Schloss Sayn


TourTipp Mittelrhein

Schloss Sayn
Schloss Sayn

Sayn

Sayn ist ein Ortsteil von Bendorf (nördlich von Koblenz) und vor allem touristisch bekannt durch das Adelsgeschlecht Sayn-Wittgenstein. In dem Ort steht Burg- und Schloss Sayn, der Garten der Schmetterlinge der Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn, die ehemalige Abtei Sayn, der Wanderweg Rhein-Traumpfad Saynsteig und das Traumpfädchen Sayner Aussichten.

Ziemlich viele touristische Hotspots für ein kleines Dorf abseits des Rheintals denken wir uns, und auch wenn es nicht mehr zur Welterbe Region Mittelrheintal gehört, wollen wir wissen was es mit Sayn auf sich hat.

Von Koblenz fährt man rund 20 Minuten in das kleine Tal etwas abseits vom Rhein und so erkunden wir im März 2019 die Hochburg des deutschen Adelsgeschlechtes Sayn-Wittgenstein.

Vorbei an Schloss und Abtei fahren wir die Straße noch etwas bergauf und halten an einem Wanderparkplatz. Bei soviel touristischem Angebot fragte ich zwei junge Männer die grade die Winterreifen auf dem Parkplatz wechselten, was man denn hier gesehen haben muss…

Die ernüchternde Antwort …. „In Bendorf, mhh, eigentlich nichts.“  … nach kurzem zögern …. „vielleicht den Schmetterlingsgartan, der sei ganz nett ….“

Wir lassen uns nicht verunsichern und machten uns auf das Traumpfädchen „Sayner Aussichten“, die kurze Wanderung über 6 km führt an allen Hotspots vorbei.

Schloss Sayn

Burg Sayn

Die Burg stammt aus dem 12.Jahrhundert und war der Stammsitz der Grafen von Sayn bzw. später von Sayn-Wittgenstein. Das Gelände ist in Teilen frei zugänglich, in der Saison ist hier oben eine Burgschänke mit einer Terrasse mit dem Blick auf das Tal. Im Hauptgebäude hat das Standesamt Einzug erhalten, allerdings ist hier im März noch keine Saison und sowohl das Burghaupthaus wie auch die Schänke befinden sich noch im Winterschlaf.

Dafür ist es hier oben menschenleer und wir genießen die Ruhe mit einem nebligen Blick auf das Tal.

Burg Sayn

Schloss Sayn

Das Schloss basiert auf einem mittelalterlichen Burgmannshof, hier wohnte zunächst der niedrigere Adel. Ab 1848 wurde es zum Schloss umgebaut.
Im zweitem Weltkrieg wurde es stark beschädigt und verfiel in den nachfolgenden Jahren zur Ruine.  Ab 1990 erfolgte die Planung des Neuaufbaus der erst im Jahre 2000 abgeschlossen wurde. So richtig alt ist hier also - bis auf die Grundmauern - wirklich nichts.

Im Schloss ist das Rheinische Eisenkunstguss Museum untergebracht. Hier wird die Erzgewinnung in der Grube Vierwinden dargestellt, wie auch Produkte der Königlich Preußischen Eisengießerei gezeigt. Darunter fallen gegossene Gebrauchsgegenstände, Möbel und Dekorationen, aber auch Kanonenteile.

Im Schloss befindet sich auch ein Restaurant, wir haben es nicht getestet, aber anderen Berichten nach soll es sich um gut bürgerliche Küche zu zivilen Preisen handeln.

Schloss Sayn

Garten der Schmetterlinge Sayn

Gegenüber vom Schloss befindet sich der Schlosspark und die Häuser des Gartens der Schmetterlinge. Exotischer Falter fliegen zwischen Orchideen, Tümpeln und kleinen Wasserfällen umher und setzten sich gerne auf die Haut der Besucher. Wer noch nie ein Schmetterlingshaus besucht hat, für den ist es hier eine willkommene Möglichkeit. 1997 wurde der Garten von der Fürstenfamilie Alexander und Gabriela zu Sayn-Wittgenstein-Sayn gegründet.
Eintritt (Stand 2019): 7,50 € Erwachsener, 5€ Kinder, Familienkarte 19,50€. Auch Kombitickets mit Schloss und Sayner Hütte erhältlich. Hunde dürfen nicht mitgeführt werden.

Schmetterlingsgarten Sayn

Abtei Sayn

Die Abtei Sayn wurde im Jahre 1200 von den Fürsten Sayn gestiftet. 1803 erfolgte im Rahmen der Säkularisation auch hier die Auflösung des Klosters und die Enteignung der Klostergüter. Seit dem dient die Kirche als Pfarrkirche von Sayn. Der Reliquienschrein im Altar zählt zu den bedeuteten Goldschmiedearbeiten im Hochmittelalter.

Traumpfädchen Sayner Aussichten

Der 6 km lange Spaziergang beginnt am Schloss oder Wanderparkplatz oberhalb der Burg und führt an den Sehenswürdigkeiten von Sayn vorbei. Teilweise nutzt er den Streckenverlauf des Saynsteig und des Rheinsteig.
Vom Schloss ist es ein kurzer Aufstieg bis zur Burg Sayn. Im Sommer lädt hier ein Biergarten zu einer ersten Rast ein. Der schmale Pfad führt ab der Burg malerisch durch einen Wald um das Tal. Immer wieder eröffnen sich schöne Ausblicke auf Burg, Abtei und Ort.
Am Kletterpark Sayn geht es zurück zum Ort und entlang der Abtei zum Schloss. Ob man nun ausserhalb des Ortes über die markierte Route läuft oder durch die schmalen Gassen ist Geschmacksache. Einige Fassaden im Ort sind mit hübschen großflächigen Schmetterlingen bemalt.

Vom Schloss geht es hinüber zum Schlosspark und dem Garten der Schmetterlingen. Der Weg ist durchgängig gut ausgeschildert, für Kinderwagen ungeeignet.

Rhein-Traumpfad Saynsteig

Der Saynsteig beginn ebenfalls am Schloss und folgt dem Traumpfädchen bis hinter die Burg. Ab hier müssen rund 150 Höhenmeter überwunden werden, in einer großen Schleife führt der Weg um Stromberg durch die Wälder. Im letzten Abschnitt trifft er noch einmal auf das Pfädchen, führt aber dann weiter durch die Höhenlagen am Limesturm vorbei nach Sayn.
Gut 15 km ist die Runde lang, insgesamt ca. 450 Höhenmeter. 5 bis 6 Stunden sollte man einplanen.

Sayn
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