TourTipp Harz

Das Bodetal: von Treseburg bis Thale

Schon für Johann Wolfgang von Goethe war das Bodetal das gewaltigste Felsental nördlich der Alpen. Heute wird der Abschnitt zwischen Treseburg und Thale auch als Grand Canyon des Harzes bezeichnet und zieht jährlich Hunderttausende Besucher an. So sind die touristischen Hotspots am Schluchteingang in Thale und auf dem Hextentanzplatz entsprechend mit Souvenirläden und Freizeitangeboten übersät.

Dennoch ist die 10 km lange Wanderung durch die Schlucht ein echtes Highlight, spätestens ab dem Biergarten Königsruhe läuft man auf wildromantischen Pfaden entlang der Bode. Bis zu 230 m hoch steigen die Granitfelsen von der Talsohle steil auf und lassen den Trubel auf den Aussichtspunkten schnell vergessen.

Seit 1937 steht der Flussabschnitt mit seinen Seitentäler unter Naturschutz, Wildkatze und Wanderfalken haben hier ihr Zuhause.

Treseburg

Treseburg ist ein beliebter Ausgangspunkt für die Schluchtwanderung, von hier aus gibt es einen regelmäßigen Busverkehr nach Thale. In welche Richtung die Schlucht durchwandert wird, ist eher eine Frage des Fahrplans Thale - Treseburg, der Höhenunterschied liegt nur bei 100 Metern.

Roßtrappe

Über 200 meter steigen die Granitfelsen vom Bodetal zur Roßtrappe fast senkrecht auf. Hier ist - der Sage nach - die Königstochter Brunhilde mit ihrem Pferd über die Schlucht gesprungen. Der Riese Bodo der sie verfolgte stürzte in die Schlucht und gab dem Fluss seinem Namen.

Am Parkplatz ist die Bergstation der Sesselliftes aus Thale, vor dem Wanderweg zur Roßtrappe (ca. 15 Minuten ab Parkplatz) liegt ein Hotelkomplex mit Kiosk. Auf dem Aussichtspunkt ist eine Stempelstelle der Harzer Wandernadel.

Hexentanzplatz

Auf der gegenüberliegenden Seite der Bode liegt der Hexentanzplatz. Während die Roßtrappe noch ruhig und beschaulich daher kommt, ist hier Hexentourismus in höchster Vollendung. Unzählige Souvenir-, Eis- und Grillstände, Biergarten samt Hotel, Geisterhäuser, Tierpark … natürlich auch eine große Aussichtsterrasse (immerhin noch kostenlos) mit Blick auf die Bode und Thale.

Wer es weniger touristisch mag, nimmt von hier aus den rund 30 minütigen Fußweg zur La Viershöhe.

Der Sage nach, trafen sich hier in der Walpurgisnacht die Hexen mit dem Teufel. Wahrscheinlich ist es eher ein altsächsischer Kultort, auf dem Wald- und Berggöttinen verehrt wurden. Der Teufelstisch auf dem Brocken hat einen ähnlichen Hintergrund.

Thale

Seit 2004 ist Thale anerkannter Erholungsort und besitzt gleichzeitig größere Industrieflächen (Maschinenbau). Thale ist vor allem Ausgangspunkt für Erkundungen in das Bodetal.

Am Eingang des Tales hat sich ein ganzer touristischer Park mit den beiden Seilbahnen zur Roßtrappe und Hexentanzplatz, Vergnügungsbahn, Souvenir- und Eisständen entwickelt. Der Biergarten Königsruhe an der Bode (ca. 30 Minuten Fußweg) zählt angeblich zu den schönsten Biergärten Deutschlands. Wer die Wanderung entlang der Bode nach Treseburg hier beginnt sollte sich nicht abschrecken lassen. Der Tourismus Zirkus ist schnell vorbei und spätestens ab der Königsruhe verläuft der Weg auf schmalen ruhigen Pfaden.

In den Ortsteilen Weddersleben und Warnstedt führt die Teufelsmauer vorbei, eine 20 km lange Felsformation die zu den ältesten Naturschutzgebieten Deutschlands zählt.

Regelmäßige Busverbindungen nach Treseburg für die lohnenswerte Wanderung durch die Bodeschlucht.

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