TourTipp Elbe • November 2021

Glückstadt - Elbmarschen

Glückstadt ist ein hübsches Städtchen an der Elbe und liegt ungefähr auf der Hälfte zwischen Hamburg und Brunsbüttel. Geplant wurde die Stadt vom dänischem König im Jahre 1617 als Gegenstück zum Hamburger Hafen, der damals nicht zu seinem Reich gehörte. Nach anfänglicher Blüte verlief die Entwicklung aber anders als vom König Christian IV. gedacht - die „großen Pötte“ fahren heute die Elbe hinauf nach Hamburg während es in Glückstadt noch einen Sportboothafen gibt …

Von überregionaler Bedeutung ist nur noch die Elbfähre geblieben, deren Anleger rund 2 Kilometer nördlich des Zentrums liegt. Wer „große Pötte“ bestaunen will fährt lieber nach Wedel zur Schiffsbegrüßungsanlage - die langgezogene. „Rhinplate“ - eine Elbinsel - versperrt den Blick von Glückstadt auf die Fahrrinne der Elbe.

Dennoch ist Glückstadt ein liebevolles Örtchen in den Elbmarschen. Um den alten Hafen sind hübsch restaurierte Häuser, eine Bar lädt am Hafenkopf mit ihren Strandkörben zum verweilen ein. Gegenüber dem Hafenbecken steht das imposante Zucht- und Tollhaus das bis 1927 als Gefängnis benutzt wurde (Hinweisschilder zur Historie am Hafen).

Über ein großes Schott gelangt man neben dem Sperrwerk in den Außenhafen und nach einem kurzem Spaziergang bis an die Mole an der Elbe.

Vom Hafen-Kopf kommt man über die Straße „Am Fleht“ zum Marktplatz von dem die Straßen sternförmig abzweigen. Dort ist das historische Rathaus und die Stadtkirche. Vor dem Kirchenportal steht eine Büste des dänischen Stadtgründers König Christian IV. Die zentrale Straße „Am Fleet“ verläuft entlang dem alten Kanal. Einige historische Gebäude sind in dem Abschnitt noch zu sehen, so auch das Detlefsen Museum mit einer stadtgeschichtlichen Ausstellung.

Die Elbe genießen

Am Außenhafen zweigt rechts hinter dem ehemaligen Hafengebiet ein unscheinbarer Weg ab. Dies führt hoch zu einem Schafgitter und von dort hat man einen einmaligen Spaziergang entlang des Deiches bis zum Fähranleger (ca. 1,5 Kilometer). Man kann entweder direkt auf der Deichkrone durch die Schafherden laufen (Wiesenweg), oder landeinwärts den asphaltierten Weg nehmen. Mit etwas Glück hat noch die Fischbude am Fähranleger geöffnet. Die Runde an einem nebeligen Morgen umgeben von Schafen und Möwen, und man versteht warum die Menschen die Elbe lieben - einfach nur den Kopf freibekommen.

Die Elbfähre verbindet Glückstadt mit Wischhafen und ist die einzige Elbquerung zwischen dem Hamburger Elbtunnel und der Mündung in die Nordsee. Die recht großen Fähren fahren tagsüber im 30 Minuten Takt (2,5 € / 1 € p. Person, 6,50 € bis 10 € PKW je nach Fahrzeuglänge, Stand 11/2021).

Glücks-Routen

Die Elbmarschen um Glücksburg sind auch eine schöne Fahrradregion. Eine abwechslungsreiche Landschaft zwischen Elbe und Marschland, kleine Bauerndörfer und flaches Land sind die besten Voraussetzungen für lohnenswerte Ausflüge mit dem Fahrrad. Die Toren werden unter dem Slogan „Glücks-Routen“ touristisch vermarktet. Rad-Rundwege zwischen 18 und 36 Kilometer  stehen zur Auswahl. Besonders hübsch ist die 19 Kilometer lange Tour „Deichtörn“. Die Strecke führt von Kollmar entlang der Elbe nach Bielenberg und durch das Marschland zurück zum Ausgangspunkt.

Mehr Infos zu allen Touren findet Ihr auf der Webseite der Glück-Routen: gluecks-routen.de/radtouren/

In der Umgebung

Schiffsbegrüßungsanlage Wedel

Etwas aufwärts der Elbe steht in Wedel am Schulauer Fährhaus die Schiffsbegrüßungsanlage. Dort werden vom Willkomm Höft am Ufer der Elbe die Schiffe begrüßt. Über eine Lautsprecheranlage wird die jeweilige Nationalhymne des Landes abgespielt und der „Begrüßungskapitätn“ erzählt den Zuschauern Details zu dem Schiff. Das Spektakel findet täglich zwischen 11:30 Uhr und Sonnenuntergang statt. Am Elbufer ist eine große Aussichtsplattform  (zum Teil Überdacht), im Schulauer Fährhaus ist ein Restaurant mit Biergarten.

 

Nord-Ostsee-Kanal Brunsbüttel

Der Nord-Ostsee-Kanal ist die stärkste befahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Neben den imposanten Autobrücken die in über 40 Meter Höhe den Kanal queren sind die Kanalschleusen in Brunsbüttel sehenswert. Von den Aussichtspunkten hat man einen eindrucksvollen Blick auf die Schleusenkammern. Direkt am Kanal ist ein Parkplatz, in Brunsbüttel der Ausschilderung zu den Kanalschleusen folgen.

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