Deutsche Vulkanstraße


TourTipp Eifel

Deutsche Vulkanstraße
Vulkanroute
280 km
ca. 3 Tage

Deutsche Vulkanstraße

Die Deutsche Vulkanstraße verläuft über 280 Kilometer durch die Vulkaneifel vom Kloster Maria Laach bis nach Manderscheid. Auf 39 vulkanische Sehenswürdigkeiten entlang der Route verweist die offizielle Webseite www.deutsche-vulkanstrasse.com. Gleichzeitig ist die Vulkaneifel eine beliebte und außergewöhnlich schöne Wanderregion -  beides lässt sich also gut kombinieren und ist ideal für einen Kurzurlaub.

Vom Laacher See bis Mayen

Ausgangspunkt ist das Kloster Maria Laach unweit der A61 rund 30 km nordwestlich von Koblenz. Auf der Fahrt von der Autobahnabfahrt Mendig ist an der L113 rechts ein kleiner Parkplatz mit dem Erntekreuz. Von dort hat man einen schönen Blick über den See der vor rund 13.000 Jahren aus einem Vulkankrater entstanden ist. Die Tour geht weiter zum nahe gelegenem Kloster (Parkplatz gebührenpflichtig). Wer noch nie hier war sollte das Klosterkirche besuchen, für Kinder ist der 300 Meter lange Steinerlebnispfad empfehlenswert. Aktiver Vulkanismus ist an der süd-östlichen Seite des Laacher Sees zu beobachten  - dort gibt es sogenannte Mofetten.  Dabei strömt CO2 aus den unteren Gesteinsschichten auf und führt zu zahlreichen Blasen auf dem See. (Uferweg entgegengesetzt der Uhrzeigerrichtung laufen, ca. 1/2 Stunde, an der Stelle stehen Hinweisschilder).

Die nächste Station auf der Deutschen Vulkanroute ist Eppelsberg. Ein Steinbruch „arbeitet“ sich am Eppelsberg durch den Vulkan und legt von weitem sichtbar die unterschiedlichen Gesteinsschichten frei.
Die beste Aussicht auf den Steinbruch hat man vom Wanderweg „Traumpfad Pellenzer Seepfad“. Ausgangspunkt für die Wanderung ist der Parkplatz an der Lascher Straße in Nickenich. Von dort ist es etwa 1 Kilometer bis zum Steinbruch, die komplette 16 Kilometer lange Tour führt über den Krufter Waldsee zum Lacher See und dort an den Mofetten vorbei zurück nach Nickenich (ca. 5 bis 6 Stunden).

Von Nickenich sind es nur etwa 3 Kilometer bis zum Römerbergwerk Meurin. Dort muss man nicht wandern um den Vulkanen auf die Spur zu kommen, sondern es geht auf römischen Spuren abwärts in die Erde. Schon vor 2.000 Jahren haben die Römer in Meurin Tuffstein untertage abgebaut - die Schächte können heute noch besichtigt werden. Oberirdisch sind römische Steinsägen, Mühlen und Drehbänke bestaunen. Das Bergwerk ist von Mitte März bis Ende Oktober geöffnet. (Preise: Erw. 5 Euro, Kinder 3,20 Euro, bis 1Meter Körpergröße frei, auch Kombitickets mit dem Vulkanpark Infozentrum erhältlich, Stand 6/2021)

Das Vulkanpark Informationszentrum in Plaidt (Rauschermühle 6) ist eine willkommene Abwechslung zur bisherigen Tour. Filme auf Großbildschirmen und Gestein zum anfassen machen die Vulkan-Geschichte der Eifel lebendig. Gezeigt wird die Entstehungsgeschichte und die noch immer sichtbaren Gesteinsformationen der Vulkaneifel. Einblicke in die Stollen aus über 2.000 Jahre Gestein Abbau und ein Erlebnisgarten machen den Vulkanismus in der Eifel greifbar. (Preise: Erw. 3,50 €, Kinder ab 100 cm Körpergröße 2,50 €, Stand 6/2021).

Die Deutsche Vulkanstraße führt nun wieder zurück nach Mendig an die A61 wo die Tour began. In Mendig ist die Erlebniswelt Lava Dom. Im Gegensatz zum Infozentrum in Plaidt kann im Lava Dome das unterirdische Labyrinth aus dem Mittelalter erkundet werden, in dem damals schon der schwarze Basalt abgebaut wurde. Mir persönlich konkurrieren die beiden Informationszentren auf so engem Raum zu sehr, aber das muss jeder selber entscheiden welche Häuser er besucht.

Von den Infozentren geht es nun über die Deutsche Vulkanstraße hinaus in die Natur zum Wingertsberg. Der Startpunkt der kurzen Wanderung ist unweit des Lava Domes in Mendig auf der Straße Laachgraben. Zahlreiche Infotafeln erklären die Geschichte des Vulkans und dem so entstandenen Wingertsberg.

