TourTipp Harz

Goslar, Rammelsberg und die Oberharzer Wasserwirtschaft

Goslar liegt am nord-westlichem Rand des Harz, Luftlinie nur etwa 18 Kilometer vom Brocken entfernt. Die recht überschaubare aber hübsche Altstadt ist definitiv einen Besuch wert, insbesondere die Kurpfalz und das Glockenspiel am Marktplatz.

Seit 1992 ist Goslar unter dem Namen „Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft“ UNESCO Weltkulturerbestätte. Damit wird schon deutlich, das neben der Altstadt von Goslar auch das Bergwerk Rammelsberg und die Oberharzer Wasserwirtschaft nicht nur für die Stadtentwicklung wichtig waren, sondern ebenfalls einen Besuch wert sind.

Wer Bergwerk, Wasserwirtschaft und Altstatdt besichtigen will, der sollte einen guten Tag einplanen, für eine Shopping- und Sightseeing Runde durch Goslar reicht ein halber Tag.

Die Ursprünge von Goslar

Goslar war, wie soviele Orte im Oberharz ein Bergbauort. Zunächst wurde Eisenerz gefördert und verarbeitet, später Silber. Die  Ursprünge von Goslar gehen auf das Jahr 979 zurück.  Im 11 Jahrhundert wurde die Kaiserplatz gebaut, damals – abgesehen von Kirchen – das größte Gebäude in Deutschland.

Unter Heinrich II. war es die zentrale Pfalz des Heiligen Römischen Reiches. Um diese Zeit wurde neben Kupfer auch Silber aus dem Erz der umliegenden Bergwerke gewonnen.

Im 13. Jahrhundert kam der Bergbau fast zum erliegen, es fehlte die Technik um die immer tiefer liegenden Stollen zu entwässern.  Erst ab dem 16 Jahrhundert entstand die Oberharzer Wasserwirtschaft, mit denen die Gruben entwässert und die Erze wieder gefördert werden konnten.

Aus den Bergwerk- und Hütteneinnahmen wurde Goslar wohlhabend und einer der wenigen Städte mit einer Wasserversorgung über Holzröhren bis in die Häuser und Küchen.

Das Bergwerk Rammelsberg wurde erst 1988 geschlossen.

Sehenswertes in Goslar

Die Kaiserpfalz mit dem eindrucksvollem Kaisersaal und der Pfalzkapelle mit dem Grab von Kaiser Heinrich III. kann mit einer Führung besichtigt werden (Führung: 7,50 €, Stand 11/2022).

Von dort sind es nur ein paar Schritte in die Altstadt. Auf dem Marktplatz steht das eindrucksvolle rote Gildehaus (Kaiserworth) aus dem Jahr 1494. Schräg gegenüber das Hotel Schiefer mit dem Glockenspiel.

Im Giebel des alten Kämmereigebäudes läuft zum Glockenspiel ein Figurenumlauf mit der Geschichte des Bergbaus. Das Glockenspiel mit den Figuren wurde 1968 anlässlich des Jubiläums 1.000 Jahre Bergbau Rammelsberg von der Preussag (damaliger Bergwerksbetreiber) gestiftet. Zu hören und zu sehen ist das Glockenspiel in Goslar täglich um 9.00, 12.00, 15.00 und 18.00 Uhr.

Das Siemenshaus (Schreiberstraße / Ecke Bergstraße) ist über die Bergstraße vom Marktplatz erreichbar. Das Fachwerkhaus aus dem Jahre 1963 ist das Stammhaus der Industriellenfamilie Siemens und gehört zu den größten Bürgerhäusern in Goslar.

Ansonsten sollte man sich in der Stadt einfach treiben lassen. Es gibt viele schöne Gassen, Cafés, Boutiquen und kleine Läden. Mit rund 50 tsd Einwohnern ist Goslar ein überschaubares aber doch recht lebendiges Städtchen.

Um die Altstadt führt eine Ringstraße (B 82 / B 6), Parkplätze sind im Bereich der Kaiserpfalz vorhanden.

Bergwerk Rammelsberg

Das Besucherbergwerk Rammelsberg liegt nur rund 1 Kilometer südlich von Goslar. Über 1.000 Jahre wurde am Rammelsberg fast durchgängig Erz gefördert. Von Blei über Kupfer bis hin zu Silber und Gold.

Bis zu 17 Gruben waren zunächst in Familien- und städtischem Besitz, ab den 1920 Jahren übernahm die Preussag das Gelände. Schätzungsweise 27 Millionen Tonnen Erz sollen unter dem 635 hohem Rammelsberg gefördert worden sein.

In den 30er Jahren wurden die jetzigen oberirdischen Gebäude errichtet, einzelne Bergwerksschächte sind noch im Zustand der frühen Industrialisierung.

Das komplette Gelände ist heute ein Museum. Es gibt verschiedene Führungen um die alten Stollenanlagen zu besichtigen (Führung Roeder Stollen oder mit der Grubenbahn zur jüngere Geschichte des Erzabbaus).

Eintrittspreise: Museum 9 €, bis 17 Jahre 4,50 € - inkl. einer Führung: 16 € / 9 €. Hunde sind auf dem Gelände nicht erlaubt, Stand 11/2022.

Eine kleinere Museumsalternative ist das Oberharzer Bergwerkmuseum in Clausthal-Zellerfeld.

Oberharzer Wasserwirtschaft

Die Oberharzer Wasserwirtschaft besteht aus über 100 Teichen und 340 Kilometer Wasserläufe. Mit dem so aufgestautem Wasser wurden über Mühlräder Pumpen und Personenaufzüge angetrieben. Entstanden ist die Oberharzer Wasserwirtschaft zwischen ab dem 16. Jahrhundert.

Erleben lassen sich die See und Teiche auf verschiedenen Rundwanderwegen, eine besonders schöne Tour ist entlang des Zellerfeld Kunstgrabens.

Der 12 Kilometer langen Rundweg  führt an vielen künstlichen Gräben und Teichen vorbei.  Ausgangspunkt der Rundwanderung ist der Wanderparkplatz Oberer Kellerhalsteich an der B 241 Zellerfeld - Goslar (zwischen Kreuzeck und Erbprinzentanne, Parkplatz in einer 180 Grad Straßenkurve).

Goslar

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