TourTipp Bayerischer Wald

Zum Großen Osser

Osser - Arber - Rachel - Lusen, das sind die Hauptgipfel des Bayerischen Waldes. Heute wollen wir hoch zum Osser wandern, dessen Gipfelgrat die Grenze zur Tschechien bildet.

Gut 500 Meter Höhenunterschied sind im Aufstieg auf 3 Kilometer zu bewältigen, es wird also etwas sportlich. Festes Schuhwerk, vor allem bei feuchter Witterung, Getränke und wärmende Kleidung für den Gipfel sind Pflicht und ohne eine gewisse Grundkondition wird die Tour auch keinen Spaß machen.

Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz in Lohberg, von der Landstraße abbiegen und dann am Ende des Ortes rechts am Waldrand (ausgeschildert) gelegen.

Der Aufstieg zum Großen Osser

Während am Arber die Touristenmassen sich auf den Großparkplätzen drängen ist es am Osserparkplatz beschaulich. Ein kleiner Waldparkplatz, nur ca 10 Autos stehen an diesem Morgen hier.

Der Weg zum Gipfel ist gut ausgeschildert, auch wenn man von hier unten den kleinen und großen Osser durch durch die Bäume erahnen kann.

Über einen Waldpfad, teils über große Felsbrocken geht es ständig bergauf. Die Steine glitzern silbrig am Boden, kein Wunder, nur der Osser besteht im Bayerischen Wald aus Glimmerschiefer und Quarziten. Das Gebiet gehört zu Bayerns schönsten Geotopen und auch wenn der Weg beschwerlich ist, ist der Weg wirklich schön.

Am Ossser Gipfel

Nach gut einer Stunde stehen wir unterhalb des Gipfels. Der letzte Abschnitt führt über eine Felsrippe am Berg vorbei und ist mit Stahlseilen gesichert. Etwas außer Puste erreichen wir das Gipfelkreuz. Die Wolken hängen dicht über den Täler, ein ungemütlich kalter Wind bläst aus dem Böhmerwald herüber. Direkt hinter der Hütte ist auch die Grenze zu Tschechien, immer wieder sind wir am Gipfel an den Hinweisschilder Staatsgrenze vorbei gekommen.

An der Hütte wärmen und stärken wir uns an einem Eintopf. Haben wir im Tal eben noch im T-Shirt geschwitzt, sind wir jetzt froh das wir die Regenjacken gegen den kalten Wind dabei haben. Hier oben zieht es sich immer weiter zu, die Bergwacht an der Hütte schaut kritisch in den Wolkenhimmel. Die Einheimischen bezeichnen den Osser auch gerne als Matterhorn des Bayrischen Waldes.

 

Rückweg nach Lohberg

Wir klettern zurück über den Gipfelfelsen und laufen westlich Richtung kleiner Osser. An einer kleinen Waldkapelle ist der Abzweig des Gipfelweges zum kleinem Osser, einen halben Kilometer mit ein paar Höhenmeter muss man für den Abstecher einplanen. Wir wollen jedoch weiter ins Tal, mit jedem Schritt abwärts kommen wir aus den Wolken und es wird deutlich wärmer.

Ab dem Abzweig zum kleinem Osser wird der Weg wieder zu einem schmalen Pfad der über ein Gerölltal steil hinab Richtung Silbersbach führt. An einer Lichtung machen wir nochmal eine Pause und genießen die Wärme im Tal.

Kurz vor Silbersbach zweigt der Weg links ab und führt über Wiesen und durch Wälder nach Eggersberg. Ein paar Kühe stehen neugierig am Wegesrand, der Weg verläuft am Hang ohne Höhenunterschied zurück zum Wanderparkplatz nach Lohberg.

Nach gut 5 Stunden sind wir wieder zurück.

 

Unser Tourfazit - Wanderung zum großen Osser

Auch wenn die Tour für uns Flachländer anstrengend war ist der Aufstieg zum Osser lohnenswert. Der Weg verläuft meist auf kleinen Pfaden durch den Wald, immer wieder schimmern und glitzern die Steine silber unter den Füßen. Der letzte Abschnitt vor dem Gipfel ist mit Seilen gesichert und sieht alpiner aus als er in Wirklichkeit ist, eine schöne Abwechslung.

Festes Schuhwerk, ausreichend Wasser und wärmende Kleidung sollten in keinem Rucksack fehlen. Wir sind im Tal bei sommerlichen Temperaturen los gelaufen und wurden oben vom Böhmerwald kalt erwischt, das sollte man nicht unterschätzen.

Die Tour ist gut ausgeschildert und lässt sich mit etwas Orientierung auch ohne Karte laufen. Es gibt aber keine durchgängige Markierung. Vom Parkplatz ist der Gipfel ausgeschildert, ab dort Richtung kleiner Osser, kurz vor der Kappel links abzweigen Richtung Lohberg/Silbersbach. Im Tal ist dann später der Wanderparkplatz ausgeschildert.

 

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