Tal enger, und für einen Flachlandwanderer kommt tatsächlich ein gewisses Schluchtgefühl auf. Nicht wirklich bedrohlich, der Zeller Bach gurgelt zahm neben uns entlang der vermoosten Felshängen, aber schön. Hier unten im Tal kommt kaum Sonne rein, das sollte man bei seiner Tourplanung beachten.
Warum der Pfad Liebesschluchtweg genannt wurde, erschließt mir nicht so wirklich. Vielleicht hatte der Wegpate hier unten seine ersten Techtelmechtel, uns ist dafür heute im Schatten der Schlucht zu kalt.
Nach ein paar Kilometern verlassen wir die Schlucht, es geht über einen breiten Waldweg aufwärts und wir queren die Landstraße.
Der Liebesschluchtweg führt nun über einen Höhenweg zurück durch das Seitental. Kurz darauf erreichen wir das Moseltal und genießen die Sonne.
Die mit Wein bewachsenen Schieferhänge am Wegesrand lassen die Temperaturen sprunghaft steigen. Während unten in der Schlucht selbst im Sommer ein Pullover notwendig sein kann, braucht es hier eher eine gute Trinkflasche.
Sobald wir das Moseltal erreicht haben, werden die Wege wieder breiter und wir wandern oberhalb von Zell.
Marienhöhe Zell
Wir erreichen das Kleinod Marienhöhe - ein Wallfahrtsort, dessen kleiner Platz mit Steinbänken geschützt im Fels liegt. Etwas oberhalb eine Marienstatue und ein Kreuz. Auf einem exponierten Felsen setzte die Bank mit toller Aussicht auf das Moseltal, Zeit, noch einmal Pause zu machen.
Unser Jungspund hat die Tour bisher perfekt gemeistert, trittsicher auf den schmalen Pfaden, neugierig und folgsam. Das macht Lust auf die ganz großen Abenteuer, auch wenn wir da noch ein paar Monate warten müssen, bis die Knochen kräftig genug sind.
Der Weg bleibt noch etwas auf der Höhe und schwenkt dann im nächsten Seitental abwärts zur Mosel.
Tourfazit - Der Liebesschluchtweg in Zell
Wir erreichen nach rund neun Kilometern wieder Zell und schlendern durch die Gassen. Fast am Ortsende, kurz vor der Autobrücke, stehen Stühle am Moselufer und ein Winzer verkauft ein Glas gut gekühlten Riesling. Hier treffen sich Einheimische genauso wie Touristen bei einem guten Glas Wein in der Märzsonne.
Wir sitzen hier eine ganze Weile, bestellen noch einen Flammkuchen für den ersten Hunger und ein weiteres Glas Wein. Eins schöner Abschluss für einen perfekten Tag.
Die Tour hat wirklich Spaß gemacht, neun Kilometer und 240 Höhenmeter sind auch noch einem langen Winter gut machbar.