Vulkan Informationszentrum
Vulkan Informationszentrum

Von Mendig führt die Tour zu einem echtem Juwel auf der Deutschen Vulkanstraße - dem Mayener Grubenfeld. Das Gebiet ist vor 200 tausend Jahren durch einen Vulkanausbruch entstanden und bereits die Kelten bauten dort Basalt ab. Durch die vielen Abbruchstollen ist das Mayener Grubenfeld zu dem größten Fledermausquartier Deutschlands geworden - 20 bis 50 tausend Tiere sind dort zeitweise Zuhause. Durch das Grubenfeld führt der 1,2 Kilometer lange Rundwanderweg „Fledermauspfad“. Startpunkt ist das Gelände der „Erlebniswelten Grubenfeld“ (An den Mühlsteinen 7, Mayen). Von der Nordumgehungsstraße hat man einen schönen Blick in das Grubenfeld und die alten Kräne.

 

Von Glees zum höchsten Berg der Eifel

Von Mayen führt die Deutsche Vulkanstraße Richtung Norden. Nach Rund 13 Kilometern erreicht man nahe der A61 den Dachsbusch in Glees. Dort sind Vulkanische Schichten während der vorletzten Eiszeit ins Rutschen gekommen und haben eine Gleitfalte gebildet. Erst durch Gesteinsabbau wurde die Rutschfalte wieder sichtbar und ist heute ein einmaliges Bodendenkmal. Der Zugang ist über einen Parkplatz an der L114 zwischen Wehr und Glees direkt nach der Autobahnunterführung.

Hinter Burgbrohl ist heute noch die Asche (Trass) des vulkanischen Infernos zu bestaunen. Dort liegt auch die Trasshöhle, entstanden durch den Abbau des Gesteins das aus den Glutlawinen der Vulkaneruptionen entstanden ist.

In Niederzissen ist der am besten erhaltene Hufeisenkrater der Eifel - der Brausenberg. Das bewaldete Gebiet steht unter Naturschutz. An der Abfahrt der A61 Niederzissen ist ein Parkplatz, gegenüber der Straße führt ein Weg um den Brausenberg, ca. 3 Kilometer lang.

Von Niederzissen geht es über Wehr nach Weibern. Leider ist die Deutsche Vulkanroute etwas dürftig ausgeschildert, man brauch schon ein Navi mit dem GPS Track oder die Stationen als POIs. Auch wir finden nicht immer die vorgegebene Route, treffen aber immer wieder auf die braunen Hinweisschilder der Ferienstraße. In Weibern dreht sich alles um Tuffstein. Das Kölner Rathaus ist mit Tuffstein aus Weibern gebaut.

Die Ferienstraße verläuft nun in Richtung Westen zur Hohen Acht. Das Fahrzeug parkt man für den Weg zum höchsten Gipfel der Eifel entweder am Abzweig der L 10 / B 412 gegenüber dem Hotel „Hohe Acht“ oder auf dem Wanderparkplatz an der L 10. Von beiden Ausgangspunkten ist es etwa ein 1 Kilometer langer Fußweg zum Aussichtsturm auf der Hohen Acht.

Von der Hohen Acht bis nach Bad Bertrich

Vorbei am Moosbrucher-Weiher, ein 1,5 Kilometer großer verlandeter Maarsee, geht die Tour in südlicher Richtung weiter.

Auf der halben Strecke  zwischen Hoher Acht und Bad Bertrich liegt Ulmen und das Ulmener Maar. Der Vulkan ist vor 10 900 Jahren ausgebrochen und damit der jüngste in Deutschland. Im Vulkantrichter hat sich ein See gebildet, direkt daneben liegt das  hübsche Dörfchen Ulmen. Lohnenswert ist der kurze Rundweg um den See, die Ruinen der Burg Ulmen können besichtigt werden.

30 Kilometer sind es von Ulmen bis nach Bad Bertrich über Steineberg und Lutzerath. In Steineberg lohnt sich noch ein Stop an der Vulcano Infoplattform, einem 28 Meter hohen Aussichtsturm (wegen Sanierung derzeit geschlossen).

Die heißen Glaubersalzquellen von Bad Bertrich nutzten schon die Römer, heute ist der Staatsbad Bad Bertrich ein beliebter Kurort. Sieben Vulkane umgeben den Ort. Auf einer 10 Kilometer langen Wanderung (ausgeschilderte Geo-Route) können die Highlights inklusive der Käsegrotte erwandert werden.

Bad Bertrich bis Daun

Dieser Abschnitt der Deutschen Vulkanstraße ist geprägt von den vielen Maarseen. Zu den schönsten gehören sicherlich das Weinfelder- und Schalkenmehrener Maar.

Doch zunächst geht es in das Naturschutzgebiet Immerather Maar. Über einen 3 Kilometer langen Rundweg kann das herrliche Biotop erkundet werden. Am besten parkt man an der B 421 kurz vor dem Abzweig nach Immerath und läuft von dort das kurze Stück entlang des Waldes zum Maarsee. Schwimmen im See ist leider nicht erlaubt. Naturfreibäder gibt es am Gemündeter Maar, Pulver Maar, Schalkenmehrener Maar und Meerfelder Maar.

