Margartehenschlucht bei Neckagerach

Die Margarethenschlucht bei Neckargerach
6 Kilometer lange Wanderung durch die Margarethenschlucht am Neckar.
Während unten im Tal der Neckar gemächlich seinem Flussbett folgt, stürzt sich der Flursbach in einer engen Schlucht zu Tal. Durch die Klamm führt ein schmaler Steig mit hohem Spaßfaktor, aber definitiv nichts für Kinderwagen und Sandalen.
Am Schluchteingang wird der Weg als Klettersteig angeben, aber eine Klettersteigausrüstung braucht man hier nicht. Dennoch, Trittsicherheit und festes Schuhwerk sind angebracht. Wenn Hunde auf felsigem Terrain keine Probleme haben und mal 50 cm Höhe überwinden können, ist auch das kein Problem. Es gibt keine Leitern oder Trittstufen aus Metallbügel in der Schlucht.
Anfahrt & Parken:
Am Bahnhof von Neckargerach oder der kleine Wanderparkplatz an der Landstraße von Neckargerach nach Reichenbrunn (Wanderparkplatz „Schöne Aussicht“, ausgeschildert). Es gibt keinen direkten Zuweg von der B 37 am Neckar direkt in die Schlucht, dazwischen liegt die Bahnlinie.
Unterwegs in der Margarethenschlucht bei Neckargerach
Die Nacht haben wir auf dem kostenlosen Wohnmobilstellplatz in Neckargerach direkt am Neckar verbracht. Der Platz ist kein Highlight, aber idealer Ausgangspunkt für die Tour. Von dort brauchen wir nur ein paar hundert Meter am Neckar entlang zulaufen und kommen so in den Ortskern. Neckargerach ist kein touristisches Ziel, hier gibt es keine Burg oder sehenswerten Mauern. Am Bahnhof nutzen wir die Überführung und ab da ist der Weg zur Margarethenschlucht bereits ausgeschildert.
Zunächst laufen wir entlang der Bahnlinie bis zu den letzten Häusern von Neckargerach. Vor uns beginnt der Wald und wir müssen uns entscheiden. Wer den Rundweg laufen will hat hier die Wahl: den Weg rechts hoch in den Wald zu nehmen und die Schlucht abwärts zu laufen, oder weiter geradeaus und in der Schlucht aufzusteigen.
Wir nehmen den recht steilen Weg bergauf und beschließen die Schlucht abwärts zu laufen. Nach einem kräftigem Anstieg kommen wir an ein paar Ziegen vorbei und erreichen den Rastplatz „Schöne Aussicht“.
Die Beschilderung folgt nun für rund einem Kilometer einem Wirtschaftsweg bevor wir endgültig in die Schlucht abzweigen.
Durch die Margarethenschlucht
Die letzten Hinweisschilder am Schluchteinstieg warnen noch einmal vor den Gefahren. Steinschlag, Wasser, Trittsicherheit. Also kein Sonntagsspaziergang, aber auch kein Grund gleich die Eiger-Nordwand zu erwarten.
Es geht auf einem kleinem Pfad abwärts in die Schlucht, ein paar Naturfels-Treppen, über ein paar Steine durch den Bach balancieren, alles gut gehbar. Der Wasserstand des Flursbachs ist wohl überhaupt so ein Thema. Jetzt, Anfang März nach ergiebigen Regenfällen plätschert es munter in der Schlucht, nach trockenen Phasen im Hochsommer ist nur noch mit einem Rinnsal zu rechnen.
Insgesamt 10 Infotafel stehen auf der Runde und erklären geologische Besonderheiten, Flora und Fauna der Schlucht. Der Gelb-Salamander ist hier Zuhause, aber bei den Temperaturen noch im Winterschlaf.
Der Pfad durch die Margarethenschlucht entwickelt sich allmählich fast zum Steig. Höhere Naturstufen müssen überwunden werden, die Strecke ist aber durchgängig mit Stahlseilen als Geländer gut gesichert.
Ein paar mal wird der Bachlauf durchquert, während kurz vorher oder etwas später der Bach über Felswände zu Tal stürzt. Ein eindrucksvolle Schauspiel und so wird auch der rund 2 Kilometer lange Streckenabschnitt durch die Schlucht zu kurzweiligen Erlebnis.
Unten am Schluchtausgang erwartet uns eine große Picknickbank und wir machen eine Pause. Unsere alte Hundedame hatte Spaß auf der Tour, auch wenn sie im ihren Alter ein wenig Hilfe bei den ganz großen Stufen brauchte.
Nach einer kurzen Rast packen wir noch den Müll der Wanderer vor uns ein. Hier gibt es keinen Abfalleimer und einfach so sein Zeugs auf dem Tisch stehen lassen macht irgendwie keinen Sinn. Der nächste Windstoß weht den Plastikmüll ins Naturschutzgebiet, bis er dann dort in ein paar hundert Jahren verrottet…
Rückweg entlang des Neckars
Der Weg verläuft nur oberhalb der Bahnlinie und bietet noch ein paar schöne Ausblicke auf den Neckar. Wir kommen wieder am Abzweig von heute morgen vorbei und laufen entlang der Gärten zurück zum Bahnhof.
Gute drei Stunden waren wir unterwegs, mit einigen Pausen in der Schlucht.
Unser Tourfazit: Margarethenschlucht bei Neckargerach
Eine kurzweilige und spannende Tour durch eine kleine Schlucht am Neckar. Nicht vergleichbar mit einer echten Klamm in den Alpen, aber ein solche Naturjuwel haben wir am Neckar nicht erwartet. Bis Heidelberg sind es grade mal 40 km, die S-Bahn braucht rund 45 Minuten.
Die Warnungen am Schluchteingang sollte man durchaus ernst nehmen, festes Schuhwerk ist dringend angeraten. Mit etwas Verpflegung und Getränken kann man in der Margarethenschlucht einen tollen Tag verbringen – unbedingt empfehlenswert.