TourTipp Sächsische Schweiz

Die Krinitzschklamm

Die Krinitzsch entspringt im böhmischen Teil auf tschechischer Seite und mündet nach 38 Kilometern in Bad Schandau in die Elbe. Ein Teil des Bachlaufes bildet die deutsch/tschechische Grenze und ist der älteste Grenzfluss Europas. Bei Hinterhermsdorf ist die Krinitzsch durch Mühlenwehre aufgestaut und durch die eindrucksvolle Schlucht werden Kahnfahrten angeboten.

Der Teil gehört zu den schönsten Abschnitten des Nationalparks, die relativ einfache Tour ist daher aber leider auch oft überlaufen. Der Rundweg ist ca. 8 Kilometer lang, die Kahnfahrt durch die malerische Schlucht dauert etwa 30 Minuten.

 

Kahntour in der Krinitzschklamm

Ausgangspunkt ist der (kostenpflichtige) Großparkplatz Buchenparkhalle in Hinterhermsdorf. Von Bad Schandau führt die Straße entlang der Krinitzsch hoch bis Hinterhermsdorf, die Straßenbahn ab Bad Schandau endet vorher. Auf der Strecke verkehrt auch der Nationalpark Bus, so das man je nach Quartier den Ausgangspunkt auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichen kann.

Vom Parkplatz Buchenhalle führt ein gut ausgeschilderter Waldweg hinab zu Krinitzsch. Viel lohnenswerter ist allerdings der schmale Pfad der sich über Treppen entlang Felsformationen durch den Wald abwärts schlängelt. (Abzweig nach ein paar hundert Metern vom Hauptweg).
Nach einer guten halbe Stunde erreicht man die obere Schleuse mit der Rindenhütte.

Ab der Rindenhütte ist die Krinitzsch bis zur unteren Mühle auf rund 700 Metern durch eine enge Schlucht aufgestaut. Ein Fußweg verläuft etwas oberhalb, aber so richtig schön wird die Tour ab hier erst mit einem Kahn.

An schönen Sommertagen und vor allem am Wochenenden zu den Stoßzeiten können schonmal Wartezeiten auf den nächsten freien Kahn entstehen. Auf der rund 30 Minuten langen Bootsfahrt erzählt der Kahnführer Anekdoten und nützliches aus dem Tal, an den Steilwänden sind übermalte DDR Grenzzeichen zu erkennen - die Krinitzsch ist hier die natürliche Grenze zwischen Deutschland und Tschechien. (Kahnfahrt: Erwachsene 7 Euro, 1 Euro Ermäßigung mit Gästekarte, Stand 2020)

Die 30 Minuten sind viel zu schnell vor bei und von der Unteren Mühle hat man nochmal einen schönen Ausblick in die Schlucht.

 

Ab dem Ausstieg hat man zwei Wegalternativen zum Hermannseck, entweder die gemütliche Variante die über Treppen bergauf führt oder die „sportlichere“, deren Aufstieg durch eine Felsspalte mit Trittstufen besteht. Oben angekommen geht die gut ausgeschilderte Tour über breite Waldwege wieder zurück zum Parkplatz Buchenparkhalle.

Dort ist eine große Wanderhütte mit Biergarten die von Kaffee & Kuchen bis zu Deftigem leckeres zu zivilen Preisen anbietet.

Für die rund 8 Kilometer lange Runde sollte man ca. 3 Stunden einplanen, mit Wartezeiten auch länger.

Weifbergturm Hinterhermsdorf

Vom Biergarten der Wanderhütte ist der Aussichtsturm Weifbergturm am gegenüberliegendem Berg kaum zu übersehen. 32 Meter hoch ist der Turm, 173 Stufen müssen bis zur oberen Aussichtsplattform überwunden werden - noch eine schöne Herausforderung nach der recht kurzen Kahnrunde.

Rund 3 Kilometer lang ist der Weg vom Parkplatz Buchenhalle. Zunächst geht es abwärts entlang der Straße zum Parkplatz, im Ort folgt man den gelben Wanderzeichen oder ab dem Haus des Gastes den ausgeschilderten Weg, beide Routen führen zum Turm.

Unterhalb des Weifbergturms sind ein paar Picknickbänke und eine Schutzhütte, der Turm ist kostenlos zu besteigen. Auf den 10 Etagen sind Quiztafeln für Kinder, von oben hat man bei guter Sicht einen schönen Rundblick über den Nationalpark und bis in das Zittauer Gebirge.

Zurück folgt man entweder der Beschilderung nach Hinterhermsdorf oder geht den Weg direkt am Turm ein paar hundert Meter bergab und biegt am nächsten Abzweig links zurück nach Hinterhermsdorf ab.

Mit Turmbesichtigung sollte man ab dem Parkplatz Buchenparkhalle 2 Stunden einrechnen (130 Hm).

 

Unser Tour-Fazit

Wir haben die Kahntour und die kurze Wanderung zum Weifbergturm an einem Tag gemacht.  Das Wetter war trocken, aber zuvor hatte es stark geregnet - gut erkennbar auf den Fotos der braunen Krinitzsch. Durch das Wetter war an der Kahnstation nicht wirklich viel los, wir hatten keine Wartezeit.

Bei schönem Wetter und Wochenende wird in den Nachmittagsstunden deutlich mehr Betrieb sein und mit Wartezeiten ist zu rechnen. Trotzdem eine schöne und abwechslungsreiche Tour die beliebig verlängert werden kann. Die Kahnfahrt fanden wir mit 7 Euro überraschend günstig, unser Hund durfte gratis mitfahren.

Sicherlich ist die Tour kein Geheimtipp, aber dennoch ein lohnenswertes Ziel im Nationalpark Sächsische Schweiz.

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