Nur ein kurzes Stück weiter liegt auf der anderen Seite der B 421 das Pulvener Maar. Mit 74 Metern ist er der tiefste Vulkansee der Eifel und ist damit genauso tief wie der viel größer Chiemsee in Bayern. Am Pulver Maar ist ein Camping-und Wohnmobilplatz. Von der B 421 vor dem See abbiegen, Parkplätze am Seeufer.

Kurz hinter dem Pulvere Maar zweigt in Gillenfeld eine Straße nach Strohn ab. Hinter dem kleinen Eifeldorf ist eine Lavabombe zu besichtigen.  Ein kreisrunder Gesteinsbrocken von rund 5 Metern Durchmesser wurde vom Wartgesberg Vulkan heraus geschleudert. In Strohn ist auch das Vulkanhaus mit einer interaktiven Ausstellung zum Vulkanismus.

Zurück in Gillenfeld  geht die Tour zum Holzmaar und Dürres Maar weiter. Dort lohnt sich der 4 Kilometer lange Määrchen Naturwaldpfad (ab Parkplatz Holzmaar).

Die Deutsche Vulkanstraße verläuft nun wieder in südlicher Richtung und wir erreichen ein echtes Juwel der Eifel: Die drei Dauner Maare — Schalkenmehrener Maar, Weinfelder Maar und Gemünder Maar.  Am Weinfelder Maar wurde ein großer kostenloser Parkplatz an der L64 eingerichtet. Von dort lohnt sich eine 8 Kilometer lange Wanderung um die drei Maare. Die Tour habe ich hier ausführlich beschrieben: Die Dauner Maare.

Nur ein paar Kilometer weiter und wir erreichen Daun und das Eifel-Vulkanmuseum. Die kleine Ausstellung überzeugt und sollte auf der Tour in jedem Fall besucht werden. Adresse: Leopoldstraße 9, 54550 Daun (Erw. 3 €, Kinder 1,50 €, 11.00 bis 16.30 Uhr, Mo geschlossen, Stand 7/2021).

 

Dauner Maare
Blick auf die Dauner Maare

Daun bis Manderscheid - Deutsche Vulkanstraße

Die letzte Etappe der Deutschen Vulkanstraße von Daun bis Manderscheid ist rund 100 Kilometer lang und zeigt noch einmal die ganze Vielfalt der Vulkaneifel: Maare, Höhlen und ein Geysier erwarten uns auf der Strecke.

Vorbei am Dreiser Weiher, einem verlandetem Vulkan an dessen Rand die Nürburg Mineral Quellen liegen geht es zum Arensberg. Hinter Zilsdorf zweigt rechts eine Straße zum Wanderparkplatz Arensberg ab. Der alte Basaltsteinbruch zeigt eindrucksvoll die Gesteinsschichten des Vulkans.

Über Hillesheim geht es nun in den Vulkangarten bei Steffeln. Ein einstündiger Themen-Rundweg führt um einen Vulkankrater, viele Infotafel erklären die geologischen Besonderheiten. Der ausgeschilderte Wanderparkplatz liegt hinter Steffeln - eine lohnenswerter Spaziergang.

Zwischen Steffeln und Gerolstein liegt Roth und die Mühlensteinhöhle. In der frei zugänglichen Höhle wurden vor Jahrhunderten Mühlsteine aus der Basaltschlacke gestemmt.  Fußweg ca. 1 Kilometer ab Roth, Taschenlampe erforderlich.

Vorbei an der Papenkaule in Gerolstein, der einzige Vulkan der Eifel an dem das Magma seitlich ausgeflossen ist,  erreichen wir Wallenborn. Der „Brubbel“ — ein Kaltwassergeysir, erzeugt rund alle 30  Minuten eine bis zu 4 Meter hohe Wasser-Fontäne die dann langsam in sich zusammenfällt.  Ein eindrucksvolles Naturschauspiel.

Es geht weiter zum Meerfelder Maar. Ab dem kleinem Dorf Meerfeld direkt am Maarsee verläuft ein 3 Kilometer langer Rundweg um den See.

In Mosenberg sind mehrere Vulkankrater direkt nebeneinander. Ein 3 Kilometer langer Rundweg verbindet die Maare und einen Aussichtsturm. Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz in am Ortsrand von Bettenfeld.

Wir erreichen Manderscheid und damit fast das Ende der Deutschen Vulkanroute. In Manderscheid ist das interessante Maarmuseum zu besichtigen.

Die Deutsche Vulkanstraße führt von Manderscheid noch ein paar Kilometer nach Richtung Pantenburg zu einer freigelegten Gesteinsfalte. Dort sieht man wie vor Millionen Jahren die Gesteinsschichten aufeinander geschoben wurden und das Rheinische Schiefergebirge entstand.

Nach rund 300 Kilometern endet die Deutsche Vulkanstraße hier. Eine erlebnis- und abwechslungsreiche Ferienstraße durch UNESCO Global Geopark Vulkaneifel.

 

Wallenborn
Der Brubbel in Wallenborn
Bisher hat noch niemand einen Kommentar verfasst.

Dein Kommentar