TourTipp Bayerischer Wald

Regensburg

Auch wenn Regensburg nicht so so wirklich im Bayerischen Wald liegt sondern im Donautal, so ist die Stadt unserer erste Station auf der Tour durch Bayerns Osten. Unser Reiseführer erzählt von einer der schönsten Städte Deutschlands, bereits die Kelten und Römer siedelten hier.  

Nachdem wir dieses Jahr schon in Erfurt und Dresden gewesen sind liegt die Messlatte entsprechend  hoch - wir sind gespannt. Doch den ersten Abend verbringen wir nicht in der Stadt, sondern im Biergarten des recht vollen Campingplatzes etwas ausserhalb an der Donau.

Das Altstadtensemble von Regensburg ist seit 2007 als UNESCO Welterbe ausgezeichnet. Regensburg war eine wichtige mittelalterliche Handelsstadt und Sitz des immerwährende Reichstags von 1663 bis 1806. Die Altstadt ist noch heute aus dieser Zeit geprägt ist - in keiner anderen deutschen Stadt ist mehr mittelalterliche Bausubstanz erhalten.

Regensburg - ein Stadtspaziergang

Am nächsten Morgen laufen wir bei sommerhaften Temperaturen entlang der Donau in die Stadt. Entlang des Donauradwegs gibt es offizielle Badestellen, ein paar Meter weiter eine Kunstinstallation. Morgendliche Jogger und E-Biker im Business Anzug teilen sich den beliebten Weg.

Die Besichtigung Regensburg sollte man an der  Steinernen Brücke beginnen - eine der ältesten Steinbrücken Deutschlands. Im historischen Wurststübel gleich neben dem Bauwerk sollen schon die Brückenbauer ihre Wurst gegessen haben - wir haben sie nicht probiert, selbst wenn der DK Reiseführer für Deutschland den Stand als „Experten Tipp“ ausweist. Um den Brückenkopf sind ansonsten die typischen Touristen Läden, uns zieht es weiter in die Stadt.

Ein paar Schritte weiter Richtung Altstadt und Dom stehen wir schon vor dem Goliathaus mit dem überdimensionalem Wandgemälde.  Durch die schönen Gassen kommen wir zum Krauterermarkt am Dom. Die Altstadt ist nahezu autofrei, nur die Linienbusse und Paketdienste quälen sich durch die engen Straßen.

Wir sind überrascht von der Lebendigkeit der Stadt, überall herrscht ein reges Treiben. Anzugsträger, barfüßige Studenten, Familien und Schüler bevölkern die Straßen und Plätze die von Cafés und kleinen Läden gesäumt sind. Wir suchen uns ein schattiges Café, der Dom hat um diese Zeit noch für Besichtigungen geschlossen.

Schloss Thurn und Taxis

Das ehemalige Klosters St. Emmeram ist heute das Schloss Thurn und Taxis und eng mit der Adelsgeschichte verbunden. Seit dem 14. Jahrhundert betrieben die Vorfahren einen Kurierdienst für die Republik Venedig und später das europaweite Postwesen. 1810  musste das Postrecht an das Königreich Bayern abgegeben werden, als Entschädigung erhielt Thurn und Taxis das Poster Emmeram, heute der Hauptsitz des Adelsgeschlechtes.1867 mussten dann auch die Postrechte an den preußischen Staat abgetreten werden, damit endete eines der längsten bestehenden Familienunternehmen der Welt.

Das Schloss wird heute noch von Thurn und Taxis bewohnt und ist nur zu geringen Teilen zu besichtigen. Lohnenswert ist aber ein Besuch der ehemaligen Kloster Kapelle (frei zugänglich). Durch den unscheinbaren Eingang steht man im altem Kreuzgang und erreicht dann die Kirche. Die Gruftkapelle dient heute noch als Mausoleum der Thurn und Taxis.

Die Altstadt von Regensburg

Vom Schloss und der St. Emmeran Kapelle laufen wir durch die Gassen zurück in die Altstadt. Die Tourist Information liegt gegenüber dem alten Rathaus am Rathausplatz. Nur einpaar Meter weiter ist der Kohlmarkt von dem die Wahlenstraße abzweigt. Direkt am Anfang der Wahlenstraße zweigt die winzige Kramgasse ab. Die Gasse ist so schmal, daß sich die Menschen aus den Fenstern oben die Hände über die Straße reichen können - unten wechseln sich kleine Geschäfte ab. Ein unbedingtes muss für den Besuch von Regensburg. Die Kramgasse endet am Adlerbrunnen am Domplatz.

Zwischen Dom und Donau sind Reste des alten Römertors Porta praetoria in einer Hausfassade zu sehen. Das Zeugnis der römischen Vergangenheit Regensburg ist heute Teil der Hausfassade des Bischofs Hotel.

Regensburger Dom

Der Regensburger Dom ist neben dem Kölner Dom eine der bedeutesten gotischen Kathedralen in Deutschland.  Der Vorgängerbau ist zum Opfer zweier Brände geworden, ab 127 wurde neugebaut und bereits 1276 der erste Altar geweiht. Es sollte dann aber noch ein sechs Jahrhunderte dauern bis der Dom in seiner heutigen Form vollendet wurde. Der Dom ist auch Heimat der bekannte Regensburger Domspatzen, ein Knaben Chor mit tausendjähriger Geschichte.

Walhalla

Vor den Toren Regensburg liegt hoch über dem Donautal die Walhalla. Die Ruhmeshalle wurde auf Veranlassung des Bayrischen Königs Ludwig I. gebaut. Aktuell fast die Sammlung 131 Büsten und 65 Gedenktafeln die an Personen aus dem germanischen Sprachzweig erinnern. Jeder kann eine Persönlichkeit frühestens 20 Jahre nach deren Tod vorschlagen, die Entscheidung über eine Neuaufnahme liegt beim Bayerischen Ministerrat.  Die letzten Zugänge waren Heinrich Heine (2010) und Käthe Kollwitz (2019).

Es gibt einen Großparkplatz an der Walhalla, von dort sind es nur ein paar Stufen aufwärts zur Ruhmeshalle. Empfehlenswert ist eine Tour am frühen Morgen oder am späten Nachmittag wenn die Touristenbusse abgereist sind - Öffnungszeiten beachten (Sommer 9 bis 18 Uhr, Erw. 4,50 €, erm. 4 €, Stand 6/2021).

Tourfazit

Regensburg gehört für mich nicht zu unrecht zu den schönsten Städten Deutschlands. Es ist aber nicht nur die mittelalterliche Bausubstanz sondern vor allem das bunte Leben in der Stadt. Barfüßige Studenten, Anzugsträger, Schüler und Eltern mit kleinen Kindern wuseln wie selbstverständlich nebeneinander durch die Gassen und Läden.

Erfurt, Dresden oder Regensburg? Dresden strotz nur so vor Barocker Prunkbauten während in Regensburg der mittelalterliche Charme erhalten geblieben ist.  Und Erfurt?
Die Innenstadt von Erfurt wurde im zweiten Weltkrieg bombardiert während der Angriff auf Regensburg sich auf das Messerschmitt Werksgelände konzentrierte. Es gibt nur wenige Neubauten in der Innenstadt von Regensburg, die mittelalterlichen Häuser sind fast ausnahmslos liebevoll restauriert.

Der Vergleich ist also nicht fair und alle drei Städte gehören für mich zu den Top Zielen.

Regensburg - Steinerne Brücke

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