TourTipp Bayerischer Wald

Großer Arber

1.455 Meter ist er der große Arber hoch und damit hinter dem Feldberg der zweithöchste Berg Deutschland ausserhalb des Alpenraums. Aber der König des Bayerischen Waldes ist nicht nur irgendein Berg, sondern einer der beliebtesten Ausflugsziele im Bayerischen Wald. Egal ob im Winter zum Skifahren, in der schneefreien Zeit zum Wandern, oder einfach nur mit der Gondel hinauf zur kleinen Kapelle.

Unverkennbar ist der große Arber von weitem mit den beiden Radaranlagen sichtbar - noch heute zählen die Antennen zum NATO Luftverteidigungssystem. Unten in den Tälern liegt im Osten der Grenzort Bayerisch Eisenstein, vom Südwesten kommen die Wanderer aus Bodenmais zum Gipfel.

Man kann aber auch ganz bequem mit der Arber Bergbahn hochfahren, Großparkplätze an der Straße von Lohberg nach Bodenmais sind direkt an der Talstation.

Wir haben die Wanderung zum gegenüberliegendem Osser noch etwas in den Beinen und nehmen die bequemere Variante und fahren mit der Gondelbahn hoch.

Am Großen Arber

Die Sechser-Gondelbahn ist wahrscheinlich nur zu Ski Saison wirklich voll, in rund 5 Minuten sind wir 350 Meter höher an der Bergstation. Bis zum echten Gipfel ist es noch ein Stück, und es geht erstmal ein paar hundert Meter steil aufwärts. Übrigens gehören die Bergbahnen und die umliegenden Wälder den Hohenzollern.

Das Arberschutzhaus mit seiner großen Sonnenterrasse lassen wie links liegen und bevor wir den Gipfel erstürmen laufen wir zur Arberkapelle.

Arberkapelle

Die kleine Kapelle etwas unterhalb des Gipfels ist dem heiligen Bartholomäus geweiht. Die erste Kapelle wurde 1806 gebaut, wir stehen vor der 5. Version aus dem Jahr 2015.  Am vorletzten Sonntag im August wird hier oben eine Messe gefeiert, die Arberkirchweih. Zum Frühschoppen geht es danach traditionell in das Arberschutzhaus.

Die meisten interessieren sich kaum für die Kapelle und laufen die Felsen zum Aussichtspunkt auf dem Großen Seeriegel. Der Blick von dort über Bayerisch Eisenstein in den Tschechien Böhmerwald ist nicht viel anders als vom Schutzhaus und wir genießen die Ruhe an der Kapelle.

 

Rundweg Gipfelplateau

Wir gehen zurück auf den Gipfelplateau Rundweg. Ein breiter Weg führt über 1,3 Kilometer einmal um den Gipfel, durchaus Kinderwagen geeignet, auch wenn der Weg von der Bergstation bis zum Plateau recht steil ist.
Der breite Weg führt uns zu den Felsen Bodenmaiser Riegel und etwas später zu einem weiteren Aussichtspunkt mit tollem Blick auf den kleinen Arbersee.

Danach geht es noch ein Meter aufwärts zum Gipfel - Schlange stehen für das obligatorische Gipfelkreuz Foto und entlang der Radarstationen zum Ausgangspunkt zurück.

Der Gipfelrundweg ist das Mindestes was man am Arber sehen sollte, auch wenn hier recht viel los ist. Auf den längeren Wandertouren abseits des Gipfels ist es dagegen deutlich ruhiger.

Wandertouren

Man kann wahrscheinlich ein ganzes Buch schreiben über Wanderungen am Arber. Neben dem Gipfelrundweg noch zwei lohnenswerte Ergänzungen:

Vom Parkplatz etwas nördlich der Talstation führt ein Weg durch das Naturschutzgebiet Kleiner Arbersee am See entlang und später zum Großen Arber.  Die 12 Kilometer lange Tour hat grob geschätzt etwa 600 Höhenmeter, alternativ kann man auch mit der Gondel hochfahren und von dort zum kleinem Arber See wandern.

Der Klassiker ist die Route ab Bodenmais. 15 Kilometer geht es ab Bodenmais zunächst an den sehenswerten Riesenloch Wasserfällen vorbei zum kleinen Arber, von dort zum Großen Arber und mit einem Abstecher zum Gipfel des Mittagsplatzl zurück nach Bodenmais. Mit 850 Höhenmeter sollte man schon eine gewisse Kondition mitbringen, aber auch in Verbindung mit den RIesloch Wasserfällen eine sehr schöne Tour.

Eine weiterer Ausgangspunkt ist der große Arbersee, der mir aber persönlich ein wenig arg touristisch ausgeschlachtet ist.

In der Umgebung

Bayerisch Eisenstein ist der Grenzort nach Tschechien und liegt etwas im Dornröschenschlaf.  Der Ort liegt am Rande des Nationalparks und ist auch mit der Waldbahn von Zwiesel erreichbar. Der Bahnhof von Bayerisch Eisenstein steht je zur Hälfte auf deutschem und tschechischem Gebiet. Bis zum Fall des eisernen Vorhangs 1991 war mitten am Bahnhofsgebäude eine Grenzmauer die auch die Bahngleise unterbrach.

Bodenmais ist als Ausgangspunkt für Wanderer und als Glasstadt bekannt. Der heilklimatische Kurort liegt an den Südhängen des Großen Arber. In Bodenmais beginnt die beliebte Wanderung zu den Rieslochwasserfällen. Im Ortszentrum ist eine historische Glasbläserei, am Ortsrand liegt die Firma Joska, eine Glasfabrik mit riesiger Ausstellungsfläche, Schauglasbläserei und Restaurants.
Bodenmais ist über die Waldbahn mit Zwiesel verbunden.

 

Tourfazit Großer Arber

Der Große Arber ist ein Touristenmagnet im Bayerischen Wald und sicherlich ein „Pflichtbesuch“ wenn man ein paar Tage Urlaub in der Region macht. Die Aussicht auf den Bayerischen- und Böhmerwald ist grandios, über den Gipfelrundweg sind die Aussichtspunkte gut erreichbar.

Tagestour-Tipp: Das Auto in Bodenmais parken (oder mit der Waldbahn anreisen), dann mit dem Bus zur Talstation der Arber Bergbahn. Vom Gipfel gibt es eine ausgeschilderte Wandertour zu den Rieslochwasserfällen und von dort das kurze Stück nach Bodenmais zurück. Den Nachmittag im historischem Café des Grenzbahnhofs in Bayerisch Eisenstein ausklingen lassen, oder Joska Glas am Ortsrand von Bodenmais besuchen.

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