Nationalpark Müritz
Seit 1990 auf 322 km2 ausgewiesener Nationalpark und mit seinen Mooren, Seen und Wälder die Heimat von Kranichen, Adlern und Hirschen. Der Nationalpark erstreckt sich über zwei räumlich getrennte Gebiete:
Der kleinere Teil (62qm2) in der Feldberger Seenlandschaft wird auch Serrahn genannt. Hier wachsen die Buchenwälder die seit 2011 zum UNESCO Weltnaturerbe zählen. Nationalpark Müritz Serrahn
Östlich der Müritz liegt der weitaus größere Teil des Nationalparks. Der Wechsel aus Gewässern und Wälder beheimatet eine große Artenvielfalt, darunter auch zahlreich gefährdete Tierarten. Mehr als 100 Seen, Moore und unberührte Uferstreifen bieten zahlreichen Vögeln Brut- und Rastplätze. Ein Fischadler Horst kann via Live Webcam im NP Haus Federow beobachtet werden.
Über eine 1/2 Millionen Touristen besuchen jährlich Deutschlands größten Binnen-Nationalpark. 600km Wander- und Randwege durchziehen das Gebiet.
Kraniche im Nationalpark
Von Mitte August bis Ende Oktober machen tausende Kraniche auf dem Weg in ihre sonnigen Winterplätze im Nationalpark Müritz Rast - täglich sind hier bis zu 8.000 Tiere. Ein Hotspot um Tiere zu beobachten ist der Aussichtsturm am Ufer des Rederang See. Die Kraniche übernachten in den seichten Schilfufern. Früh morgens starten sie zu ihren Futterplätzen in der Umgebung, bei Sonnenuntergang kehren sie zurück - tagsüber sind dort nur vereinzelt Kraniche anzutreffen.
Der beliebte Rundweg zum Nordufer des Sees (Markierung rotes Eichhörnchen) beginnt in Federow oder Schwarzenhof. Zur „Kranich-Zeit“ (Aug - Okt) ist dieser Weg ab 16 Uhr bis zur Dunkelheit nur mit Führung ab Federow begehbar. Eine Anmeldung zur Kranich Tour im Nationalparkzentrum ist erforderlich. Führung ab Federow 9,5 € / 7 €. Alternativ kann man die frühen morgen Stunden nutzen (ohne Führung). Wir waren Anfang September ab 5:30 Uhr dort um das Naturschauspiel zu beobachten.
Tourenvorschläge Nationalpark Müritz
Zum Janker See und zum Rederang-See 9,5 km (Markierung Eichhörnchen, rot)
Die abwechslungsreiche, durch Wiesen und Wälder geprägte Landschaft ist auf diesem Wanderweg zwischen Schwarzenhof und Federow erlebbar. Unterschiedlichste Lebensraumtypen ermöglichen die Beobachtung von Greifvögeln und vieler anderer Vogelarten. Der Beobachtungsstand am Rederang See bietet eine interessante Aussicht auf den See.
Zum Käflingsbergturm Hin- und Rückweg 5km, ab Speck (Markierung schwarzes Wildschwein)
Von der Ortschaft Speck, einem ehemaligen Gutsdorf, führt der Wanderweg auf befestigten Wegen hinauf zum 100 m hohen Käflingsberg. Vom 55 Meter hohem Aussichtsturm hat man einen bezaubernden Rundblick über den Nationalpark. Auf der Strecke kommt man an alten mächtigen Huteeichen und einer Beobachtungsplattform mit Blick auf dem Priesterbäker See vorbei.
Weg zu den Fischteichen 9 km (Markierung gelber Falke)
Vorbei an Wiesen und Ackerflächen, an Kopfweiden und großen alten Kiefern erreicht man das ehemalige Bauerngehöft Amalienhof. Von hier hat man einen schönen Blick auf die Fischteiche und kann regelmäßig See- und Fischadler sowie zahlreiche Wasservögel beobachten. Der Falkenweg führt weiter über Boeker Mühle und am Müritzufer entlang zurück.
Radtour 23 km (ab Boek / Schwarzenhof, grüne Linie in Karte eingezeichnet)
Die ausgeschilderte Tour startet in Boek oder Schwarzenhof. Von Boek geht es zunächst durch herrliche Wälder zum Aussichtsturm Käflingsberg. Über Speck (kleines Cafe/Imbiss) entlang der Straße nach Schwarzenhof. Dort zweigt der Weg ab und führt vorbei an Seen und Sumpfgebieten durch den Nationalpark. Am ende ist nochmal ein schöner Ausblick auf die Müritz vom Beobachtungstrum "Müritzblick" möglich bevor man wieder Boek erreicht.
Mehrtägige Touren Eine dreitägige Wanderung mit Gepäcktransport wird über den Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte e.V. in Röbel angeboten. Tagesetappen zwischen 11 und 25 km führen von Waren über Federow nach Dambeck und weiter nach Neustrelitz.
Nationalpark-Bus
Durch den Parkt verkehrt von Mai bis ende Oktober stündlich der Nationalpark Bus mit Fahrradmitnahme. Die Route verläuft von von Waren aus über Federow, Speck, Boek und die Bolter Mühle nach Rechlin-Nord und zurück. Tagesticket 9 € / 4 €, Fahrrad/Hunde 2 €. Kombitickets Bus / Schiff und Mehrtagestickets erhältlich. Infos und Fahrplan: nationalparkticket.de
Geschichte
Die Landschaft des Nationalparks und der Seenplatte entstand während der letzten Eiszeit. Riesige Gletscher überzogen von Skandinavien das Land und schoben Gesteinsmassen vor sich her. In deren Täler entstanden die heutigen Seen.
