Traumpfad Förstersteig


TourTipp Eifel

Förstersteig
Förstersteig Mayen
15 km
500 hm
4 bis 5 h

Traumpfad Förstersteig

Der Förstersteig bei Mayen verspricht 15 Kilometer Traumpfade über etwas mehr als 500 Höhenmeter und zählt damit angeblich zu den schwereren Premiumwegen in der Eifel. Traumhafte Aussichten und schmale, naturnahe Wege verspricht die Tourbeschreibung der Touristenbüros.

Ende Februar sind wir hier, nicht die ideale Zeit, die Wälder sind noch winterkarg. Aber ein sonniger Tag ist angesagt und nach den grauen Wintertagen freuen wir uns auf die ersten Sonnenstrahlen in der Natur.

Anfahrt und Parken:
Ausgangspunkt
des Traumpfad Förstersteig ist der Wanderparkplatz am Kletterpark „Eifel Adventure Forest “ an B258 zwischen Mayen und Virneburg. Der Parkplatz liegt zwischen der Oberst-Hauschild-Kaserne und vor Mayen-Kürrenberg, von Mayen kommend auf der rechten Seite.
Alternativ kann man auch am Schloss Bürresheim an der L83 parken, grob geschätzt liegt das auf der Hälfte der Runde.

Traumpfad Förstersteig - ein Wanderbericht

Kalter Morgennebel steigt aus den kargen Buchenwäldern empor als wir ende Februar am Wanderparkplatz des Förstersteigs ankommen. Es ist noch früh am Morgen, nur ein paar Jogger und Gassi-Gänger sind bereits hier. Wir sind mit dem Wohnmobil unterwegs und gönnen uns ein zweites Frühstück.

Unser heißer Kaffee dampft noch mit den Nebelschwaden um die Wette, die langsam im Unterholz von den wärmenden Sonnenstrahlen aufgelöst werden. Inzwischen treffen auch weite Wandergruppen auf dem Parkplatz bei Mayen-Kürrenberg ein. Mal sportlich mit Nordic-Walking-Stöcke, andere suchen noch den gut sichtbaren Toureinstieg des Förstersteigs auf ihrem Handy - doch dazu später mehr.

Für uns sind die 15 Kilometer Tourlänge mit gut 500 Höhenmeter ein guter Test zur Konditionsbestimmung nach dem doch recht faulem Winter.

Vom Parkplatz läuft man den gut ausgeschilderten Traumpfad ca. 600 Meter in den Wald und man erreicht den Abzweig zum Rundwanderweg Förstersteig.

Das trockene Herbstlaub knistert verheißungsvoll unter den Schuhsohlen. Der Kletterpark an dem wir vorbeikommen ist Pandemie bedingt noch komplett verwaist und liegt noch im tiefen Winterschlaf. Nur ein paar Wanderer sind weit vor oder hinter uns unterwegs, kein wirklicher Grund sich wegen Corona sorgen zu machen.

 

Förstersteig
Förstersteig - zum Eiterbach

Wir kommen vom Zubringerweg auf den eigentlichen Rundweg Förstersteig. Auch hier hängen Schilder die darum bitten den Weg im Uhrzeigersinn zu laufen - Corona wegen - keine Begegnungen mit Anderen die die Tour anders herum laufen, weniger Risiko.

Wir zweigen in die vorgesehene Laufrichtung rechts ab auf einen breiten Waldweg der uns in das Tal des Eiterbach führt. Später gesellt sich ein Abschnitt des Jakobsweg mit auf den Pfad. In der Talsohle queren wir den Eiterbach (was für ein Name) und folgen dem munteren Bach bis zu einem Weiher.

Der aufgestaute Bach ist recht unspektakulär, vermutlich eher ein Fischteich. Eine Schutzhütte lädt zur ersten Rast ein, aber nein, dazu ist es viel zu früh.

Während der breite Weg bisher nur talabwärts führte, zweigt der Förstersteig nun über einen kleinen Pfad bergauf ab. Zum erstmal ein „Steig“. Der schmale Pfad bringt uns schnell höher und wir erreichen die Luisenplatzhütte. Anstelle der dunklen Schutzhütte nehmen wir die Panoramaliegen in der Sonne und genießen den Ausblick auf Mayen - eine erste Pause die wir uns nach dem Anstieg verdient haben. Nur ein paar freundliche Mountainbiker kommen vorbei, sonst herrscht Stille beim Ausblick über die Täler.

Der Förstersteig bleibt nun auf der Anhöhe und nach bequemen 600 Metern stehen wir bereits am Altener Tempelchen. Beim erreichen des Aussichtspunkt fallen wir auch nicht ehrfürchtig auf die Knie, denn auch wenn der Name es anders vermuten lässt, hier oben gibt es keinen Tempel oder Reste davon. Aber dafür eine wunderbare Aussicht auf den Basaltsteinbruch am anderen Talhang der Nette. Und wer noch Tupperdosen im Wald sucht, hier liegt auch ein Geocache (OC), aber das Hobby habe ich längst aufgegeben.

Am Altener Tempelchen treffen wir auch tatsächlich auf andere Wanderer die hier Rast machen, für uns geht es nach einem ausgiebigen Blick auf den Basaltsteinbruch direkt weiter.

Vom Altener Tempelchen zum Fünfkantstein

Der breite Waldweg des Förstersteigs wird jetzt zu einem echten Steig der wieder abwärts führt. Die Freude über den schmalen Pfad währt aber nur kurz, nach ein paar hundert Metern befinden wir und wieder auf einem breitem Waldweg der bergab führt - rechts unten im Tal sehen wir das Wasser der Nette glitzern.

