Hansestadt Lübeck
TourTipp Schleswig-Holstein • November 2021

Hansestadt Lübeck

Die schmucke Hansestadt Lübeck wurde 1143 gegründet und ist nach Kiel die zweit größte Stadt Schleswig-Holsteins. Rund 70 Kilometer sind es bis zum Hansepartner Hamburg, die offenen Ostsee liegt über die schiffbare Trave rund 17 Kilometer von der Toren der Altstad.

Lübeck war das norddeutsche Machtzentrum des Mittelalters - zeitweise auch die „Mutter“ der Hanse. Von dem Reichtum zehrt die Stadt bis heute. Auf der zwei Kilometer langen und ein Kilometer breiten Altstadtinsel zwischen Trave und Wakenitz sind über 1.000 Kulturdenkmäler und das gesamte Areal ist ist seit 1987 UNESCO Weltkulturerbe.

Über 4 Millionen Touristen besuchen Lübeck jährlich, die meisten davon als Tagestouristen. Wir haben uns die Stadt an einem regnerischen Novembersonntag angeschaut, nicht die besten Voraussetzungen, aber soviel sei verraten, es wird nicht unser letzter Besuch gewesen sein.

Lübecker Altstadt - ein Stadtspaziergang

Auch wenn es die Stadt der 7 Türme ist (der 5 Altstadtkirchen) bleibt dem Besucher der Altstadt Lübeck das Bild verwehrt. Dazu muss man raus aufs Land (oder Flugzeug) um alle 7 Türmen im Panorama zu erkennen.

Wir starten stattdessen unseren Rundgang am Holstentor, das uns dafür mehr als entschädigt. Es ist das Wahrzeichen der Stadt und liegt direkt vor der Altstadt. Im wuchtigen Tor der ehemaligen Befestigungsanlage ist ein Museum zur Stadtgeschichte untergebracht. Aber auch ohne Museum zu besuchen ist der Anblick gewaltig.

Schräg gegenüber (stadtauswärts) ist die Touristeninformation, die seltsamer weise an diesem Vormittag geschlossen hatte. Bei 4 Mio Besuchern jährlich hätte ich erwartet das die ganzjährig geöffnet ist., vielleicht lag es auch an Corona, das weiß man in diesen Zeiten nie so genau.

Direkt hinter dem Holstentor fließt die Trave und wir stehen vor der nächsten Sehenswürdigkeit - den historischen Salzspeichern. Von hier aus folgt man einfach der Holstenstraße bis kurz darauf links die Fußgängerzone Breite Straße abzweigt.

Ein feiner Nieselregen setzt ein und eigentlich wäre das eine gute Gelegenheit für einen heißen Kaffee. Es ist aber noch recht früh am Sonntag Morgen, und außer ein paar Bäcker haben die Cafés noch geschlossen.

Nach paar Schritten stehen wir am historischem Marktplatz mit dem Rathaus und den Arkaden. Der dunkle Arkadenanbau an das weiße Rathaus wirkt etwas merkwürdig, stammt aber bereits aus dem 14. Jahrhundert.  Am Marktplatz liegt auch das Café Niederegger - hier gibt es das Lübecker Marzipan in sämtlichen Varianten.

Wir laufen die Breite Straße weiter und stehen vor der Marienkirche. Der gotische Bau gehört zu den größten Kirchen Deutschlands und wurde im Krieg stak zerstört. Das Dach wurde 1951 wieder hergestellt, der schmale Turm auf dem Hauptschiff wurde erst 1980 nach alten Zeichnungen aufgesetzt.

Eine Ecke weiter stehen wir vor dem Buddenbrookhaus. Auch wenn Thomas Mann seinen Roman (Nobelpreis für Literatur) in München geschrieben hat, so spielt die Handlung in Lübeck über den Abstieg einer Kaufmannsfamilie.

Fast am ende der Breite Straße erreichen wir das Heiligen Geist Hospital - es ist eines der ältesten Sozialeinrichtungen weltweit. Noch heute wird ein Teil der historischen Anlage als Alten- und Pflegeheim genutzt. Das Hospital kann besichtigt werden, inklusive einer der „Kammern“ die bis 1970 als Altenwohnheim genutzt wurden.

Zurück laufen wir über die Königstraße. Vorbei an Museen, Geschäften und hübschen Kneipen und Cafés erreichen wir den Pferdemarkt und den Lübecker Dom. Der Dom wurde, wie viele andere Lübecker Kirchen auch, während der Bombennacht von 1942 schwer beschädigt.

Über die Straße Hartengrube laufen wir zur Trave. Gegenüber ist der Malerwinkel mit einem hübschen Blick auf die Altstadtinsel, aber inzwischen ist der Regen recht kräftig geworden und es geht auf direktem Weg zum Parkplatz zurück.

Irgendwann werden wir Lübeck bestimmt noch einmal besuchen, dann aber hoffentlich ohne Regen und mit Temperaturen bei denen mal in den zahlreichen Straßencafés verweilen kann.

Travemünde

Das Seebad Travemünde ist ein Ortsteil von Lübeck rund 15 Kilometer von der Altstadt entfernt. Ausflugsboote pendeln zwischen Lübeck und Travemünde, allerdings brauchen die rund 1,5 Stunden über die Trave und sind keine sinnvolle Verbindung um Travemünde von Lübeck aus zu erkunden.

Der große und lange Sandstrand wird im Norden durch die Brodtener Steilküste vor Niendorf begrenzt. Entlang der Trave beginnt der Yacht- und Fischereihafen, dahinter liegt der Skadinavienkai - deutschlands größter Ostseefährhafen. Die Altstadt von Travemünde liegt am Fischereihafen und dem Fähranleger nach Priwall.

Lohnenswert ist ein Spaziergang entlang der Strandpromenade, vorbei an deutschlands ältestem Leuchtturm zur Altstadt von Travemünde. Wer mehr Zeit hat, setzt mit der Personenfähre an der Trave Mündung nach Priwall über und genießt die Aussicht von einem der Cafés auf den Viermaster Passat und die Travemünde.

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