TourTipp Sächsische Schweiz

Dresden

Ein Altstadtspaziergang durch Dresden.

Über Dresden wird soviel geschrieben, das füllt wahrscheinlich ganze Bücherwände. Deshalb will ich hier gar nicht mit historischen Details langweilen, wir lesen so etwas meist in den Reiseführern vor Ort, aber dazu später noch ein Tipp.

Das ich die Landeshauptstadt Sachsens unter der Sächsischen Schweiz erwähne hat zwei Gründe.
Ein Besuch Dresdens kann man wunderbar mit einem Abstecher in die Sächsische Schweiz verbinden. Wer es gemütlich mag, nimmt einfach ein Schiff der Sächsischen Dampfschifffahrt und fährt die Elbe hinauf bis Rathen an der Bastei.
Zum anderen fährt durch das Elbtal eine S-Bahn von Dresden bis Bad Schandau. Wenn man Urlaub in der Sächsischen Schweiz macht, ist eine Tour nach Dresden mit der Bahn eine entspannte Tagestour.  Der Dresdner Bahnhof liegt ziemlich im Zentrum, man läuft ca. ein Kilometer durch die Seevorstadt bis zur Frauenkirche.

Die Touristen Information liegt neben der Frauenkirche, leider gibt es keinen kostenlosen Flyer für einen Stadtrundgang. Die Dresden App ist nach den Online-Kritiken auch nicht wirklich gut, daher mein Tipp: „Dresden an Einem Tag“ - das ist ein kleines Büchlein (6 Euro) das einen kompletten Stadtrundgang mit 49 Sehenswürdigkeiten Dresden beschreibt. Den Reiseführer gibt es im Buchhandel, aber auch an der Touristen Information vor Ort.

Wir waren zwei Tage in Dresden und sind danach weiter in die sächsische Schweiz gefahren. Da wir mit Hund unterwegs sind, kommen die Museen für uns sowieso nicht in Betracht, damit hatten wir genug Zeit die Stadt zu erkunden.

Unsere Stadttour durch Dresden

Wir kommen am Nachmittag in Dresden an, es ist hochsommerlich heiß und in der Stadt staut sich die Hitze. Vor zwei Stunden waren wir noch im Stausee Bautzen schwimmen und ich frage mich als wir durch die Stadt fahren, ob Dresden bei dem Wetter eine gute Entscheidung war.

Auf dem Parkplatz am Wiesentor ist noch etwas frei, das ist keiner Parkplatz im Zentrum auf dem wir mit dem Wohnmobil übernachten dürfen. Nicht wirklich schön und etwas eng, dafür schattig unter Bäumen und die Dresdener Altstadt liegt genau gegenüber an der Elbe.

Allein schon das Panorama von den Elbwiesen auf die Stadt ist beeindruckend. Wir laufen über die Carolabrücke in die Altstadt, vorbei an der Brühlschen Terrasse und stehen dann schon vor der Frauenkirche.

Diese Ansammlung von historischen Gebäuden auf engstem Raum hätten wir so nicht erwartet. Ich muss lange zurück denken bis mir ein ähnliches Stadtbild in den Sinn kommt. Wahrscheinlich tatsächlich Florenz, nicht um sonst hat Dresden den Beinamen Elbflorenz. Wir laufen am Fürstenzug und Schloss vorbei und sind von den barocken Gebäuden etwas überfordert. Ohne Stadtführer ist es schier unmöglich die ganzen alten Gebäude einordnen zu können.

Am nächsten morgen ist nach einer Gassirunde über die Elbwiesen unser erster Anlaufpunkt auch die Touristen Information neben der Frauenkirche. Wir hatten am Abend gelesen, das es einen Reiseführer „Dresden in einem Tag“ gibt und hier werden wir fündig. Es gibt auch sonst wenig bis gar keine kostenlose Information über die Stadt, aber die 6 Euro sind gut investiert.

Im Schatten der Frauenkirche setzten wir uns in den Biergarten der Museumsgastronomie. Bei einem großem Milchkaffee haben wir das 60 seitige Büchlein über Dresden mit samt Stadtplan überflogen.  Das Heft beschreibt einen Rundweg durch die Altstadt und der Neustadt, vorbei an 35 Sehenswürdigkeiten - das ist unser Plan.

Unsere Tour durch Dresden startet am Altmarkt. Auf dem riesigem Platz steht im Dezember Deutschlands ältester Weihnachtsmarkt, heute sind hier kaum Menschen unterwegs. Einen Metallguss in den Pflastersteinen erinnert an die schwersten Stunden von Dresden. Bei den Luftangriffen im Jahr 1945 wurde ein Großteil der Stadt zerstört, fast 7.000 Leichen wurden in den Tagen danach auf dem Altmarkt verbrannt.