Nach einem Kilometer zweigt links ein kleiner Pfad ab der uns einige Meter höher erneut auf einen breiten Waldweg führt. Nach einer Weile geht es nochmal über einen Steig kräftig bergauf. So langsam dämmert es uns wie die gut 500 Höhenmeter auf dem Förstersteig zustande kommen und unser Hund schaut uns etwas irritiert am Abzweig an: „Hier schon wieder hoch?“.

Der Fünfkantstein - eine historische Wegmarke - steht oben auf der bewaldeten Anhöhe. Picknickbänke und eine Schutzhütte laden zur Rast ein. Gute 6 Kilometer sind wir nun auf dem Förstersteig unterwegs und wir gönnen uns einen Kaffeepause.

Den Waldweg kommen zwei junge Wanderer hoch, die nach etwas Orientierungsproblemen mit dem Handy nach dem Weg fragen. Es ist ihre erste Wanderung und die zwei haben noch deutliche Orientierungsprobleme auf der eigentlich perfekt ausgeschilderten Tour. Wir zeigen Ihnen wo der Weg weiter geht, aber nach 10 Minuten stehen die wieder an der gleichen Stelle…. Die zwei beratschlagen sich und sind der Meinung der Weg geht dort entlang wie Sie vor 10 Minuten die Fünfkantsteine erreicht haben. Unser Hinweis das dies die entgegengesetzte Richtung ist und Sie dort grade herkommen, wir ignoriert und die beiden stapfen zurück ins Tal.

Wir brechen wieder auf und unser Wanderweg führt nun durch den Wald abwärts. Nach zwei Kilometer erreichen wir die Hochlay Hütte mt dem ersten Blick auf Schloss Bürresheim. Ab hier geht es zunächst Steil abwärts mit immer wieder schönen Ausblicken auf das Schloss. Über eine alte Steinbrücke queren wir die Netten und laufen nun ein Stück an der L 83.

Hinter dem Restaurant Hammesmühle verlassen wir die Landstraße und der Förstersteig quert erneut die Nette. Schloss Bürresheim liegt nur noch ein paar hundert Meter vor uns und ist ein Abstecher wert.

Schloss Bürresheim

Das Schloss Bürresheim ist eine der wenigen Anlagen in der Eifel die niemals verwüstet wurden.  Erbaut wurde die Ersten Häuser im 12. Jahrhundert, erst ab dem 15. Jahrhundert wurde es zu einer Burg zusammengeführt.

Der WDR produzierte am Schloss Bürresheim Teile des Märchenfilms Rumpelstilzchen, Hollywood nutzte es für India Jones … Sehenswert ist der Innenhof mit Fachwerk Ensemble und der weit sichtbare barocke Garten.

Teile von Schloss Bürresheim sind frei zu besichtigen, für den Größten Teil braucht man ein Ticket (Erw: 5 Euro, Kinder 3 €, Stand 6/2021).

Förstersteig - Blick auf Schloss Bürresheim
Förstersteig - Blick auf Schloss Bürresheim

Kürrenberg

Vom Nitztalblick geht es noch ein kleinen Stück aufwärts an den Ortsrand von Kürrenberg. Am Waldrand ein letzter Aussichtspunkt auf die sanften Hügel der Eifel. Mit 500 Metern ü.N.N. ist das auch der höchste Punkt der Tour.
 Die Aussicht ist nicht wirklich grandios an diesem Tag, aber ich will sie euch auch nicht vorenthalten.

Über ein Feld geht es abwärts vorbei an einer Sportanlage und kurz darauf treffen wir im Wald auf den Ausgangspunkt des Förstersteigs. Von dort sind es nur noch ein paar hundert Meter zurück zum Parkplatz.

Auf dem Weg treffen wir nochmal unsere Handy-Kartenleser vom Fünfkantstein. Es war ihre erste Wanderung überhaupt. Und auch wenn sie zugeben mussten dem Förstersteig nicht wirklich folgen zu können, so hatten auch die Beiden eine tolle Tour in den Wäldern der Eifel und weitere Wanderung ist schon geplant. Die Leichtigkeit fand ich verblüffend, vielleicht sollte man wirklich Wanderwegweiser als optionales Angebot sehen …. (solange man auf den Wegen bleibt)…

Tourfazit

15 Kilometer, gute 500 Höhenmeter sind die Eckdaten des Premium Wanderweges Förstersteig. Wer ein wenig gewandert ist kann das selbst einschätzen ob die Tour nun als „schwer“ oder eher „mittel“ zu bewerten ist. Die Aufstiege sind über die komplette Strecke gleichmäßig verteilt.

Was uns gut gefallen hat, das es sich auf den 15 Kilometern völlig verläuft. Wir haben nur im Bereich Schloss Bürresheim Spaziergänger und Gruppen getroffen, sonst waren wir eigentlich alleine unterwegs. Das mag auch daran liegen, das ein Großteil die Corona bedingte empfohlene Laufrichtung im Uhrzeigersinn befolgt hat, und so wenig Wanderer auf dem Weg entgegen kommen. Aber auch unabhängig von Corona würde ich die Tour im Uhrzeigersinn empfehlen.

Die Tour bietet zahlreiche Picknickmöglichkeiten und tolle Ausblicke, das ist auch nicht selbstverständlich.


Wer seine Kondition einschätzen kann findet hier wirklich eine gut ausgeschilderte Traumtour. Für uns war es ein schönes Highlight und wir haben schon viele Wanderungen in der Eifel unternommen. Das Ende Februar die Laubwälder nach dem Winter noch etwas trist sind, ja das sieht man auf dem Fotos - aber auch um die Jahreszeit macht die Tour wirklich Spaß.

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