Helgoland

Helgoland wird gerne als einzige deutsche Hochseeinsel bezeichnet  und ist für die außergewöhnlichen Vogelkolonien und seine schroffen Felsen bekannt. Die winzige Insel mit bewegtem Schicksal liegt rund 45 Kilometer vor Wangerooge in der offenen Ostsee - bis Cuxhaven oder Büsum sind es rund 60 Kilometer.

Die Insel ist auto- und fahrradfrei, Personenfähren fahren ab Büsum, Hamburg mit Zwischenstopp Cuxhafen und Bremerhafen. Eine der schnellsten Verbindungen ist die mit dem eigens dafür gebauten Katamaran „Halunder Jet“  ab Cuxhaven (ca. 1:15 Minuten). Der Katamaran legt direkt am Kai Helgolands an, das Ausbooten über kleine Fischerboote auf offener See entfällt. Für Besucher mit Kinderwagen oder Hunde ist das die einfachere Variante.

Der Aufenthalt auf Helgoland beträgt etwa 3,5 bis 4,5 Stunden, je nach Fahrplan der Boote. Die Zeit ist in der Regel ausreichend um einmal um die Insel zu laufen, etwas Essen zu gehen und durch die Dutyfree Shops zu stöbern.

Helgoland: Unter- und Oberland

Die Personenfähren legen unten am recht großen Hafen an und wenigen Schritten ist man im „Unterland“. Dort stehen die bekannten bunten Holzhäuser -  eines der Postkartenmotive Helgolands. Dutyfreeshops, Hotels und Restaurants liegen an der Uferpromenade an deren Ende das Kurhaus steht. Von hier fährt auch eine kleine Fähre zur gegenüberliegenden Düne. Die Düne war ursprünglich ein Teil Helgolands, die Neujahrsflut 1721 zerbrach die Insel. Auf der Düne gibt es zwei Bungalowparks und vor allem einen riesigen Sandstrand der fast das komplette Eiland umschließt.

Zum „Oberland“ gelangt man über 182 Stufen oder man nutzt den Aufzug neben dem Kurhaus gegen eine geringe Gebühr. Das Oberland hat dörflichen Charakter mit charmanten Gassen im Zentrum. Neben vielen Gästehäusern gibt es hier Restaurants und ein paar Geschäfte. Hält man sich am Fahrstuhlausgang links gelangt man über die Straße „Am Falm“ mit schönen Ausblicken auf das Unterland zum Klippenrandweg und dem Leuchtturm.

Klippenrandweg auf Helgoland

Der Klippenrandweg ist ein 3 Kilometer langer Rundweg der vom Oberland bis an die Nordspitze Helgolands zur Langen Anna und dem Lummerfelsen führt. Auch bei dem zeitlich begrenzten Aufenthalt durch den Fährfahrplan ist der Klippenrandweg problemlos machbar und ein unbedingtes muss auf Helgoland.

Hoch oben über den Klippen geht es vorbei am Leuchtturm zu den Brutstätten der Basstölpel. Die recht großen Basstölpel brüten erst seit 1991 wieder auf der Insel und damit einmalig in Deutschland. Am Lummerfelsen brüten die Vögel wenige Meter hinter dem Wegesrand und lassen sich durch die zahlreichen Besucher kaum aus der Ruhe bringen.  Ein absolut beeindruckendes Spektakel, alleine dafür hat sich unsere Tour nach Helgoland schon gelohnt.

Vom Lummerfelsen hat man einen schöne Aussicht auf die Lange Anna - eine 47 Meter hohe freistehende Sandsteinsäule an der Nordspitze Helgolands.

Der Klippenrandweg führt nun über Wiesen an der Ostseite zurück nach Oberland, vorbei an einem Krater einer 5.000 Kilogramm Bombe.

Man erreicht die Kirche St. Nicolai im Oberland, davor der Eingang zum Luftschutzbunker (kann besichtigt werden) und gegenüber der Maulbeerbaum der sämtliche Zerstörung überlebt hat.

Basstölpelkolonien auf Helgoland

Helgoland - die Geschichte der Insel

Helgoland hat eine bewegte Geschichte, kurzeitig zu Dänemark gehörend, dann über Jahrzehnte  britische Kronkolonie und 1890 endgültig dem Deutschen Reich zugeschlagen.

Unter den Nationalsozialisten wurde die Insel zu einer militärischen Festung ausgebaut deren strategische Bedeutung aber schon bald durch die aufkommende Flugzeugtechnik verloren ging. Rund 13 Kilometer lange Tunnelanlagen wurde auf dem winzigen Eiland gebaut.

Mitte April 1945 - 3 Wochen vor der Kapitulation - wurde Helgoland von 1.000 Flugzeugen angegriffen, rund 7.000 Bombe wurde abgeworfen. Die Insel war danach nicht mehr bewohnbar und die 2.500 Helgoländer wurden auf das Festland evakuiert.

Im April 1947 wurde die Bunkeranlagen durch eine der größten nichtnuklearen Sprengungen von den Engländern zerstört, damals nahm man einen kompletten Untergang der Insel in kauf. Die Insel diente danach als Übungsgebiet der englischen Luftwaffe und wurde erst 1952 an die Bundesrepublik zurück gegeben.

Die Helgoländer konnten auf ihre Insel zurück und es begannen Jahre des Wiederaufbaus. In dieser Zeit wurde auch das Farbspektrum für die Häuser festgelegt - 13 zarte Farben für das Oberland kräftigere Farben für das Unterland - heute noch gut an den Hummerbuden zu sehen.

Helgoland - Anreise

Preise:
Ab ca. 55 Euro mit dem Schiff oder ab ca. 75 Euro mit dem Katamaran. Teilweise fahren die Boote nur während der Saison und nicht bei hohem Wellengang. Die schnellste Verbindung ist der Holunder Jet ab Cuxhaven: 1 Stunde 15 Minuten.  Die Boote fahren nur 1 mal täglich, wer zu spät in Helgoland am Hafen ist muss übernachten.

ab Cuxhaven / Hamburg
Der Katamaran Holunder Jet startet in Hamburg mit Zwischenstopp in Cuxhaven.  Fahrzeit Hamburg Helgoland ca. 3,5 Stunden. Ab Cuxhaven 1:15 h.

ab Büsum
Entweder mit dem Katamaran oder Schiff (1 3/4 bzw 2,5 Stunden)

Weitere Verbindungen bestehen ab Sylt (Hafen Hörnum), Bremerhaven und Hooksiel.