Mecklenburgische Seen

Neustrelitzer Kleinseenland

Die mecklenburgischen Kleinseen um Mirow, Wesenberg und Neustrelitz.

Das Neustrelitz Kleinseenland schließt sich südlich an die mecklenburgischen Großseen um das Gebiet der Müritz an. Um Mirow, Wesenberg und Neustrelitz liegen die Mecklenburgischen Kleinseen, weiter im Süden die Städte Rheinsberg, Fürstenberg/Havel und Lychen. 

Das Gebiet ist sehr waldreich, wer nur mit dem Auto unterwegs ist wird kaum etwas von der mehreren hundert Seen die durch Flüsse und Kanäle verbunden sind bemerken. Dazu muss man raus aufs Wasser, entweder mit Kanu von einem der vielen Bootsverleiher, mit dem Hausboot oder auf den größeren Seen mit den Ausflugsbooten. Dafür belohnt die Gegend mit einsamen Buchten und Stränden, fast unberührter Natur und eine Abgeschiedenheit wie sie an den Großseen kaum zu finden ist.

Die kleinen Städte warten mal mit einer malerischen Altstadt auf die zum bummeln und shoppen einlädt oder zeigen sehenswerte Schlösser  und Kirchen.

Die Stadtgrenzen von Neustrelitz reichen bis an den kleineren Teil des Müritz Nationalparks Serrahn, mehr dazu auf der Seite Feldberger Seenlandschaft.

Mirow

Mirow ist sowohl für den Auto- wie auch für den Bootsverkehr ein Knotenpunkt im südlichen mecklenburgischen Seeland. Die Schleuse in Mirow verbindet mir 3,5 Metern Hub die Kleinseen mit der Müritz. Auf der Bundesstraße B198 quält sich der Touristenverkehr aus dem Süden zu den Großseen und Nationalpark.

Dennoch lohnt sich ein Stop in der rund 4.000 Einwohner großen Stadt. Dort wo die B198 eine 90 Grad Kurve im Ort macht sind einige Parkplätze und von hier sind es nur ein paar Schritte zur Schlossinsel.

Im Torhaus zur Schlossinsel befindet sich die Tourist Info. Auf der Schlossinsel präsentiert sich das schön restaurierte barocke Schloss. Zur Liebesinsel führt eine verspielte schmiedeeiserne Brücke. Dort ist die Grabstätte des letzten Großherzogs Mecklenburg-Strelitz der 1918 wegen Liebeskummer den Freitod wählte. In der Johaniterkriche, 1341 erstmalig erwähnt, ist seit 1708 die Fürstengruft der Familie Mecklenburg-Strelitz.

Vom Kirchturm hat man eine schöne Aussicht über den Mirower See und die redegedeckten Bootshäuser am Ufer. (Täglich 10 bis 18 Uhr, im Winter geschlossen. Turm & Museum 2 € / 1 €.

Tourist Info: Schlossinsel 2a, Mirow. 9 bis 15/18 Uhr, im Winter am Wochenende geschlossen.

Wesenberg

Am Ufer des Wolblitzsees liegt das schmucke Städtchen Westerberg mit einer schönen Altstadt und der restaurierten Burganlage. Parken kann man am besten auf dem großen Parkplatz direkt an der B198 gegenüber der Tankstelle (Zufahrt über die Bresbrink Straße), von hier aus führt ein 200 meter langer Fußweg mitten in die Altstadt.

Um den Marktplatz stehen hübsche Fachwerkhäuser, so zum Beispiel die Apotheke von 1809.  Ein paar Schritte weiter steht die schlichte Marienkirche aus dem 14. Jahrhundert. Bei einem Brand wurde die Kirche nahezu zerstört, der Turm wurde nur zum Teil wieder aufgebaut. Direkt neben der Kirche steht eine stattliche 620 Jahre alter Linde mit 8 Metern Stammumfang.

Das Wahrzeichen von Wesenberg ist die um 1250 von Fürst Nikolaus dem I. errichtete Burg. Die im laufe ihrer Geschichte mehrfach beschädigte Burg, zuletzt durch einen Brand ende des zweiten Weltkriegs, ist heute vollständig restauriert. Vom Marktplatz führt der Burgweg zu dem historischen Ensemble in dem die Tourist Information, Stadtbibliothek und das Heimatmuseum untergebracht ist.  Der Burgturm bietet eine herrliche Aussicht über die Stadt und den Wolblitzsee. (Burgturm und Heimatmuseum Mo - Fr 10 bis 16/18 Uhr, Juli / Aug.  auch Sonntags 10 bis 14 Uhr. Eintritt 2 € / 1€.

Tourist Information: In der Burg, Adresse: Auf der Burg, Wesenberg, Öffnungszeiten siehe Heimatmuseum.

