Braubach und die Marksburg

Bei Rheinkilometer 580 liegt zwischen Boppard und Lahnstein am rechten Ufer das hübsche Städtchen Braubach. Hoch über der gut erhaltenen Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern und der Phillipsburg thront die Marksburg über dem Tal.

Die Marksburg ist eine der wenigen Burgen am Mittelrhein die nie zerstört wurden. Das kann noch die Burg  Pfalzgrafenstein von sich behaupten, allen anderen Burgen – rund 40 Stück im Mittelrheintal – wurden im 19 und 20 Jahrhundert wieder aufgebaut oder komplett neu errichtet.

Ab dem 13 Jahrhundert wurde die Marksburg erbaut und bis in das 15 Jahrhundert erweitert.  Die komplette Burganlage mit Wehrmauer, Gebäuden und Bergfried sind heute noch erhalten. Die mittelalterlichen Innenräume können während einer Führung besichtigt werden.

Stadt- und Burgbesichtigug: Braubach und die Marksburg

Den Tag haben wir noch mit den Fahrrädern in Boppard verbracht. Der Radweg von Braubach Richtung Boppard führt rund 13 Kilometer an der B 42 entlang und mit der Fähre in Boppart erreicht man das andere Ufer.

Zurück in Braubach schlendern wir am Abend durch die malerischen Gassen. Wir bekommen noch einen Tisch im urigem Gasthof Zum Goldenen Schlüssel am Marktplatz, ein altes Fachwerkhaus von 1600. Die Wände sind mit historischen Wandmalereien verziert, der Chef serviert selber ein gutes Essen an dem Abend. Ein durchaus empfehlenswerter Tipp in Braubach.

Am nächsten Morgen laufen wir durch den Ort zur Marksburg.  Ein kleiner Pfad führt in Serpentinen zur Burg, unten im Tal ist ein ausgewiesener Parkplatz für Tagesgäste.

Durch das Tor an der Zugbrücke erreichen wir den inneren Teil der Burg. An der Burgschänke mit einer tollen Aussicht über das Mittelrheintal ist erstmal Schluss, in den inneren Teil der Burg kommt man nur mit einer Führung.

Zu unserer Überraschung dürfen wir den Hund auf die Führung mitnehmen. Wir kaufen zwei Tickets (je 11 € Erwachsene) und verbringen die Zeit bis zur nächsten Führung auf der oberen Terrasse der Burgschänke.

Kurze Zeit später erscheint lächelnd eine Dame im historischen Gewand und nimmt uns mit auf die Führung in den inneren Bereich der Burg. Durch zwei weitere Tore und einer alten Steintreppe erreichen wir eine alte Geschützstellung mit Kanonen. Auch wenn die Kanonen „nur“ eine Reichweite von 1.000 Metern hatten, konnte man vor der exponierten Lage das Rheintal beherrschen.

Vorbei am Kräutergarten und durch die Burgküche erreichen wir den Rittersaal. Das Mittelalter wird in den alten Mauern wieder lebendig während die Burgführerin Anekdoten des Burglebens erzählt.

Zum Abschluss geht es durch die Waffenstube und Rüstkammer, in der lebensgroße Figuren Krieger und deren Ausrüstung von der Antike bis zu frühen Neuzeit ausgestellt werden.

Nach rund 45 Minuten werden wir wieder in die Gegenwart versetzt, die Führung ist zu Ende und wir stehen wieder an der Burgschenke. Selten haben wir so eine schöne, detailreiche Burg gesehen, dazu noch völlig unkompliziert und mit einer Burgführerin die mit ihren Erklärungen das ritterliche Leben wieder aufleben lässt.

Braubach

Nach der tollen Burg laufen wir durch das kleine Städtchen Braubach. In den Gassen stehen viele Fachwerkhäuser aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Rund 3.000 Bewohner zählt Braubach heute. Auch wenn die Marksburg ein Besuchermagnet ist bleibt es im Ort beschaulich. Keine typischen Touristen Läden, keine Ramsch-Klamotten-Läden zu Dumpingpreisen wie man sie inzwischen leider nur all zu oft antrifft.

Stattdessen hübsche kleine Gassen, ein Marktplatz – ein paar Restaurants mit Sommerterrassen in denen man auch Braubacher trifft. Eine liebenswerte Mischung ganz ohne überzogene Selbstdarstellung.

Die Bahn rattert zwischen Altstadt und Rhein, das gehört leider auch zum Mittelrhein Tal dazu. Aber spätestens an der Park ähnlichen Fußgänger Promenade am Flussufer oder am Marktplatz in der Altstadt hat man den Lärm vergessen.

Schloss Philippsburg

Am südlichen Ende der Stadt läuft man durch einen fast unscheinbaren Torbogen - das Schloss Philippsburg in Braubach. Oft geschunden stehen heute nur noch die Rester der eins wehrhaften Anlage. In den noch existierenden Gebäuden befindet sich die deutsche Burgenverwaltung deren Hauptsitz standesgemäß oben auf der Marksburg ist.

Der hübsche Renaissancegarten ist frei zugänglich und gehört zur Route der Welterbe-Gärten im oberen Mittelrheintal.

Unser Tourfazit Braubach und die Marksburg