TourTipp Hunsrück • April 2019

Hängeseilbrücke Geierlay

Die Hängeseilbrücke Geierlay liegt bei Mörsdorf im Hunsrück und gilt als eine der längsten Hängeseilbrücken Europas. Mit einer imposanten Länge von 360 Metern überspannt die Brücke das Mörsdorfer Bachtal in einer Höhe von 100 Metern. Die Brücke wurde ende 2015 eröffnet und ist seit dem ein Besuchermagnet der Region. In dem Dorf Mörsdorf gibt es ausreichende Parkplätze (kostenpflichtig) und ein Besucherzentrum mit Bistro.

Von Mörsdorf führen zwei 1,8 km lange, gut ausgeschilderte Fußwege zur Geilerlay. Ein Weg ist ein schmaler Waldweg, der zweite führt über Wirtschaftswege (Kinderwagen- und Rollstuhl geeignet) an den Rand der Brücke. Die Brücke ist ganzjährig geöffnet und kostet keinen Eintritt.

Es gibt einen 5,5 km langen Rundweg von Mörsdorf über die Geierlay und dann über einen Abschnitt des Saar-Hunsrück-Steigs zurück nach Mörsdorf.

Wir waren an einem Samstag gegen 6 Uhr Nachmittags an der Brücke und es war immer noch recht voll. Wer kann, sollte seinen Besuch also nicht zu den typischen Stoßzeiten wie Sonntag Nachmittag planen.

Die Hängeseilbrücke Geierlay

Vorlage für die Hängeseilbrücke ist die neue Triftbrücke in den schweizer Alpen. Nach nepalesischem Vorbild konstruiert laufen unter dem Boden 4 Tragseile auf denen Holzplanken als Gehfläche montiert wurden. Die Brückenbreite beträgt am Boden nur 85 cm, Stahlnetze dienen als Geländer. Die Brücke ist zusätzlich zu etwas tiefer und seitlicher verlaufenden Seilen zur Stabilisierung abgespannt.

Dennoch schaukelt die Brücke etwas, eine gewisse Schwindelfreiheit ist Voraussetzung. Eindrucksvoll ist, das die Brücke recht stark durchhängt, das hätte ich so nicht erwartet. Rund 350.00 Besucher kommen jedes Jahr, nicht alle trauen sich über die Brücke zu gehen. Vor der Brücke gibt es ausreichend Bänke um das Spektakel von sicherem Boden beobachten zu können.

Der Name der Brücke beruht auf der Flurbezeichnung eines Felsabhangs (Geierslay) an dem früher Greifvögel lebten (Lay: Fels oder Klippe) .

Rundwanderweg Geyerlayschleife

Der gut ausgeschilderte und 6 km lange Rundweg beginnt am Besucherzentrum. Man kann auch von jedem anderem Parkplatz im Ort starten und folgt einfach der Beschilderung zur Brücke. Am Ortsausgang teilt sich der Weg in die Kinderwagen/Rollstuhl gerechte Variante die über breite Wirtschaftswege zur Brücke führt oder den interessanteren Pfad durch den Wald. Nach knapp 2 km steht man an der Hängeseilbrücke Geierlay. Ob schwindelfrei oder nicht, für die Tour muss man hier rüber.

Auf der anderen Brückenseite geht der Weg nun abwärts in Tal entlang des Saar-Hunsrück-Steigs. Schon bald darauf geht der Weg durch ein Seitental wieder stetig bergauf nach Mörsdorf.

Mörsdorf

Mörsdorf wäre ohne die Geierlay wahrscheinlich ein verschlafenes Hunsrück-Dorf in dem ein paar Streckenwanderer des Saar-Hunsrück-Steigs Station machen. Inzwischen haben sich die Bewohner auf den Hängebrücken-Anstrum ganz gut eingestellt. Neben dem Besucherzentrum mit samt Bistro gibt es im Dorf auch Kneipen mit entsprechendem Biergarten. Ganz findige Dorfbewohner haben einfach einen Cola Automaten in den Carport gestellt. Das Dorf ist hübsch rausgeputzt, keine Frage, aber ohne die Hängebrücke wahrscheinlich eben ein verschlafenes Dorf im Hunsrück.

Die Wartungskosten der Hängebrücke werden von der Gemeinde über die Stromeinnahmen aus den Windrädern gedeckt. Zumindestens so haben wir indirekt etwas von der EEG-Abgabe die wir mit unserem Strom bezahlen: eine kostenlos begehbare Hängebrücke...

Unser Fazit: Die Hängebrücke Geierlay ist unbedingt ein Besuch wert. Man sollte die Stoßzeiten vermeiden und wer Lust auf eine kleinere Wanderung hat, dem empfehlen wir die Rundwanderung Geyerlayschleife. Parkplätze sollte es eigentlich genug im Ort geben, die sind zwar allesamt kostenpflichtig, aber die paar Euro sind für das sonst kostenfreie Vergnügen eine gute Investition.

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