Hausbrücke Ahrensberg

Von Wesenberg sind es nur ein paar Kilometer zur hölzernen Hausbrücke südlich von Ahrensberg, die einzig erhaltene Hausbrücke in ganz Norddeutschland. Die bereits 1928 erbaute und inzwischen vollständig restaurierte Brücke ist ein beliebter Stopp bei Kanu- und Radfahrer an der Havel. Unterhalb der Brücke ist ein Fischimbiss dessen Terrasse einen malerischen Blick auf die Brücke und Havel freigibt.

Neustrelitz

Das „Neu“ im Ortsnamen der Residenzstadt ist relativ. Zunächst residierte Herzog Adolph Friedrich II. in Strelitz. Nachdem das dortige Schloss 1712 abgebrannt ist wurde rund um das bestehende Jagdschloss am Zierker See Neustrelitz als neue Residenzstadt auf dem Reißbrett geplant und gegründet.

Heute zählt die Stadt 22 tausend Einwohner und gehört zu den größeren Orten an den Mecklenburgischen Seen.

Auf wenn vom Schloss nichts mehr erhalten ist,  so ist die barocke Planstadt mit ihren streng symmetrischen Straßen ein Gesamtkunstwerk und lohnenswertes Ziel.

Marktplatz
Zentrum der Stadt ist der quadratische Marktplatz mit Brunnen von dem sternförmig 8 Straßen abzweigen. Sehenswert ist das klassizistische Rathaus von1843 und die 1778 geweihte Kirche deren Turm rund 50 Jahre später angebaut wurde.  Der Turm kann bestiegen werden und bietet einen schönen Blick über die Stadt und den Zierker See.

Die Strelitzer Straße im Südosten ist Fußgängerzone mit den Kleinstadt typischen Geschäften.  Wer einen historischen Rundgang durch Neustrelitz machen möchte, sollte anstelle der Streiter Straße die Schloss Straße wählen, diese führt zum großzügigen Schlossgarten.

Schlossgarten mit Orangerie
Von hieraus führt die Schloss-Straße zum ehemaligen Schloss. Das Neustrelitz Schloss brannte Ende des des 2. Weltkriegs aus. Die Reste wurden 1949 gesprengt und abgetragen, so das heute nur noch ein paar Kellergewölbe existieren. Verschiedene Vereine und Institutionen fördern einen Wiederaufbau des Schlosses.

Die Orangerie ist das markanteste Bauwerk im Schlossgarten - 1755 erbaut beherbergt sie heute eine Restaurant. Im Park selber stehen einige Götterfiguren, Brunnen und kleiner Tempel, ein herrlicher Ort für einen Spaziergang.

Gegenüber des Schlossgartens steht die neugotische Schlosskirche die für wechselnde Skulpturenausstellungen genutzt wird. Auf der gegenüberliegenden Seite des Schlosspark liegt der Stadthafen, der seit 2010 als Wassersportzentrum umgebaut wurde. Entlang des Hafens biegt man auf die Straße „Am Stadthafen“ ab und kommt über die Zierker Straße zurück zum Markt.

Slawendorf
Südlich der Stadt am Ufer des Zierker Sees wurde auf 1,5 Hektar ein Slawendorf nachgebaut. Hier wird die Besiedlungsgeschichte der Slawen aus dem 7. Bis 12. Jahrhundert erlebbar, inkl. Nachgebautem Ruderboot aus dieser Zeit.  Eintritt 4 € / 2 € Mo bis Fr 10 bis 16/17 Uhr.

Rheinsberg

Rheinsberg liegt am südlichen Ende der Mecklenburger Seen und zählt bereits zum Bundesland  Brandenburg. Mit 17 Ortsteilen gehört Rheinsberg flächenmäßig zu den größten Gemeinden Deutschlands (4 PLZ Gebiete, zwei Vorwahlen bei nur 8.000 Einwohnern). Das Residenzschloss Friedrichs des Großen diente als Vorlage für Potsdam-Sanssouci und zählt zu den schönsten Schlössern der Region. Die Berichte von Theodor Fontane und das Buch Rheinsberg: Ein Bilderbuch für Verliebte von Kurt Tucholsky machten Rheinsberg bekannt.

Das Schlossensemble liegt malerisch direkt am Ufer des Grienericksee. Innerhalb der Schlossmauern erwacht das Leben von Prinz Heinrich durch aufwendig restaurierte Raumdekorationen. Ebenfalls im Schloss ist das Kurt Tucholsky Literaturmuseum untergebracht. Öffnungszeiten: Di bis So 10 bis 16/17.30 Uhr, Eintritt 8 € / 6 €.

Tourist Information: Remise am Schloss / Mühlenstraße 15a,16831 Rheinsberg, täglich 10 bis 16/18 Uhr, im Winter sonntags geschlossen.

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