TourTipp Bayerischer Wald

Nationalpark Bayerischer Wald

Der Nationalpark Bayerischer Wald wurde als erster Nationalpark Deutschlands1970 gegründet und liegt zwischen Zwiesel und Finsterau an der tschechischen Grenze. 1997 wurde die Fläche auf 24 tausend Hektar erweitert und bildet mit dem tschechischen Böhmerwald (Nationalpark Šumava) die größte Waldfläche Europas. Der geschützte Fläche auf Tschechien Seite ist dabei 3 mal so groß wie der deutsche Nationalpark.

Schützenswert sind im Nationalpark Bayerischer Wald vor allem Hochlagen- und Bergmischwälder sowie einige Hochmoore. Die Bergwipfel steigen auf über 1.300 Meter an, Großer Rachel (1.453m), Lusen (1373 m) und der Große Falkenstein (1.315 m) liegen im Nationalpark.

Der bekannteste Berg des Bayerischen Waldes - der große Arber (1.455) liegt etwas nordwestlich vom Nationalpark und übertrifft den Großen Rachel nur um 2,5 Meter.

Der Nationalpark ist auch ein Rückzugsort für seltene Tiere. Wildkatzen und Luchse, Biber, Fischotter und seltene Fledermausarten leben in dem rauem Gelände. Hin und wieder können sogar Elche gesichtet werden, die vom Stausee Lipno auf tschechischer Seite einen Ausflug in die deutschen Wälder unternehmen. Braunbären gibt es keine mehr, die nächsten Bären leben in den italienischen Alpen.

Einige Exemplare des seltene Auerhuhns leben ebenfalls noch in den Wälder, Wanderfalken, Bussarde und Schwarzstörche bevölkern die Lüfte.

In den 1990er Jahren vernichtete der Borkenkäfer große Waldflächen im Kerngebiet. Bekannt sind vor allem die Bilder abgestorbener Fichten im Bayerischen Wald. Doch schuld daran ist nicht nur der Borkenkäfer, sondern auch die intensive Forstwirtschaft mit Monokulturen. Bis sich dort wieder ein natürlicher Wald entwickelt werden noch Jahrhunderte vergehen.

 

Schachten & Filze

Schachten sind waldfreie Bergwiesen auf denen früher das Vieh während den Sommermonaten weidete. Hirten blieben bei den Tieren in den Hochlagen des Bayerischen Waldes. Heute stehen die Schachten als stumme Zeitzeugen unter besonderem Schutz und werden im Nationalpark waldfrei gehalten.

Moore, insbesondere die Hochmoore im Bayerischen Wald werden als Filze bezeichnet. Einer der bedeuteten Filze ist der Latschenfilz bei Buchenau an der Grenze zu Tschechien.

Besonders schön und beliebt ist die Wanderung „Schachten und Filze“. Entweder als Tagestour ab Buchenau (20 Kilometer 500 HM) oder kombiniert mit dem Fahrrad.  Mit dem Rad geht es ab Buchenau oder der Talsperre entlang des Nationalpark Kerngebietes zu den Hochschachten (400 HM). Dort an der Schutzhütte beginnt der Erlebnisweg durch den Latschenfilz und die Kohlschachten. Der 2,5 km lange Rundweg geht teilweise über einen Bohlenweg durch das Moor und ist für Radfahrer gesperrt.

 

Nationalparkzentren im Bayerischen Wald

Nationalparkzentrum am Lusem
Das größte Nationalparkzentrum ist am Lusen. Dort ist auch der beliebte Wildtierpark und das Hans-Eisenmann-Haus mit einer Ausstellung über den Nationalpark. Im Nationalparkhaus gibt es alle Infos (interaktiv kinderecht aufgearbeitet) über den Nationalpark und zwei Self Service Restaurants sorgen fü die nötige Verpflegung. Außerdem ist dort auch der eindrucksvolle Baumwipfelpfad (Erwachsene 10 Euro, Kinder 6-14 Jahre 6 Euro, Stand 6/2021).

Nationalparkzentrum Falkenstein
Ein weiteres Nationalparkzentrum ist im Norden des Nationalparks Bayerischer Wald in Ludwigsthal bei Zwiesel. Dort gibt es ebenfalls ein Tier Freigelände und das Haus zur Wildnis mit einer Ausstellung zum Nationalpark (Umbau in 2021). Ein Rundweg führt vorbei an den Gehegen von Luchs, Wolf und Auerochs zur Steinzeithöhle.

Weitere Infostellen des Nationalparks findet Ihr auch in Bayerisch Eisenstein (Grenzbahnhof), Frauenau (am Glasmuseum), Freyung (Schloss Wolfstein), Mauth (Touristinfo), Spiegelau (Touristinfo)  und Zwiesel (Naturparkhaus). Für Tipps und Touren im Nationalpark lohnt es sich immer dort mal nachzufragen.

Empfehlenswerte Touren

Wer im Nationalpark unterwegs ist sollte zumindestens einmal am Nationalparkzentrum am Lusem vorbei schauen. Das NP Zentrum liegt zentral und bietet mit dem Hans-Eisenmann-Haus und Waldwipfelpfad einen schönen Überblick über den NP Bayerischer Wald. Auch die self service Gastronomie ist ein schöner Stopp nach einer Tour durch den Nationalpark.

Mit Rad oder zu Fuss ist der die oben beschriebene Tour „Schachten und Filze“ ein Highlight. Für Familien mit Kinder ist der Wildtierpark am Lusem ein beliebte Alternative. Wer es abgeschiedener mag und mit Camper oder Zelt unterwegs ist, dem empfehle ich für ein paar Tage den Campingplatz in Finsterau. Ab hier gibt es schöne Touren durch den wohl ursprünglichsten Teil des Nationalparks im deutsch-/tschechischen Grenzgebiet. Und im Vergleich zum Lesen herrscht hier wirklich Abgeschiedenheit und Stille.

 

Der Nationalpark Bayerischer Wald bei Finsterau

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