Rappbodetalsperre
TourTipp Harz

Rundwanderweg Rotestein und Rappbode Talsperre

Der Rund 10 Kilometer lange Rundwanderweg  bei Hasselfelde  führt von der Harzköhlerei über den Aussichtspunkt Rotestein zur Staumauer der Rappbode Talsperre und von dort über den Harzer Hexensteig zurück.

Die Rappbodetalsperre ist eine Trinkwassertalsperre deren Ufer komplett gesperrt sind. Vom Aussichtspunkt Rotestein hat man einen der schönsten Ausblicke auf den unberührten See.

Die Staumauer ist mit 106 Metern die höchste in Deutschland. Dort hat sich in den letzten Jahren um die Fußgänger Hängebrücke Titan RT ein wahres Freizeitzentrum entwickelt.

Unterwegs liegen die Stempelstellen 60 (Stemberghaus Köhlerei) und 54 (Rotestein) der Harzer Wandernadel.

Für die rund 10 Kilometer lange Tour mit ca. 400 Höhenmeter sollte man mit Pausen rund 4 Stunden einplanen.

Tourbeschreibung Rundwanderweg Rotestein und Rappbode Staumauer

Ausgangspunkt der Tour ist der Wanderparkplatz an der Harzköhlerei oder der Wanderparkplatz an der B 81 in Richtung Staumauer (in einer Rechtskurve führt links eine kleine Straße zum Parkplatz, von der Bundesstraße ist der Wanderparkplatz nicht zu sehen).

Wir laufen die Tour an einem sonnigen Herbsttag im September. Am frühen Morgen glitzerte noch der gefrorene Raureif  auf den Wiesen, jetzt in der Sonne ist es fast sommerlich warm.

Vom Parkplatz der Schauköhlerei queren wir die B 81 und laufen rund 200 Meter gradeaus in den Wald. Dort erreichen wir einen Wanderweg den wir rechts Richtung Staumauer folgen. Über einen breiten Waldweg erreichen wir nach rund einem halben Kilometer den Wanderparkplatz an der B 81. Dort zweigt der Weg links zum Aussichtspunkt Rotestein ab (ausgeschildert).

Über eine offene Fläche geht es leicht bergauf, am Wegesrand stehen Infotafeln zu den tierischen Wald- und Wiesenbewohnern. Von der Rappbode Talsperre ist noch nichts zu sehen, das ändert sich erst auf den letzten Metern.

Nach einem weiteren Kilometer erreichen wir den Aussichtspunkt Rotestein hoch über dem Stausee.

Die Aussicht ist wirklich spektakulär. Vor uns breitet sich der tiefblau See aus, in der Ferne ist der Brockengipfel gut erkennbar.  Wir machen eine erste Rast in der Sonne und haben diesmal sogar an unser Stempelheft der Harzer Wandernadel gedacht. Unser Stempel-Heftchen füllt sich langsam aber stetig.

Vom Aussichtspunkt Rotestein geht es auf gleichem Weg zum Wanderparkplatz zurück, alle anderen Wege sind gesperrt. Am Wanderparkplatz folgen wir den Beschilderung Richtung Staumauer.

Pumpspeicherkraftwerk Wendefurth

Kurz vor der Staumauer kommen wir am Oberbecken des Pumpspeicherwerk Wendefurth vorbei. Über 380 Meter lange Rohrleitungen wird hier das Wasser aus der Wendefurth Talsperre bei Stromüberfluß hochgepumpt und zu Spitzenzeiten  wieder durch die Turbinen nach unten abgeleitet. Die Wendefurth Talsperre schließt sich direkt an die Staumauer der Rappbode Talsperre an, die Rohrleitungen zwischen Kraftwerk und Oberbecken sind von der unteren Talsperre aus gut sichtbar. Das Staubecken ist aber eingezäunt, vom Wanderweg sieht man nur den befestigten Erdwall.

Der Waldweg endet an der L 96, über einen Trampelpfad neben der Straße erreichen wir die Staumauer.

Hängebrücke Titan RT an der Rappbodetalsperre

Die Sperrmauer der Rappbodetalsperre ist mit 106 Metern die höchste Staumauer in Deutschland und der Stausee zählt neben der Dühntalsperre (NRW) zu den größten Trinkwassertalsperren Deutschlands.

Direkt unterhalb der Staumauer schließt sich die Wendefurth Talsperre an, deren Ufer und Wasser im Gegensatz zur Rappbodetalsperre betreten werden darf.

Auf der Talseite der Staumauer ist die Fußgänger Hängebrücke Titan RT (Eintritt 6 Euro / Stand 2022). Bis zu 100 Meter über dem Tal verläuft die Brücke und zählt mit einer offenen Spannweite von 483 Metern zu den längsten Hängebrücken der Welt. Natürlich gibt es deutlich längere Hängebrücken, aber keine mit längeren Spannweite. Die Brücken werden sonst alle mit Zwischenpfeilern verstärkt. Schwindelfreie brauchen an schönen Wochenenden etwas Geduld, der Besucheransturm ist immer noch groß und es kommt zu Wartezeiten bis man auf die Brücke darf.

Direkt neben der Brücke sind Seile gespannt an denen man quer durch das Tal „fliegen“ kann (Megazipline). In einem Geschirr gesichert wird man in die Seile eingeklinkt und saust so auf das andere Ufer.

Zusätzlich gibt es noch einen Aussichtsturm (auch kostenpflichtig), eine Souvenir-, Essens und Getränkestand. Für meinen Geschmack etwas Overtoursim, aber der Besucherandrang gibt den Machern recht.

Wir trinken einen Kaffee an den Picknickbänken und schauen uns das bunte Treiben an.  Die Wartezeit um auf die Brücke zu kommen liegt heute bei fast einer Stunde, wir gehen über die Staumauer zurück.

Rückweg über den Harzer Hexensteig

Über einen Tramplepfad neben der Landstraße geht es nun zurück bis zu B 81. Der Abschnitt ist nicht wirklich schön, aber nach wenigen Kurven haben wer die Anhöhe erreicht. Man quert die Rohre des Pumspeicherkraftwerks und vorbei an einem Pferdehof erreicht man die Landstraße. Hier zweigen auch schon wieder die Schilder in den Wald ab, und man erreicht so wieder die Harzköhlerei Stemberghaus.

Insgesamt sind die Wälder auf der Runde noch recht gut intakt. Immer wieder gibt es längere Abschnitte eines Mischwaldes dessen Blätter herbstlich bunt leuchten. Kein Vergleich mit der Ödnis der großflächig abgestorbenen Fichtenwälder rund um den Brocken. Aber dieser Teil an der Rappbodetalsperre gehört eben auch nicht zum Nationalpark, so das hier schon frühzeitig in die Waldbewirtschaftung eingegriffen werden konnte.

Unser Tourfazit

Die Aussicht vom Rotestein auf die Rappbodetalsperre ist wirklich großartig und einer der schönsten auf den See. Selbst wenn man nur mit dem Auto von Hasselfelde nach Blankenburg fährt sollte man kurz halt machen und das kurze Stück zum Aussichtspunkt laufen - es lohnt sich.

Der Trubel um die Talsperre ist nicht unbedingt meins, aber sicherlich einmal sehenswert. Die Hängebrücke ist durch Ihre Nähe zur Staumauer nicht ganz so imposant wie andere Brücken die über ein unverbautes Tal führen. Wer die Geyerlay / Hunsrück oder highline179 bei Reutte kennt, weiß was ich meine.

Dennoch eine schöne und empfehlenswerte Runde um die Rappbodentalsperre näher kennen zu lernen.

 

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