TourTipp Rügen • September 2018

Nationalpark Jasmund

Unterwegs auf dem Hochuferweg

Der Nationalpark Jasmund auf Rügen ist mit rund 3.000 ha Deutschlands kleinster Nationalpark und wurde 1990 eingerichtet. Die markante Kreideküste wurde bereits 1926 unter Schutz gestellt, um weiteren Kreideabbau zu verhindern. Ein Teilgebiet des Nationalparks umfasst einen Buchenwald, der zum UNESCO Naturerbe „Alte Buchenwälder in Europa“ gehört.

Der bekannteste Punkt der Kreideküste ist sicher sich der Königsstuhl, ein 118m hoher Kreidefelsen an dem auch das Besucherzentrum des Nationalparks liegt, Rund 300 Tod Besucher stehen jährlich auf dem Felsen - der Achtung, die bessere Aussicht ist die Victoria Sicht, etwas nördlich vom Königsstuhl.

Es brechen immer wieder größere Bereiche der Küste ab, die Absperrungen sollte man ernst nehmen. 2005 wurden bei einem großem Uferabbruch die Wissower Klinken zerstört. Der Kreideabbruch ist ein fortwährender natürliches Prozess durch die Meeresbrandung und Verwitterung des weichen Gesteins.

Nationalparkzentrum Königsstuhl

Das Nationalparkzentrum liegt an der Straße von Sassnitz in nördlicher Richtung nach Lohme. Vom Parkplatz in Hagen fahren Shuttlebusse direkt bis zum Zentrum. Der Besuch des Geländes kostet 9,50 € Eintritt (Familienkarte 20 €), was für Wanderer etwas ärgerlich ist, da das Café von außerhalb nicht zugänglich ist. Im Eintritt enthalten sind Erlebnisausstellungen, Kurzfilme und natürlich der Blick vom Königsstuhl.

Von Besucherzentrum führt keine Treppe mehr an das Ufer. Der Abstieg von der Stubbenkammer zum Meer ist bei einem Kreideabbruch zerstört worden und wird auch nicht mehr aufgebaut.

Der Hochuferweg

Der Hochuferweg im Nationalpark Jasmund gehört zweifelsfrei zu den schönsten Wanderwegen Deutschlands.

Entlang des Weges sind immer wieder grandiose Aussichten auf die Steilküste, der Weg selbst führt durch die Wälder und Täler als Naturpfad und teils über längere Treppenabschnitte. Das trotz eindeutiger Sperrung für Radfahrer immer noch Mountainbiker auf dem Weg unterwegs sind, lässt einen nur kopfschüttelnd zurück. Müssen wir wirklich mit ansehen, das durch die Uneinsichtigkeit Einzelner auch die letzten Rückzugsorte der Natur komplett gesperrt werden?

Für den rund knapp 10 km langen Abschnitt zwischen Nationalparkzentrum Königsstuhl und Sassnitz lasst ihr am besten den Wagen auf dem Nationalpark Parkplatz in Sassnitz stehen. Ab hier ist eine regelmäßige Busverbindung zum Parkplatz Hagen, von dort fahren Shuttlebusse zum Nationalparkzentrum. Das einfache Busticket enthält auch den Shuttlebus, es kann auch ein Kombiticket inkl. Eintritt zum Nationalparkzentrum erworben werden.

Königsstuhl und Wanderweg sind sehr beliebt, wir haben den ersten Bus am Morgen genommen. Ca. 20 Minuten dauert die Busfahrt bis zum Königsstuhl.

Hier zweigt der Wanderweg rechts vor dem Eingang ab, das ganze Gelände inkl. Aussichtsplattform zählt zum Nationalparkzentrum und ist nur mit Eintritt besuchbar.

Nach 500 Metern erreicht man die Victoria Sicht mit einem schönen Blick auf den Königsstuhl.

 

Der Weg führt weiter entlang der Küste, die tief eingegrabenen Bachläufe werden über Treppen und Stege überwunden. Der Wald gehört in diesem Abschnitt zu dem UNESCO Weltnaturerbe alte Buchenwälder. Damit gehört der Wald zu den 63 Schutzgebieten in 10 europäischen Ländern. In Deutschland zählen neben Jasmund noch die Gebiete Serrahn (Nationalpark Müritz), Grumsin, Kellerwald und Hainich.

Wer sich mehr für die geschützten Buchenwälder in Deutschland interessiert: es gibt eine kostenlose App "Weltnaturerbe Buchenwälder", mit Hintergrundinfos, Bilder und Tourenvorschlägen aller deutschen Schutzgebiete.

Nach rund 2/3 der Wegstrecke liegt wenige Meter abseits der Küste das Welterbeforum. Schöne Picknickplätze, eine kleine Cafeteria und eine Ausstellung über den Buchenwald laden zur Rast ein.

Kurz vor Sassnitz besteht nochmal die Möglichkeit des Abstiegs zur Küste. An dieser Stelle haben wir den Hochuferweg verlassen, von der Küste bietet sich nochmal eine andere Perspektive auf die Kreidefelsen.

Ich würde den Hochuferweg aber nicht vorher verlassen, da der Weg entlang der Küste über große Kiesel recht beschwerlich ist.

Kurz darauf erreicht man Sassnitz und wandert durch den Ort zum Parkplatz zurück. Auf wenn die Strecke nur 10 km lang ist, haben wir mit Pausen, Fotos und Rast am Welterbeforum gute 4 Stunden benötigt.

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