TourTipp Sächsische Schweiz

Nationalpark Sächsische Schweiz

Der Nationalpark Sächsische Schweiz ist vor allem bei Klettern bekannt und beliebet, so gilt die Region als größtes nicht alpines Klettergebiet Deutschlands und als Wiege des Freikletterns. Die Einzigartigkeit der sächsischen Schweiz liegt in ihren schroffen steil aufragenden Sandsteinfelsen und kleinen tiefen Schluchten.

Als Nationalpark wurde die 93 qkm große Fläche 1990 ausgewiesen und besteht aus zwei Teilen. Der westliche kleinere Teil liegt um die Bastei beim Kurort Rathen. Der größere Teil ist nördlich der Elbe zwischen Bad Schandau und der tschechischen Grenze. Die Nationalpark grenzt an den tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz.

Jährlich besuchen ca. 1,7 Million Gäste den Nationalpark, ein Großteil davon sieht davon wahrscheinlich nur die Bastei, Bad Schandau oder die Krinitzschklamm.  Mit der Nähe zu Dresden ist der westliche Bereich auch ein beliebtes Ausflugsziel, der von Dresden mit den Ausflugsboote auf der Elbe angesteuert wird.

Entstehungsgeschichte

Jeder Nationalpark hat für mich eine Besonderheit die in Erinnerung bleibt. Sind es an der Müritz die Kraniche oder in Jasmund die Kreidefelsen so sind es in der sächsischen Schweiz die Sandsteinformationen.

Vor 95 Millionen Jahren senkte sich die Region ab und das Kreidemeer spülte bis zu 500 m hohe Schichten aus Sand und Schotter in das Becken. 10 Millionen Jahre später hob sich die Erde wieder an und zurück bleiben die Sandschichten die seit dem durch Aufschichtungen und Verwitterungen zu den markanten Felsnadeln und Tafelbergen geführt haben. So in etwa ist die geologische Kurzform der Region, wenn man dann 100 Millionen Jahre in einem Satz unterbringen will…

Sehenswertes im Nationalpark Sächsische Schweiz

Die Bastei natürlich - aber das denken sich viele andere auch. Inzwischen ist es der meist besuchteste Punkt in einem deutschen Nationalpark - es empfiehlt sich der frühe Morgen wenn die Touristenbusse noch am Frühstückstisch sitzen.

Kahn fahren auf der Krinitzschklamm. Die Krinitzsch mündet bei Bad Schandau in die Elbe, etwas oberhalb zwischen unterer und oberer Schleuse werden Kahnfahrten in Kombination mit einer Wanderung angeboten.

Die Schrammsteine liegen etwas östlich von Bad Schandau und sind die größte Gruppe der typischen Sandsteinformationen, etwa 1 km lang ziehen sich die Felsen zwischen Kirnitzschtal und Elbe, besonders schön von der Schrammsteinausicht zu sehen.

Dazu kommen noch 400 km Wanderwege und über 1.100 Klettergipfel, den eigenen Touren sind damit keine Grenzen gesetzt. Bitte dabei beachten, das inzwischen eine Wege in den Kernzonen gesperrt wurden die noch in älteren Wanderführern enthalten sind. Eine aktuelle Information vor Ort ist also Pflicht, aber das sollte in jedem Nationalpark eine Selbstverständlichkeit sein.

Kernzonen im Nationalpark Sächsische Schweiz

Im westlichen Teil besteht eine Kernzone des Nationalparks rund um die Bastei und dem Amselgrund.  Weiter östlich, im größerem Teil des Nationalparks, wurde eine Kernzone rund um den Großen Winterberg, Großer Zschand und entlang der Kirnitzschklamm eingerichtet.

Der Lilienstein ist mit 415 Metern der höchste Gipfel im Basteigebiet, im ganzen Nationalpark ist das der weiter östlich gelegene Große Winterberg mit 556 Metern. Das Klima variiert stark, in den tief eingeschnitten Schluchten kommt kaum Sonne, dafür können auf exponierten Felsrücken starke Temperaturschwankungen in den Sommermonaten entstehen.

Die Tierwelt im Nationalpark  ist sehr ausgeprägt, Euelen, Habichte und Spechte gehören zu den Waldbewohnern, aber viele Arten von Fledermäuse sind dort zuhause. Schwarz- und Rotwild streift durch die Wälder, wahrscheinlich ist selbst der Luchs wieder zurück.
Wieder angesiedelt wurden erfolgreich Wanderfalken, Gämse und Mufflons. Das Wildschwein hat sich selbst den Naturraum wieder erobert und wird Zunehmens zum Problem.

Es gibt aber auch Kritik am Nationalpark Management. Durch die vielen Zustiege zu den Kletterfelsen gibt es kaum zusammenhängende unberührte Schutzzonen und die Wanderwege, die inzwischen gesperrt wurden, sind in einigen Reiseführern noch enthalten und eine Sperrung vor Ort wird kaum durchgesetzt. Gleichzeitig wird der komplette Nationalpark noch bejagt.

Es ist also wieder die alte Auseinandersetzung zwischen Mensch und Natur, oder wieviel sanften Tourismus verträgt ein Nationalpark…  Das die Bastei ein ausgewiesener Nationalpark mit Freilichtbühne im Amselgrund ist … hüstel, aber wie will man auch unterscheiden. Nur wenige hundert Meter Luftlinie liegen die Schwedenlöcher und einige Felsspitzen die nur ein paar Kletterer zu Gesicht bekommen. Hier ist jeder selbst gefordert, solch lohnenswerte Gebiete schonend und mit dem nötigen Respekt zu erkunden.

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