TourTipp Sächsische Schweiz

Das Felsenlabyrinth bei Langenhennersdorf

Nur rund 5 Kilometer von der Festung Königstein liegt versteckt in einem Wald das Felsenlabyrinth. Das 3,5 Hektar große Gelände unweit vom Bernhardstein ist aber längst kein Geheimtipp mehr, sondern ein beliebtes Ausflugsziel nicht nur für Familien.

Mitten im Wald liegt dort eine zerklüftete Sandsteinformation die selten eine Höhe von 15 Metern erreicht,  aber in der sich im Laufe der Zeit durch die natürlich Erosion Spalten und Durchgänge gebildet haben, die in den Felsen ein wahrhaftes Labyrinth aus Gängen und Überhängen geschaffen haben.

Verlaufen kann sich hier niemand, seit 1910 ist ein Rundweg mit Zahlen markiert der über enge Felsspalten, Höhlen und Leitern durch das Gelände führt. Aber Vorsicht, manche Wege sind so eng das kaum ein größerer Rucksack durch passt oder die Erwachsenen auf allen Vieren durch die Felsgänge krabbeln müssen.

Dafür ist der Spaß garantiert. Es ist keine lange Wanderung erforderlich um das Gelände zu erreichen, nur nasse Tage und am besten Wochenenden sollte man vermeiden. Für einen abenteuerlustigen Hund ist die Runde zu schaffen, vor dunklen Felsspalten sollte der Vierbeiner aber nicht zurück schrecken.

Im Felsenlabyrinth von Langenhennersdorf

Von Königstein nimmt man die B172 und zweigt links vor Krietzschwitz auf eine kleine Landstraße Richtung Bielatal ab. Nach gut weiteren 5 Kilometer weist ein kleines Holzschild auf den Wanderparkplatz zum Labyrinth. Sollte der Parkplatz voll sein, gibt es ca 300 Meter weiter eine Wiese am Waldrand auf der ebenfalls geparkt werden kann.

Ein breiter ausgeschilderter Fußweg führt in den Wald und nach einem kurzem Pfad stehen wir vor dem Labyrinth Wächter. Der Felsen ist auch der einzige ausgewiesene echte Kletterfelsen im Labyrinth. Nun geht die Tour los und als erstes muss man die Leiter hoch um sich dann durch eine enge Felsspalte zu quetschen. Der große Rucksack passt nur mit etwas Gezerre durch, dann stehen wir im innerem des Labyrinths. Es gibt einen ausgeschilderten Rundweg, man folgt aufsteigend der Zahlenmarkierung von 1 bis 30.

Mal geht es nur gebückt durch kleine Höhlen, mal durch schmale Felsspalten oder niedrigen Überhängen. Um uns herum toben Kinder, ein wahrer Abenteuerspielplatz. Die Zeit haben wir längst vergessen und auch jedes Gefühl für Orientierung und Strecke verloren. Aber es macht Spaß, den Rucksack muss ich öfters abnehmen um unter den Felsen durchzukommen.

Nach nichtmal einer Stunde erreichen wir die Markierung 30 und damit den Ausgang. Aber natürlich kann man auch wieder bei 0 die Runde erneut anfangen oder auf den gut zu erklimmenden Felsen picknicken.

Die Runde hat Spaß gemacht, Sandstein hautnah, bei feuchtem Wetter robuste Kleidung und rutschfeste Schuhe empfehlenswert. Wer die schmalen Spalten am ein und Ausgang meiden will, läuft vor dem Eingang etwas links durch den Wald, da ist nach rund hundert Metern ein breiter Zugang zum Labyrinth, im Felsenlabyrinth rechts halten, dann erreicht man den Start der Runde mit der Markierung 1.

Bernhardstein

Lohnenswert ist danach ein kurzer Abstecher zum Bernhardstein (ca. 2 Kilometer hin und zurück).

Dazu folgt man dem breiten Waldweg etwas weiter und biegt dann rechts ab. Schon nach 300 Metern nehmen wir die Stufen auf der rechten Seite und stehen auf dem Aussichtspunkt Bernhardstein. Der schöne Rundblick von hier oben reicht von der Festung Königstein über den Lilienstein bis in das Bielatal.

Wir folgendem dem Weg Richtung Süden und stehen dann unterhalb des Bernhardsteins. Der Weg macht eine scharfe Kurve und führt zurück zum Parkplatz am Felsenlabyrinth.

 

Geologische Entstehung des Felsenlabyrinth Langenhennersdorf

Durch chemische und physikalische Verwitterungsprozesse wurde der Kalk im Stein über die Jahrhunderte ausgelaugt. Zurück blieb purer Sand den man heute noch vielfach unterhalb der Felsen in der ganzen Sächsischen Schweiz erkennen kann.

An den Felswänden ist der Prozess gut an den so entstanden „Sanduhren“ erkennbar. Es bilden sich kleine Höhlen im Fels in deren Mitte Stein in Form einer Sanduhr erhalten ist. Auf den ebenen Flächen bilden sich so schüsselförmige Vertiefungen. Aufgrund unterschiedlicher Gesteinshärten erfolgt dieser Prozess auch unterschiedlich „schnell“. Dadurch entstanden im Laufe der Zeit die bizarren Felsformationen die heute die Sächsische Schweiz ausmachen.

Die Verwitterungsprozesse dauern auch heute noch an, irgendwann in ferner Zukunft wird von den Felsen nur ein großer Sandhaufen übrig bleiben.

Das Felsenlabyrinth wurde bereits 1826 von Carl Merkel in seinem Reiseführer erwähnt,

 

Anfahrt / Navigation Felsenlabyrinth Langenhennersdorf

Von der B172 bei Krietzschwitz Richtung Bielatal abzweigen (S169, Hohe Straße).
Der Straße Richtung Bielatal folgen, nach ca. 5 Kilometer Wegweiser zum Parkplatz auf der linken Seite.
Navi Adresse: Harald-Schurz-Weg, 01816 Langenhennersdorf

Mit dem Bus ab Königstein bis Langenhennersdorf, Haltestelle „Abzweig Labyrinth“.

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