Rysum

Rysum ist ein malerisches Rundwarftendorf. Das Dorf wurde auf einem künstlich angelegtem Hügel gebaut, der 6 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Diese im Durchmesser 400 Meter große „Warft“ sollte in früheren Zeiten - als es noch keine Deiche gab - vor Hochwasser schützen. Das dies nicht immer gelang zeigt die wechselhafte Geschichte des Ortes.

Heute ist Rysum immer noch als Runddorf erhalten. Die Windmühle aus dem Jahre 1895 sowie die Kirche in der Mitte der Warft sind die Wahrzeichen des Ortes.

Rysum gehört wie Pilsum und Gretsiel zur Gemeinde Krumhörn im südwesten Ostfrieslands. Greetsiel ist rund 18 km entfernt, nach Emden sind es 15 km.

Ein Spaziergang durch das malerische Dorf mit seinen hübsch gepflegten Vorgärten zur Kirche und Mühle versetzt den Besucher in alte Zeiten.

Sehenswürdigkeiten in Rysum

Von der Ringstraße zweigen kleine „Lohnen“ (Wege) sternförmig zur Mittelpunkt des Ortes ab, verlaufen kann man sich hier eigentlich nicht. Die Zeit scheint in den schmalen Gassen einfach stehen geblieben zu sein - alte Bauernhäuser und  traditionelle friesische Wohnhäuser mit liebevoll gestalteten Vorgärten wechseln sich ab und bilden ein romantisches Dorf-Ensemble.

Rysum zählt zu recht als die am besten erhaltene Warft im norddeutschen Küstenbereich.

Die Kirche von Rysum

Im Zentrum des Dorfes liegt die Kirche mit einem besonderen Juwel. Die recht unscheinbar wirkende Backstein Kirche aus dem 15. Jahrhundert beherbergt die älteste noch bespielbare Orgel Nordeuropas. Nach der Dorfchronik wurde die Orgel 1457 mit Kühen bezahlt und über den zugefrorenen Dollart aus Groningen geliefert.

Der Innenraum der Kirche ist recht schlicht - kein Vergleich zu den katholischen Prunkbauten - aber durch die typisch ostfriesische Farbgebung und den großen Fenstern lichtdurchflutet und einladend.

Die Historische Mühle in Rysum

Nur ein paar Schritte weiter steht die Mühle von Rysum. Bereits vor 500 Jahren wird in Rysum die erste Mühle erwähnt. 1895 wurde ein Vorläufer am heutigen Standort errichtet, der nach einem Brand 1921 als dreistöckiger Galerieholländer wieder aufgebaut wurde. Ab den 60er Jahren verfiel die Mühle zusehends, Teile werden abgebaut so das nur noch der achteckige Backsteinbau übrig blieb. Erst ab 1991 wurde mit dem Wiederaufbau begonnen und die Mühle 1995 fertig gestellt.

Die Mühle kann besichtigt werden, von der Galerie hat man einen herrlichen Ausblick über die ostfriesische Landschaft. In der Mühle ist ein kleines Mühlenmuseum. Gleich daneben ist das Mühlencafé mit Terrasse.

Rysumer Fuhrmannshof

Im denkmalgeschützter Gulfhof aus dem Jahre 1768 finden Klavierkonzerte mit international bekannten Künstler statt. Unter der Reihe "Weltklassik am Klavier“ ist jeweils am letzten Samstag im Monat ein Konzert in der alten Scheune des Fuhrmannshof.

In der Umgebung von Rysum - Siel- und Schöpfwerk Knock

Rund ein Drittel des nordwestlichen Ostfrieslands liegt tiefer als der Meeresspiegel und muss entwässert werden. Über das Siel- und Schöpfwerk Knock werden 35.000 Hektar Land entwässert. Die binnenseitigen Wasserstände liegen dabei je nach Jahreszeit 1,27 bis 1,4 m tiefer als der NormalNull Meeresspiegel.

Über Kanäle (Tiefs) wird das land entwässert und sammelt sich über das Knockte Tief im Mahlbusen vor dem Sielwerk. Bei Ebbe können die Toren geöffnet werden und das Wasser fließt in das Meer ab. Da dies nur zu hälfte ausreicht um das Niederschlagswasser abzuführen stehen zusätzlich im Schöpfwerk Knock noch 4 Pumpen mit jeweils einer Förderleitung von 15.000 Liter pro Sekunde zur Verfügung. Die Anlage wurde 1968/69 errichtet und war damals das größte Siel- und Schöpfwerk Europas.

Etwas weiter der Küste entlang kommt man zu einem größerem Industriekomplex direkt an der Küste - das Gaswerk vom Betreiber Gassco.  Hier enden die Gaspipelines aus Norwegen. Rund 30 Prozent des deutschen Erdgasverbrauchs wird über die Anlage umgeschlagen.

Informationen zum („Ottos“) Leuchtturm Pilsum und dem Hafenort Greetsiel finget ihr hier:
Tourenvorschläge Ostfriesland: Greetsiel und Pilsum.