TourTipp Schleswig-Holstein • April 2020

Nationalpark Schleswig Holsteinisches Wattenmeer

Deutschlands größter Nationalpark zwischen Dänemark und Elbmündung.

Wenn ich an Wattenmeer und Nationalpark denke, habe ich sofort die Bilder endlos großer Schlick- und Watt Ufern an den Küsten vor Augen, Verbotsschilder an Deichen, Kassenhäuschen an den raren Stränden.

Andere Nationalparks können da mit großartiger Kulisse aufwarten, egal ob die Berchtesgadener Bergwelt, die endlosen Wälder und Seen an der Müritz oder bizarren Felsformationen im Elbsandsteingebirge.

Auf die Nationalparks Wattenmeer muss man sich stärker einlassen als andere Gebiete die allein mit ihrem Panorama blenden. Die Schätze liegen an der Nordseeküste mehr im verborgen - und mit meine ich nicht die Wattwürmer deren Spuren bei Ebbe allgegenwärtig sind.

Aber Seehunde und Robben zum Beispiel - die sich auf den Sandbänken vor der Küste in der Sonne wälzen. Fast überall werden Touren mit kleinen Booten zu der inzwischen wieder großen Population der Tiere angeboten.

Oder die riesigen Vogelschwärme auf den Salzwiesen. Über 2 Millionen Zugvögel machen Rast im Schleswig Holsteinischem Wattenmeer. Dazu eine Tour zu einer der Halligen oder eine geführte Wattwanderung. Es gibt genügend eindrucksvolle Naturerlebnisse auch an der Küste, wenn auch manchmal erst auf den zweiten Blick.

Wir waren nun mehrfach in den Nationalparks der Nordseeküste und je mehr wir dort erleben, um so länger wird unsere Bucket Liste mit dem was wir noch vorhaben.

 

Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer

Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer erstreckt sich von der dänischen Grenze im Norden bis zur Elbmündung im Süden. Die Inseln Sylt, Amrum, Föhr, Pellworm und ein paar Hallige gehören nicht zum Nationalpark.

Mit 4.400 Quadratkilometer ist der Nationalpark Schleswig Holstein der Größte der drei Wattenmeer Nationalparks in Deutschland (Niedersachsen ca. 3.500, Hamburg knapp 140 Quadratkilometer) und gleichzeitig der größte Nationalpark Deutschlands.

Rund 3.200 verschiedene Tierarten leben im Nationalpark und 2 Millionen Zugvögel machen in dem Schutzgebiet Rast auf ihrer Reise.

 

Nationalpark, Weltnaturerbe, Biosphärenreservat … was denn jetzt?

Der deutsche Anteil am Wattenmeer der Nordseeküste ist in drei Nationalparks unterteilt. Die Bundesländer Niedersachen, Hamburg und Schleswig Holstein grenzen an die Nordsee und haben entsprechend eigene Nationalparks gegründet. Es gibt also nicht den einen „Nationalpark Wattenmeer“  in Deutschland sondern gleich drei. Das Gebiet der Nationalparks beginnt dabei direkt hinter dem Deich und umschließt Teile der vorgelagerten Ost- und Nordfriesischen Inseln.

Das „Weltnaturerbe Wattenmeer“ beschränkt sich nicht nur auf die deutsche Nordseeküste, sondern da zu zählt auch das Niederländische und Dänische Wattenmeer. Seit 2014 sind die Gebiete alle drei Anrainerstaaten im Weltnaturerbe vereint.

Die Biosphärenreservate sind in der Fläche deutlich größer als die Nationalparks. Sie umschließen auch zum Beispiel die Salzwiesen vor den Deichen und schützenswerte Flächen im Inland. Während die Natur in den Nationalparks sich selbst überlassen bleibt, wird das Biosphärenreservat nachhaltig unter Berücksichtigung von Kulturlandschaften entwickelt.

Schutzzonen

Die Zielsetzung aller Nationalparks ist eine ungestörte, sich selbst überlassende Natur und erst danach eine wissenschaftliche Beobachtung, Umweltbildung und sanfter Tourismus.

Der Nationalpark Schleswig Holsteinisches Wattenmeer ist in zwei Schutzzonen aufgeteilt. In Zone 1 herrscht absolutes Betretungsverbot, dies gilt auch für Wasserfahrzeuge aller Art ausserhalb der Fahrwasser bei Niedrigwasser.
Von diesem Betretungsverbot gibt es nur sehr wenige Ausnahmen, dazu gehören zum Beispiel die Krabbenfischer.

Zwischen Sylt und Föhr gibt es ein 125 km2 großes Sperrgebiet in Zone 1 das für alle Wasserfahrzeuge gesperrt ist. Ein Walschutzgebiet westlich von Sylt liegt zwar in Zone 2, ist aber dennoch gesperrt.

Grade Wassersportler sollten sich genau informieren welche Bereiche zu welcher Jahreszeit befahren werden dürfen.

Die Schutzzone 2 darf auf den Wegen betreten werden, auf Wiesen können Drachen steigen, Muscheln im Watt gesammelt werden. Hunde gehören in Nationalparks immer an die Leine. Mit Rücksicht auf die Natur und gesunden Menschenverstand steht dem Naturerlebnis des Wattenmeers in Zone 2 nichts entgegen.

Nationalpark Stationen

Das Nationalparkzentrum Multimar Wattforum in Tönning ist das größte Besucherzentrum des Nationalparks. Auf 3.000 Quadratmetern mit Shop und Restaurant wird der Lebensraum Wattenmeer  lebendig dem Besucher näher gebracht. Highlight ist ein echtes Skelett eines Pottwals und ein riesiges Meerwasser Aquarium.

Im Gegensatz zu den meisten kostenlosen Ausstellungen in den kleineren Nationalpark Häusern ist der Eintritt zum Multimar Wattform recht teuer: Erwachsene 9 €, Kinder 6 €, Familienkarte: 25 €.


Nationalpark Häuser
Die Nationalpark Häuser bieten eine meist kostenlose Ausstellung zu einem Theam aus dem Nationalpark an und sind eine gute Anlaufstelle für diejenigen, die weitere Infos für eigene Touren benötigen.

Nationalpark Häuser findet ihr in:
Amrum, Hooge (Hallig), Hörnum, Husum, List/Sylt, Nordstrand, Pellworm, St.-Peter-Ording, Wyk


Nationalpark Stationen
Die kleineren Stationen haben meist nur ein begrenztes Ausstellungsangebot, beiden aber genauso wie die Häuser jede Menge Informationen zur umliegenden Natur.
Nationalpark Stationen findet ihr in:
Braderup / Sylt, Friedrichskoog, Katinger Watt, Langeneß (Hallig), Leuchtturm Westerhever, Meldorf, Niebüll, Schlüttsiel

Andere Angebote
Naturzentrum Bredstedt
Westküstenpark  St.-Peter-Ording
Seehundstation Freidrichskoog
Steinzeitpark Dithmarschen in Albersdorf

Eine Übersicht aller Einrichtungen mit den jeweiligen Angeboten findet ihr hier:
https://www.nationalpark-wattenmeer.de/sh/urlaub/informations-einrichtungen

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