Das Rote Moor


TourTipp Rhön

Rotes Moor
Rotes Moor

Das Rote Moor erstreckt sich über 50 Hektar und ist damit etwas kleiner als das nur 8 Kilometer entfernte Schwarze Moor. Entlang des Roten Moores führt ein 3,5 Kilometer langer Moorpfad über einen Bohlenweg zu einem Aussichtsturm und wieder zurück zum Parkplatz. Die 18 Kilometer lange Wanderung Extratour „Rotes Moor“ umrundet einmal das komplette Hochmoor.

Im Roten Moor wurde über 175 Jahre Torf abgebaut. Das Moor wird zwar seit vielen Jahren renaturiert, die eigentliche intakte Moorfläche beträgt allerdings nur 5 Hektar.

 

Anfahrt und Parken
Das Rote Moor liegt direkt an der B 278 zwischen Wüstensachsen und Bischofsheim an der Rhön.
Wanderparkplatz Haus am Roten Moor, Mosbach 41b, 36129 Gersfeld. Der Rundweg beginnt auf der andern Seite der Bundesstraße.

Rotes Moor
Rotes Moor

Geschichte des Roten Moors

Das Rote Moor besteht aus den Teilflächen Großes- und Kleines Moor, die heute durch die Bundesstraße getrennt sind. Es gibt hier keine Moorleichen oder Moorgespenster, dafür eine wechselhafte Geschichte über die Verwendung von Torf in den letzten Jahrhunderten. Am Rande des Kleinen Moors (östlich der B 278) liegt die Gedenkstätte Moordorf mit den kaum noch sichtbaren Ruinen der Torffabrik.

Der erste Torfabbau im kleinen Roten Moor begann Ende des 18. Jahrhunderts. Zunächst wurde der Torf mühselig von Hand gestochen und die getrockneten Ziegel getrocknet und als Brennstoff verwendet. Erst später wurden Teile des Torfes an die Moorbäder in Bayern und Hessen geliefert. Ende des 19. Jahrhunderts entstand eine Düngetorffabrik am Rande des Moors.

Rund zwei Drittel des kleinen Roten Moores wurden bis Ende des 19. Jahrhunderts abgetorft.

Ab 1886 wurde das große Moor für den Torfabbau verpachtet. Erfahrene Torfstecher aus Norddeutschland entwässerten das Moor, um 1930 wurde eine Feldbahn zum Abtransport des Torfes gebaut. Zunächst hatte man den Torf noch mit dem Spaten gestochen, ab 1960 kamen Greifbagger zum Einsatz. Erst 1984 wurde der Torfabbau eingestellt. Insgesamt wurden so etwa 700 tsd Kubikmeter Torf abgebaut.

1979 wurde das Gebiet trotz noch laufendem Torfabbau unter Naturschutz gestellt. Durch einen künstlichen Damm im Süden wurde das Gelände wieder vernässt und der zwischenzeitlich gewachsene Fichtenwald abgeholzt. Etwa alle 5 Jahre müssen nachwachsene Büsche und Bäume entfernt werden, bis das Moor wieder seinen ursprünglichen Zustand erreicht.

Moores am Roten Moor
Rotes Moor

Über den Bohlenweg am Roten Moor

Es ist Anfang November. Das „Haus am Roten Moor“ hat geschlossen, nur wenige Wanderer verirren sich in dieser Jahreszeit zum Roten Moor. Wir entscheiden und für die „kleine Runde“ – den 3,5 Kilometer langen Bohlenweg.

Auf der gegenüberliegend Seite der Landstraße ist der Rundweg ausgeschildert, Wanderkarten und GPS Gerät können wir im Rucksack lassen. Nach rund 300 Metern stehen wir schon am Moorsee und haben einen ersten Ausblick auf das Rote Moor.

Nur wenige Schritte weiter beginnt der Bohlenweg. Um uns herum ist zwar das Hochmoor, allerdings in diesem Teil noch stark mit Birken bewaldet. Wollgras am Rand des Steges ist zwar ein guter Indikator das der Boden hier ziemlich sumpfig sein muss, aber so echtes Moorfeeling kommt hier nicht auf.

Mit etwas Glück sonnt sich hier vielleicht an warmen Tagen eine Ringelnatter auf dem Holzsteg, aber viel mehr ist hier nicht zu sehen. Keine gluckernde Tümpel am Wegesrand, auch keine Aussicht auf das Moorgebiet.

Das ist etwas Schade, aber mit zunehmender Renaturierung verschwindet vielleicht auch irgendwann mal wieder der Birkenbestand.

Rotes Moor

Der Aussichtspunkt am Roten Moor

Nach ca. einem Kilometer auf dem Bohlenweg erreichen wir den Aussichtsturm am Roten Moor. Der Blick ist frei über die Moorlandschaft, deutlich sind am Rande die alten Abtorfgrenzen zu erkennen.

Irgendwann sind hier vielleicht wieder Birkhühner zu sehen. Diese Tiere brauchen die Moore und offene Heideflächen. 2014 gab es grade noch 25 Tiere, über Auswilderungen schwedische Birkhühner wird für die Rhön eine Population von 100 Tieren angestrebt. Noch ein langer Weg, denn auch die Schutzgebiete müssen dafür in der Fläche verfünffacht werden… Und auch Jeder muss sich selber Fragen: Muss mein Hund unbedingt im Naturschutzgebiet frei laufen? Brauche ich wirklich diese Drohnen Aufnahme? Ist der Weg so langweilig das ich rücksichtslos quer durch die Pampa laufen muss?

In den Morgen- und Abendstunden kann man aber Rotfuchs und Kiebitz beobachten, dazu einige Greifvögel in der Luft.

Aussichtsturm Rotes Moor
Rotes Moor

Rückweg zum Haus Rotes Moor

Am Aussichtsturm zweigt der Bohlenweg nach links für ein paar Meter ab, dann haben wir wieder festen Boden unter den Schuhen. Nach ca. 150 Metern erreichen wir einen breiten Waldweg und biegen links Richtung Parkplatz ab.

Fast einen Kilometer laufen wir diesen Weg, dann erreichen wir eine große Picknickstelle im Wald. Der Himmel ist inzwischen aufgehellt, und wir machen eine kurze Pause bevor es vom Hauptweg links zum Parkplatz zurück geht.

Rotes Moor
Rotes Moor

Unser Tourfazit Rotes Moor

Wer sich zwischen Roten-  und Schwarzem Moor entscheiden muss, dem empfehle ich auf jeden Fall das schwarze Moor.  Der Bohlenweg dort ist interessanter, näher am Moor und abwechslungsreicher. Für Tierbeobachtungen ist sicherlich der Aussichtspunkt am Roten Moor die bessere Wahl. Der Turm steht direkt an der Moorfläche, mit Fernglas oder Teleobjektiv sind in den ruhigen Morgen- oder Abendstunden einige Tiere zu entdecken.

Bisher hat noch niemand einen Kommentar verfasst.

Dein Kommentar

Mit dem Wohnmobil durch die Rhön

10 Tage unterwegs in der Rhön - unser Reisebericht.

 mehr lesen