Erst sehr viel später, durch den Bau der Elde-Havel-Wasserstraße 1798 bis 1834 sank der Wasserspiegel der Müritz um ca. 1,5 bis 2 Metern. Dadurch entstanden am Ostufer die heutige Moorlandschaft und die viele kleine Seen im Nationalpark.
Endgültig unter Schutz gestellt wurde die Region 1990. In der letzten Regierungssitzung der ehemaligen DDR wurden mehrere Großschutzgebiete ausgewiesen, darunter auch die 320 km2 des heutigen Nationalparks Müritz.
Nationalpark Zentren
Federow: Damerower Straße 6, 17192 Federow. Livekamera zu einem Fischadler Horst.
Schwarzenhof: Schwarzenhof 15, 17192 Kargow. Kleine historische Ausstellung.
Boek: Gutshaus Bock, 17284 Bock (inkl. Kleines Museum)
Ankershagen-Friedrichsfelde: Live Übertragung eines Storchnestes
Kratzeburg, Dorfstraße 31, 17237 Kratzeburg, (Flederhus, Schwerpunkt Fledermäuse)
Blankenförde, Blankenförde 30, 17252 Roggentin, kleine Ausstellung zur Flora und Fauna
Orte im und am Müritz-Nationalpark
Federow
Federow ist das nördliche Nationalpark Tor. Der Ort ist vor allem Ausgangspunkt für Touren in den Nationalpark. Der Ort selbst besteht aus einem alten Gutshof (heute Hotel), die kleinen gotischen Feldsteinkirche, ein paar Häuser und Pensionen. Im Nationalpark Informationszentrum steht ein Montior der eine Liveübertragung aus einem Fischadlerhorst aus der Umgebung zeigt. Hier starten auch alle geführten Touren durch den Nationalpark. Infomaterial Nationalpark, Fahrradverleih, Souvenierladen, Wohnmobilstellplatz (von März bis Ende Oktober täglich 9 bis 18 Uhr). In der alten Kirche werden 3 mal wöchentlich Hörspiele abgespielt. Das Angebot reicht von Kinderhörspielen bis zu Krimis, Programm: hoerspielkirche-federow.de, Eintritt frei.
Schwarzenhof
Die Häuseransammlung liegt schon im Nationalpark, sie ist aber noch über die K31 auf halben Weg nach Speck erreichbar. Ein kleines Nationalpark Infohaus, ein recht teures Nationalparkhotel, ein Imbiss und der Wohnmobilstellplatz Ziegenwiese liegen hier.
Speck
In Speck endet die für den öffentlichen Verkehr freigegebene Straße. Von hier aus geht es nur weiter mit dem Nationalpark Bus, dem Fahrrad oder zu Fuss. Der Aussichtspunkt Käflingsberg ist noch 2 km entfernt. Am Hofsee und Priesterbänker See lassen Fischadler und Rotwild beobachten.
Ankershagen
Am nordöstlichem Nationalparkrand liegt Ankershagen. Der Ort ist vor allem wegen dem Heinrich-Schliemann Museum im ehemaligem Pfarrhaus bekannt. 8 Jahre seiner Kindheit verbrachte der Troja Entdecker in Ankershagen, das Museum zeigt den Werdegang Schliemanns, Fotografien verschiedner Ausgrabungen und Nachbildungen der Goldschätze von Troja. Passend zur größten Entdeckung von Schliemann steht vor dem Museum ein hölzernes Pferdes, in dem Kinder toben und rutschen können.
Im benachbarten Ortsteil Friedrichsfelde ist im Gutshaus eine Live Kameraübertragung eines Storchennest.
Kratzeburg
Etwas nördlich von Kratzeburg am Mühlensee ist der Beginn der Havel. Ab dem Käbelicksee am Ortsrand von Kratzenburg ist die Havel für Kanus befahrbar, hier beginnt eine der schönsten Paddeltour der Gegend, Kanuverleih am See und in Krienke. Das Flatterhus ist eine Nationalpark Infozentrum und widmet sich vor allem den Fledermäusen.
Blankenförde
Der Ort bildet den südöstlicher Eingang zum Nationalpark. Ein kleines Nationalpark Haus zeigt eine Ausstellung zur Flora und Fauna. Kanu- und Fahrradverleih am Ort, Übernachtungsmöglichkeiten und Restaurant.
Boek
Ganz im Süden grenzt an den Müritz-Nationalpark Boek. Im Gutshaus des beschaulichen Ortes ist das Nationalpark Infozentrum (zur Zeit wegen Renovierung vor dem Gebäude). Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war die Folter Schleuse die Verbindung zur Havel. Nach dem Bau des Müritz-Havel Kanals wurde die Schleuse zugeschüttet. Der alte Wasserweg durch den Kanal und kleinere Seen ist heute ein beliebtes Paddelrevier.
Im Ortsteil Booker Mühle ist der Schiffsanleger der Ausflugsboote (in der Saison stündlich nach Röbel und Waren) und ein Campingplatz. Segelschule, Kanu-und Fahrradverleih am Ort.