Harz - 4 Tage Wohnmobiltour

Brocken - Wernigerode - Bodetal - Oberharz

Datum: 19. bis 23.7.2018
Strecke: 350 km
Stellplätze: Sösetal, Wernigerode, Bodetal, Altenau

Im Juli war es endlich soweit, wir hatten ein extra-langes Wochenende von Donnerstag Abend bis Montag Abend frei, das Wetter perfekt, und so machten wir uns auf in das Land der Hexen und Wälder.

Da wir noch nie im Harz waren wählten wir für die Tour die Highlights der Region: Brocken, Wernigerode und Bodetal. Sicherlich gibt es auch andere schöne Ecken im Harz die weniger touristisch sind, aber wenn Harz, dann wollten wir auch auf dem Brocken gestanden haben.

 

Im Nationalparkhaus besorgten wir uns noch ein Stempleheft der Harzer Wandernadel - über 200 Stemplestellen sind an besonders schönen Plätzen entlang der Wanderwege im Harz verteilt.

Wir wählten den Brockenaufstieg über Eckerloch und hatten tatsächlich das Glück das uns eine historische Dampfbahn schnaubend entgegenkam. Mindestens genauso schnaubend standen wir dann auf dem Brocken. Der Weg über das Eckerloch ist zwar sehr schön, aber auch steil und anstrengend. Den letzten Kilometer läuft man dann über die asphaltierte langweilige Brockenstraße, aber das  ist auch über andere Routen so.

Für den Abstieg wählten wir den Weg über die alte Bobbahn, die ganze Tour habe ich hier beschrieben: Rundwanderweg auf dem Brocken.

Von Schierke fuhren wir in das nahe Wernigerode zum Stellplatz am Katzenteich und haben mit etwas Glück den letzten freien Platz bekommen.

Am Abend gingen wir noch in die Altstadt essen um waren dann glücklich die Füße hoch zu legen.

Am nächsten Tag wollten wir durch das Bodetal vorbei an Hexentanzplatz und Roßtrappe wandern, so dass wir am Nachmittag nach Altenbrak fuhren. Der Stellplatz dort ist eigentlich nur ein Parkplatz mit eingezeichneten Wohnmobilstellplätzen, dafür aber sehr schön an der Bode gelegen.

Zum Essen gingen zu einem Terrassenrestaurant etwas oberhalb der Bode, im nachhinein haben wir gelesen das wir dort beim jodelndem Wirt vom Harz waren, der wohl wegen seiner Jodelkünste bekannt, aber weniger wegen dem Essen. Auf meiner Wurstplatte "mit einheimischen Spezialitäten" prangerte als erstes das gut&günstig Logo vom Rewe ... Der Preis war wahrscheinlich inklusive jodeln, aber das blieb uns wenigsten erspart.

Wir saßen noch lange in dieser lauen Sommernacht bei Kerzenschein draußen auf den Bänken, wogegen fast alle anderen Wohnmobile die Satellitenschüssel ausgefahren hatten .... aber das werde ich wohl nie verstehen.

Details zum Stellplatz findet ihr hier: Stellplatz Altenbrak / Bode

Rundwanderung Thale - Bodetal - Tresebug - Hexentanzplatz - Thale

Wir waren ja bereits vorgewarnt, das Bodetal in Thale ist fast einem Vergnügungspark ähnlich - Seilbahnen zur Roßtrappe und zum Hexentanzplatz, Mini-Achterbahn, Hexen-Geisterhaus, Touristenstände und Fast Food. Die meisten sind hier kaum ernsthafte Wanderer und so wird es nach einem Kilometer durch das Tal dann auch schnell ruhig. Spätestens ab dem Gasthaus Königsruhe - einer der schönsten Biergärten Deutschlands, ist der Wanderer unter sich.

Wir folgten dem Reiseführer "Längst vergessene Pfade im Harz", der einen Rundweg durch das Bodetal, Kästental und zurück über den Hexentanzplatz beschreibt. Bei dieser Tour geht man rund 9 km der Strecke nach Treseburg (die Gesamtstrecke ist 10km) und biegt dann in das Kästental ab. Spätenstens hier wussten wir, das der Buchtitel Programm ist. Der Pfad war ausgesetzt, keinerlei Beschilderung und selbst mit GPS Gerät waren auf aktuellen Karten keine Wege erkennbar. Es war mehr querfeldein, mal dem Bächlein folgend, ein kräftiger Regenschauer besorgte den Rest. Deutlich einfacher ist es, bis Treseburg der Bode zu folgen und von dort zum Hexentanzplatz aufzusteigen.

Die komplette Tour könnt ihr hier nachlesen: Rundwanderung durch das Bodetal

Nach der sehr schönen, aber für unsere Kondition auch anstrengenden Tour fanden wir die Aussicht verlockend, am Abend in der Kristalltherme im heißem Solebad zu entspannen. Das war dann zwar nochmal quer durch den halben Harz nach Altenau, aber den morgigen Vormittag wollten wir eh im Oberharz verbringen, da dieser schon wieder auf dem Weg Richtung Heimat liegt.

2 Stunden später waren die Strapazen vergessen und wir räkelten uns im heißem Solebad unter inzwischen wieder blauen Himmel.

Nach Solebad und Sauna nur aus der Therma rausstolpern und im Wohnmobil wie ein Stein schlafen - einfach großartig. Die Stellplatz Beschreibung findet ihr hier: Stellplatz Kristalltherme Altenau.

 

Über Bad Grund fuhren wir zum Lachter Stollen in Wildemann. Das Bergbaumuseum in Bad Grund hatte leider Montags geschlossen. Der 19. Lachter Stollen war ein 8,8km langes Grubenentwässerungssystem das heute ab Wildemann zu einem kleinem Teil besichtigt werden kann.

Das Lachter war übrigens eine Längen-Maßeinheit im Bergbau des 19. Jahrhunderts und entspricht etwa 2m; in jeder Bergbauregion war das etwas unterschiedlich.

 

Anstelle des dunklen und kalten Lacher Stollens wanderten wir über den Bergbaulehrpfad in Lautenthal. An 15 Stationen wird die Bergbaukunst erlebbar, so ist unter andrem ein großes nachgebautes Wasserrad, alte Stollen und Halden zu sehen.

Für uns war die 3,5km lange Wanderung auch der Abschied aus dem Harz. Nach 4 Tagen sind wir uns jedoch sicher, das wir nochmal diese herrliche Region besuchen werden.

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