TourTipp Spreewald

Der Spreewald

Der Spreewald ist ein 60 Kilometer langes Gebiet entlang der Spree von Burg im Süden bis etwa Leibsch im Norden. Berlin ist nur rund 100 Kilometer entfernt, im Südosten des Spreewald grenzt Cottbus an.

In dem 300 Quadratkilometer großem Biosphärenreservat verzweigt sich die Spree in unzählige Gräben und Kanäle, so das fast 1.600 Kilometer Wasserläufe entstanden sind.

Zahlreiche Staustufen die oft für Wassermühlen genutzt wurden verringern die Fließgeschwindigkeit der Spree auf einen langsam dahinfließendem  Bach. Im Jahre 1974 wurde der Kanal „Nordumfluter“ fertig gestellt, der große Wassermengen ableiten kann und den Spreewald wirkungsvoll vor den jährlichen Winterhochwasser schützt.

Viele schützenswerte Tiere und Pflanzen haben in dem Gebiet einen Rückzugsort gefunden, das seit 1990 als UNESCO Biosphärenreservat ausgewiesen ist. Dabei ist der „Spreewald“ im eigentlichem Sinne gar kein Wald, sondern besteht mehr aus Wiesen und Äckern mit vereinzelten Waldflächen.

Geografisch wird die Region oft in den Unter- und Oberspreewald geteilt, die Grenze verläuft dabei zwischen Lübben im Unterspreewald und Lübbenau im Oberspreewald.

Den Spreewald erkunden - Kahnfahrten, Radtouren oder zu Fuß

Wo früher Transportkähne zwischen Feldern und Dörfer über die Spree gestakt wurden, fahren heute Ausflugskähne und Paddler über die Spree und den weit verzweigten Kanälen. Ähnlich der Wegweiser für Wanderer stehen an den unzähligen Gewässerkreuzungen Wegweiser für die Paddler am Wasser um nicht die Orientierung zu verlieren.

Kahnfahrten werden fast überall angeboten, besonders in den Touristen Hochburgen Lübben, Lübbenau und Burg. Die Kähne dürfen größtenteils keinen Motor benutzen und werden durch die Kanäle gestakt. Dabei gibt es je nach Kahnführer Anekdoten und Wissenswertes zur Region. Für eine zwei stündige Kahnfahrt muss man mit rund 20 Euro rechnen

Etwas günstiger ist die Fahrt auf dem Wasser mit einem gemietetem Kajak. Fast überall gibt es Verleihstationen an denen man sich ab 2 Stunden ein Boot mieten kann. Die Staustufen können über kleine Schleusen oder Bootsrutschen überwunden werden. Da in der Spree und den Kanälen nur eine geringe Störung herrscht sind die Paddeltouren auch für Anfänger gut machbar. Passende Tourenvorschläge halten die Bootsverleiher bereit.

Wer nicht auf dem Wasser unterwegs sein will, kann mit dem Fahrrad über den 260 Kilometer langen Gurkenradweg die Region erkunden. Über 5 Etappen mit je rund 50 Kilometern führt der Gurkenradweg als Rundkurs durch den Spreewald.

Aber auch zu Fuß kann man die Schönheit des Spreewaldes erkunden. Besonders empfehlenswert ist der Weg von Lübbenau zur Waldgaststätte Wotschofska (ca. 3 Kilometer) oder von Leipe nach Lübbenau entlang der Spree (ca. 5 Kilometer, auch mit dem Rad gut machbar, Angaben jeweils einfache Strecke). 

Die Spreewaldgurke - Spezialitäten der Region

Theodor Fontane bezeichnete das Gebiet als „Vaterland der sauren Gurken“ und auch heute noch wird die Spreewaldgurke überall touristisch vermarktet. Es ist fast Normalität wenn die Touristenströme durch Lübben oder Lübbenau mit dem Töpfchen Spreewaldgurke to-go umherlaufen. Schaut man etwas außerhalb der Touristen Hot-Spots nach den Gurken wird man feststellen, das - wie überall - die Preise für die Gurkentöpfchen an den Kahnhäfen doch etwas arg touristisch sind.

Die humusreichen Böden, das Klima und die Verarbeitung machten die Spreewaldgurke zur überregional verbreiteten Spezialität. Während die Gurken früher mehrere Wochen in Fässern gährten, werden die Gurken heute fast an einem Tag verarbeitet. Um als Spreewälder Gurke bezeichnet zu dürfen, müssen 70% der Ernte aus dem Spreewald kommen und die Ware dort verarbeitet werden. Es gibt rund 20 Betriebe die sich auf das Gurkeneinlegen spezialisiert haben. In Vetschau ist zum Beispiel ein großer Hofladen mit Café und Restaurant der die Gurken in zahlreichen Variationen vertreibt.

Doch nicht nur die eingelegten Gurken sind eine Spezialität der Region, auch für Senf und Leinöl ist der Spreewald bekannt. Die Zutaten machen sich auch in der regionalen Küche bemerkbar - Kartoffeln mit Leinöl, Gurken in sämtliche Varianten und frischer Fisch aus der Spree stehen auf den Speisekarten der Restaurants der Region. Selbst ein Grurkenradler wird hier angeboten.

 

Die Sorben im Spreewald

Der Spreewald ist die Heimat der Wenden/Sorben. Die slawische Minderheit lebt seit Jahrhunderten in der Region und so sind viele Ortsschilder zweisprachig. Die ursprünglich Häuser, erkennbar an den Schlangenverzierungen am Dachgiebel sind heute selten geworden. Auch die typischen Heutürme werden heute nur noch als Touristenattraktion aufgeschichtet. In Vetschau steht die wendisch-deutsche Doppelkirche (leider nicht immer zu besichtigen).

Zwischen Lübbenau und Vetschau liegt die ehemalige Slawenburg Raddusch (2020 wegen Renovierung geschlossen).  Die um das 9. Jahrhundert gebaute Fliehburg wurde originalgetreu wieder aufgebaut und kann besichtigt werden. Die Zufahrt ist an der Landstraße bei Radusch ausgeschildert.

 

Orte im Spreewald

Lübben und Lübenau sind die touristischen Zentren des Spreewald. Lübbenau hat uns wegen der schönen Altstadt etwas besser gefallen. In Lübben auf der Schlossinsel ist ein großer und wirklich schöner Wasserspielplatz für Kinder.
Schlepzig im Norden wartet mit einer Holzfachkirche mit schöner Deckenbemalung auf. In der Destillerie am Ort sitzt man besonders schön im Biergarten direkt an der Spree.

Burg im Süden des Spreewald besteht aus mehreren Dörfern. In Burg selbst ist ein typischer Touristen Kahnhafen, etwas ausserhalb steht der Bismarkturm mit einer schöne Rundsicht über den Spreewald.

Durch die Nähe zu Berlin (rund 100 Kilometer) wird der Spreewald von vielen Wochenend- und Tagestouristen besucht. Grade im Sommer und in den Ferien sind Lübben und Lübbenau fast überlaufen.

Aber auch in den anderen Jahreszeiten hat der Spreewald seinen ganz eigenen Flair - so sind in frostigen Wintern die Kanäle zugefroren und ein Paradies für Schlittschufahrer.

 

Kommentare