Ruppertsklamm


TourTipp Westerwald / Lahn

Ruppertsklamm
Ruppertsklamm

Ruppertsklamm

Die Ruppertsklamm ist eine kleine malerischer Schlucht rund 3 Kilometer vor der Lahnmündung bei Lahnstein. Auf gut einem Kilometer Länge hat sich ein kleiner Bach tief in das Gestein eingegraben, der Höhenunterschied auf dem Klammweg beläuft sich auf 235 Meter.

Eingebettet ist die Ruppertsklamm mit ihren vermoosten Felsen in einen dichten Laubwald, das Gebiet steht bereits seit 1936 unter Naturschutz.

Ausgangspunkt der Wanderung ist der Parkstfreifen an der B 260 zwischen Lahnstein und Bad Ems, dort befindet sich auch ein großes Schild an der Straße „Eingang Ruppertsklamm“.  Ein paar hundert Meter weiter sind in Fahrtrichtung Bad Ems weitere Parkplätze auf dem Standstreifen. Die Tour ist am Wochenende sehr beliebt, wer kann sollte die Sonntage meiden oder die Runde am frühen Morgen starten.

Für den Rundweg durch die Schlucht zur Schutzhütte und den anschließendem Abstieg durch die Wälder sollte man ca. 2 Stunden einplanen.

Ruppertsklamm - ein Tourbericht

Es ist Montagmorgen Anfang Mai 2022. Die letzte Nacht hatte es noch etwas geregnet, einige Nebelschwaden hängen tief im Lahntal. Das Wochenende haben wir auf dem Campingplatz in Dausenau verbracht und bevor wir wieder nach Hause müssen wollen wir die Runde in der Ruppertsklamm laufen.

Die paar Parkplätze an der der B 260 vor der Ruppertsklamm haben wir nun des öfteren im Vorbeifahren gesehen, meist hoffnungslos voll – heute steht dort nur ein Fahrzeug.

Wir laufen den kurzen Weg zum Schluchteingang, die überquellende Mülleimer zeugen von dem Ansturm der letzten Tage... Unsere erste Begegnung mit dem Bach der früher einmal Michelsbach genannt wurde ist eher ernüchternd, trotz Regen der letzten Nacht bahnt sich nur ein winziges Rinnsal durch die Kielsteine. Hier soll eine „echte“ Schlucht kommen?

Wir folgend dem Bachlauf und dem Rundweg C1 Richtung Schutzhütte, die ganze Tour ist mit rund 2 Stunden angeschlagen. Es geht noch gemächlich bergauf, über Holzstege queren wir dem Bachlauf.

Das kleine Tal wird immer enger und tatsächlich kommt langsam ein wenig Klamm Feeling auf. Klar nicht vergleichbar mit tosendem Wasser unter einem wie man es von den „ausgewachsenen Klammsteige“ in Bayern kennt.

Der Klammpfad folgt dem Bach über vermooste Felsen, Furten und in den Stein gehauene Treppenstufen.  Manche Bereiche sind glitschig, nass und mit Stahlseilen gesichert. Wir sind froh das wir unsere Wanderschuhe tragen, Sneakers werden hier keine Freude machen. An ausgesetzten Felspassagen klinken wir unseren Hund an der kurzen Leine in die Stahlseile - echte Absturzgefahr besteht hier zwar nicht, aber die Gefahr ein, zwei Meter über die Felsen zu rutschen schon.

In der Ruppertskalmm treffen wir nur zwei weitere Wanderer, das ist eben der Vorteil solche Touren nicht zur „Rush-Hour“ zu laufen. Nach gut einer Stunde erreichen wir das obere Schluchtende, von hier sind es nur noch ein paar hundert Meter bis zur Schutzhütte.

Wir machen eine Pause und können den Pfad durch die Schlucht kaum in Worte fassen. Während die Lahn unter im Tal langsam vor sich hin määdert, Lahnstein und Koblenz nur ein Steinwurf entfernt ist, befindet sich ein paar Schritte hinter der Leitplanke der B 260 eine echte Klamm.  Nochmal, kein Vergleich mit tosenden Schluchten im Voralpenland, aber ein Kleinod das seines gleichen sucht – mir ist jedenfalls nichts in Eifel, Westerwald und Hunsrück bekannt was einen ähnlichen Charakter hat.

Von der Schutzhütte geht es nun zurück, zunächst auf breiten Waldwegen mit schönen Ausblicken auf Lahnstein. Irgendwann zweigt dann ein ausgeschilderter Pfad links ab und es geht fast alpin ins Tal abwärts.

Nach etwas über 2 Stunden mit einigen Fotostopps erreichen wir wieder den Parkplatz an der B 260.

Tourfazit Ruppertsklamm

Die Runde durch die Ruppertsklamm hat wirklich Spaß gemacht. Aufgrund der Strecke (die aber auch ausserhalb der Klamm nach belieben erweitert werden kann) ist das keine Tagestour aber eine willkommene Abwechslung zum Lahnradweg oder den Wald- und Wiesentouren durch den Westerwald.

Auch wenn der Aufstieg mit 235 Höhenmeter und 1,5 Kilometern durch die Schlucht nicht wirklich anspruchsvoll ist sollte man die Tour nicht unterschätzen. Festes und rutschfestes Schuhwerk ist geboten, mit Kindern sollte man in den Steilpassagen besonders vorsichtig laufen.

Ein Tipp für Hundebesitzer: wir hatte unseren Retrievermischling an kurzer Leine und Hundegeschirr mittels Karabiner in die Stahlseile eingeklinkt, das ging problemlos, aber unsere ist das gewöhnt.

Zusammengefasst ein schöne und lohnenswerte Tour, wenn auch am Wochenende längst kein Geheimtipp mehr…

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