An der Nordseite des Altmarkts steht der riesige Kulturpalast. Über 100 Meter ist der Koloss aus Stahl und Glas breit. Im inneren ist die Stadtbibliothek und die Dresdner Philharmonie mit 1.800 Sitzplätzen untergebracht.  Die schweren Bronzetüren erzählen die Stadtgeschichte, um das große Mosaik „Der Weg der roten Fahne“ zu finden, müssen wir einmal den Kulti umrunden.

Über die Kreuzstraße laufen wir zur goldenen Rathauspforte und dort natürlich auch zum Bacchus vor dem Ratskeller. Auch wir berühren den linken Zeh der Statue, das soll soll Glück bringen.

Vorbei am Polizeipräsidium und Albertinum erreichen wir den Brühlschem Garten und die Terrasse. Unser Hund freut sich über etwas Wiese und wir machen Pause auf den Bänken mit Blick auf die Neustadt.

Vorbei an der Festung Dresden und der Kunstakademie stehen wir etwas später wieder vor der Frauenkirche. Die Warteschlange am Eingang ist überschaubar und während der eine von uns mit Hund draußen wartet und den Touristen in den Kutschen zuschaut,  ist der andere in der Kirche. Leider ist das fotografieren im Innenraum verboten auch wenn sich die wenigsten daran halten.
Die Warteschlange zum Aufstieg in die Kuppel ist deutlich länger un wir beschließen weiter zu laufen.

Der Fürstenzug mit seinen rund 25 Tausend Meißener Porzellanfliesen hatten wir heute morgen schon bestaunt, wir biegen links in den Stallhof ab. Der schöne Innenhof ist kaum besucht und gilt als ältester Turnierplatz der Welt.

Am Residenzschloss wird gebaut und vor der Semperoper erwartet uns eine Bretterwand. Der Zwinger ist dagegen fast frei von Baugerüsten. Wahrscheinlich braucht man mehrere Tage um Deutschlands schönster Barockanlage mit den Museen und Sammlungen komplett gesehen zu haben. Aber auch ohne ein Besuch der Museen ist  der Zwingers unglaublich eindrucksvoll. Warum man mitten auf dem Zwingerhof ein Ausstellungszelt aufgebaut hat bleibt uns ein Rätsel, damit werden die schönen Sichtachsen ziemlich verschandelt.

Über die historische Augustusbrücke laufen wir wieder zur Neustadt. Die Brücke wurde vom Hochwasser im Jahre 2013 stark beschädigt und ist derzeit eine einzige Baustelle. Direkt unterhalb der Brücke ist ein gemütlicher Biergarten. Am Nachmittag ist hier nichts los, nur eine Gruppe Radfahrer macht Pause. Wir holen uns ein Bier und etwas zu Essen und beenden mit Blick auf die Elbe und Dresden unsere Stadttour für heute.

Die Neustadt

Am nächsten Vormittag machen wir noch einen kleineren Rundgang durch die Neustadt. Ausgangspunkt ist das goldene Reiterstandbild am ende der Augustusbrücke. Über die Hauptstraße, eine breite Einkaufsstraße geht es zur Markthalle. Die Halle wurde bereits 1899 eröffnet, im Untergeschoss sind zahlreiche Läden.

Im Schatten der Dreikönigskirche finden wir eine Bar die bereits geöffnet hat und wir machen Pause bei einen großen Milchkaffee. Zurück zur Elbe geht es über die Königsstraße, edle Boutiquen und Geschäfte residieren in den hübsch restaurierten Gebäuden. Auch wenn sich die Straße als „Kö von Dresden“ nennt, ist kein Vergleich mit dem Original in Düsseldorf.

Vorbei am Japanischen Palais mit dem Vökerkundemuseum stehen wir wieder an der Elbe.  Vom Ufer aus hat man einen schönen Blick auf die Augustusbrücke und Altstadt, es ist der Canaletto Blick. Bernardo Belloto, genannt Canaletto, hat 1748 die Ansicht der Stadt von diesem Punkt gemalt. Das Bild hängt heute in der Gemäldegalerie Alte Meister im Zwinger.

Für uns endet damit die Tour durch Dresden. Wir haben genug Stadt gesehen und wollen raus in die Natur.  Bis nach Bad Schandau sind es nur 40 Kilometer, am Nachmittag sitzen wir schon vor dem Camper im schönem Kirnitzschtal.

Canaletto Blick Dresden

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