TourTipp Nordeifel • Mai 2020

EifelSchleife Udenbrether Höckerlinine

Wir wandern heute die EifelSchleife Udenbrether Höckerlinine. Was hier, im westlichen Teil der Nordeifel als Höcker bezeichnet wird, sind die Überreste des Westwalls aus dem zweiten Weltkrieg. Kilometer lange Panzersperren aus Stahlbeton durchziehen noch heute die Landschaft.

Die Tour startet in Udenbreth, das ist ein kleines Dorf etwas abseits der B265 zwischen Hellenthal und Losheim/Malmedy. Die Gegend gehört zum Zitterwald, eine 500 Meter über N.N. liegende Hochfläche zwischen Büllingen (Belgien) und Dahlem. Der Weiße Stein ist die höchste Erhebung und liegt nur ein paar hundert Meter südwestlich von Udenbreth.

Biegt man von der B265 Richtung Udenbreth ab, muss man in der nächsten Häuseransammlung nochmal links abbiegen (den Radwanderschildern folgen). Gegenüber der Grundschule in Udenbreth ist ein großer Parkplatz, ein paar Meter weiter ist Start und Endpunkt der 7 km langen Wanderung.

Wir sind die Tour gegen den Uhrzeigersinn gelaufen, also in Udenbreth rechts der Beschilderung folgen. Der Rundweg ist in beiden Richtungen ausgeschildert, ich würde aber diese Richtung aufgrund des Höhenprofils vorziehen.

Zur Udenbrether Mühle

Die Wanderung Udenbrether Höckerlinie beginnt mit einem sanften Abstieg in das Schwalenbachtal. Wir laufen vorbei an Wiesen und Wäldern, die Weiden sind oft nur mit typischen kleinen, jahrzehnte alten  Hecken eingezäunt. Pferde und Schafe grasen friedlich auf den Wiesen, der Blick reicht weit über die Landschaft.

Über breite, teils asphaltierte Wirtschaftswege kommen wir in das Schwalenbachtal. Der kleine Bach mäandert durch die Wiesen entlang des Weges. Wir vergessen die Zeit und viel zu schnell erreichen wir die die Udenbrether Mühle.

Wer die EifelSchleife Eisvogelwanderweg gelaufen ist kennt die Mühle. An dieser Stelle macht der Eisvogelwanderweg eine Kehre und folgt dem Prether Bachtal wieder abwärts. Die beiden Wanderwege verlaufen ab der Mühle auf dem gleichen Weg. Nach einem halben Kilometer sehen wir die Höckerlinie. 

Auf einer Länge von rund 100 Metern wurden die Panzersperren quer durch das schmale Tal gebaut. Das was heute als vermooste Betonpfeiler aus der Erde ragt ist jedoch nur ein Teil der Konstruktion. Die Sperren bestehen aus massiven Stahlbetonplatten die unter der Grasnarbe liegen und in denen die Sperren arretiert sind.

Durch das Miesebachtal

Hinter der Höckerlinie teilen sich die Wege wieder. Während der Eisvogelwanderweg weiter dem Prether  Bach folgt, laufen wir über die EifelSchleife Udenbrether Höckerlinie durch das Miesebachtal aufwärts.

Der Weg ist hier ein schöner Naturpfad durch einen urwüchsigen Wald. Wilder Ginster blühlt am Wegesrand, Baumpilze wachsen am Totholz.

Wir erreichen fast die Anhöhe und der Wanderweg führt scharf links zum Miesbach - beinahe hätten wir den Abzweig übersehen. Unten an der kleinen Holzbrücke machen wir noch einmal eine kurze Rast. Von hier aus erfolgt ein kurzer knackiger Anstieg zurück nach Udenbreth. An der ersten Straße im Dorf biegen wir links ab und sind bald wieder am Ausgangspunkt zurück.

Unser Tour Fazit

7,5 Kilometer und 160 Höhenmeter zeigte mein Fitness Tracker nach dieser schönen Tour an. Mit Pausen sind wir rund 2 Stunden auf der EifelSchleife unterwegs gewesen. Die Wegekennzeichnung ist perfekt, an keiner Stelle brauchten wir zusätzlich das Navi.

Die Tour wird ihrem Namen wie ich finde nicht ganz gerecht, bis auf den kurzen Abschnitt am Prether Bach sind keine Panzersperren entlang des Weges. Aber die Landschaft ist einfach grandios, grade der erste Teil der Tour in das  Schwalenbachtal hat uns gut gefallen. Die Strecke verläuft zum größten Teil über offene Flächen mit ein paar kleineren schattigen Waldabschnitten.

 

Tipp: Aussichtsturm Weißer Stein

Nach der Tour sollte man noch am „Weißen Stein“ vorbei schauen. Es gibt eine Zufahrt direkt am Ortsausgang auf der Straße zur B265 oder auf der B265 links Richtung Losheim abbiegen. Am WeißenStein steht ein 30 Meter hoher Aussichtsturm der eine schöne Rund-um-Sicht bietet. Daneben ist ein großer Kinderspielplatz und der Wetterpark von Donnerwetter.de mit kostenlosen Ausstellungen zum Thema Wetter. Aussichtsturm und Spielplatz sind kostenlos, der Parkplatz ist gebührenpflichtig.

 

Der Westwall

Der Westwall wurde als Verteidigungsanlage ab 1936 auf einer Länge von 630 km zwischen Kleve und Basel gebaut.  Neben Bunkeranlagen wurden an einigen Abschnitten auch Panzersperren errichtet (Eifel, Raum Aachen, Saarland). Heute stehen viele dieser Anlagen unter Denkmalschutz und bieten einen wichtigen Lebensraum für seltenen Pflanzen und Tiere.

Mehr „Höcker“ und Westwall gibt es übrigens auf der EifelSpur Westwall bei Hollerath zu sehen.

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